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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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rieb sie erneut mit einem Saft aus Pflanzen ein, dann suchte er die letzten Vorräte in Form einiger Nüsse und Beeren heraus.
    Unterdessen waren Lantan und Mattoo viele Tagesmärsche entfernt in einer unbekannten Gegend unterwegs. Sie waren nicht ganz sicher, ob sie den ihnen beschriebenen Wegen zur Sippe mit den Farben richtig gefolgt waren. Die Landschaft hatte sich verändert. Sie war hügelig und weniger bewaldet, durch hohes Gras, dichte Büsche und sumpfige Abschnitte geprägt. Eine Weile war es ihnen vorgekommen, als ob es hier nichts und niemanden gab. Es war ruhig und sie konnten lediglich ein paar vereinzelte Vögel erblicken. Sie passierten einen Busch mit schmackhaften Beeren und Mattoo wollte Lantan gerade vorschlagen, einen Moment zu rasten und die Beeren zu pflücken, als dieser die Hand hob. Mattoo hielt inne und lauschte. Er hörte nichts. Doch da. Ein Schnauben? Vorsichtig schob Lantan die dichten Büsche, die die Anhöhe, auf der sie sich bewegt hatten, vom flachen Sumpfland abschirmten, beiseite, und beide traten einen Schritt vor.
    Mitten im sumpfigen Grasland stand ein einzelner Auerochse. Und ihm gegenüber, nicht weit entfernt, ein einzelnes Mädchen. Sie hatte wohl Beeren gepflückt oder etwas anderes gesucht, jedenfalls hatte sie das riesige Tier wahrscheinlich viel zu spät bemerkt. Jetzt stand sie wie erfroren da und starrte den Bullen an, der sie seinerseits fixierte.
    Er war so hoch wie ein ausgewachsener Mann und vermutlich so schwer wie zehn Männer. Das schwarze glänzende Fell umspielte dicke Muskeln. Sein Schwanz schwang hin und her, er scharrte mit dem Vorderhuf und hatte den Kopf leicht gesenkt. Seine Hörner waren gefährliche Waffen, einen halben Schritt lang und spitz. Er schnaubte erneut und aus seiner Nase kamen weiße Atemwolken. Mattoo war wie erstarrt. Er hatte noch nie einen Auerochsen aus der Nähe gesehen, schon gar nicht einen so großen Bullen. Die Sippe legte sich nur selten mit diesen Tieren an, die Verletzungsgefahr war zu hoch. Bei einer Herde musste man erst ein Tier abspalten, einem einzelgängerischen Bullen mussten die Jäger manchmal mehrere Tage folgen, um eine gute Gelegenheit abzupassen. Zudem waren sie in der bewaldeten Gegend um den großen See kaum anzutreffen, sie hielten sich lieber in weitreichenden Grasebenen auf. Wie hier. Es gab die dichten Gebüsche oberhalb der Ebene, aus denen er und Lantan gekommen waren und ein kleines Wäldchen ein Stück entfernt, ansonsten Wiesen so weit man schaute. Was machte das Mädchen hier alleine? Es waren keine anderen Menschen zu sehen, zum Glück aber auch keine weiteren Auerochsen. Aber es war keine Zeit, darüber nachzudenken. Jeden Moment würde der Bulle das Mädchen angreifen, und sie hatte keine Chance. Er würde sie aufspießen oder niedertrampeln. Mattoo überlegte nicht lange und wartete auch nicht auf Lantan. Er griff einen größeren herumliegenden Ast mit der einen, hob den Speer mit der anderen Hand und lief schreiend auf den Auerochsen zu. Er warf den Ast auf den Bullen, der gerade den Kopf zu ihm gedreht hatte und brüllte: "Lauf weg! Schnell, lauf weg!" Der Ast traf das Tier am Hals, kaum merkbar für den Bullen, aber zumindest lenkte es ihn ab. Das Mädchen rannte in Richtung des Wäldchens und der Bulle in Richtung des schreienden Angreifers. Mattoo hatte nicht darüber nachgedacht, wie er auf einen Angriff reagieren sollte. Er war kein Jäger. Er hatte zwar gelernt, wie man einen Speer benutzt, aber noch nie gegen ein Tier gekämpft. "In die Flanken und zur Seite rollen." hörte er Lantan rufen, und er tat es einfach. Als das schnaubende stampfende schwarze Monster ihn fast erreicht hatte, stieß er den Speer nach vorne, ließ sich dann fallen und rollte zur Seite. Nur eine Handbreit trampelten die Hufe an seinem Gesicht vorbei. Er sprang auf. Der Bulle bremste ab. Mattoos Speer steckte über der Flanke in seiner Schulter, immerhin, es schien keine ernsthafte Verletzung für ihn darzustellen, behinderte ihn aber beim Laufen. Er drehte sich einmal um sich selbst, wurde das lästige Ding aber nicht los. Lantan schoss schnell hintereinander zwei Pfeile ab, beide fanden ihr Ziel, und der Bulle gab tatsächlich eine Art Schmerzenslaut von sich. Kurz war er unentschlossen, welchen Angreifer er attackieren sollte, dann entschied er sich für den unbewaffneten Mattoo. Er stürmte los. Mattoo wusste nicht, was er machen sollte, er rannte einfach los und versuchte sich in scharfen Richtungswechseln wie

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