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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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ein Hase. Dabei wählte er ebenfalls den Weg Richtung des Wäldchens, sodass zumindest Lantan sich in Sicherheit bringen konnte. Dieser schoss jedoch weitere Pfeile ab, was nicht leicht war bei einem beweglichen Ziel, das sich von ihm entfernte, und doch traf er und brachte den Auerochsen genug aus der Balance, um Mattoo eine weitere Chance zu geben. Aber das reichte nicht.
    Der Bulle war zu schnell und Lantan erkannte, dass er seinen Freund und Begleiter gleich erreichen würde. Noch einmal spannte er den Bogen. Es war sein letzter Pfeil. Das Ziel war schon recht weit entfernt und immer noch in voller Bewegung. Er schoss. Der Pfeil suchte den Bullen. Der Bulle suchte Mattoo. Und beide fanden ihr Ziel.
    Der Bulle erwischte Mattoo und hätte ihn wohl aufgespießt, wenn der Pfeil ihm nicht im selben Moment in die Flanke gefahren wäre. Das ließ ihn leicht zur Seite kippen und so traf er mit seinem Gewicht auf den rennenden Menschen, aber nicht mit seinen Hörnern. Mattoo wurde durch die Luft geschleudert, kam ein Stück entfernt unsanft auf und blieb liegen. Der Bulle blutete jetzt aus einigen Wunden und war nicht mehr zu bremsen. Lantan lief auf beide zu und rief Mattoos Namen, aber dieser rührte sich nicht. Und der Bulle nahm ihn nun ins Visier zum letzten Angriff. Er würde ihn niedertrampeln.
    Doch gerade als das riesige Tier zum Endspurt ansetzen wollte, traf ihn ein Pfeil von der anderen Seite. Ähnlich überrascht wie Lantan drehte der Bulle den Kopf in Richtung des Wäldchens, aus dem nun laut brüllend drei Männer stürmten. Zwei waren mit langen Speeren bewaffnet, der dritte hatte Pfeil und Bogen und setzte sofort einen zweiten Treffer. Verunsichert machte der Bulle ein paar Schritte rückwärts. Lantan rannte zu Mattoo und versuchte, ihn zu wecken. Die Männer folgten dem Bullen und während ihn der eine vorne reizte, rammte ihm der andere den Speer tief in die Seite. Der Bulle wankte und stampfte dann wütend und Hörner schwingend hin und her, die Männer zogen sich schnell zurück. Das Tier bekam einen weiteren Pfeil ab und entschloss sich nun zur Flucht. Die Männer folgten ihm.
    Mattoo kam langsam zu sich. Er sah Lantan und lächelte, dann blickte er sich ängstlich um. "Er ist weg." beruhigte Lantan. "Kannst du aufstehen?" Das Mädchen kam nun langsam aus dem Wäldchen. Es schaute den Männern hinterher, dann kam es auf Lantan und Mattoo zu. Mattoo richtete sich vorsichtig auf. "Ich glaube, es ist nichts, ich habe keine Schmerzen." Er machte Anstalten aufzustehen. "Bleib lieber noch sitzen." sagte das Mädchen. "Ich bin Lania. Danke, dass du mich gerettet hast."
    Sie war sehr schön. Ihre großen Augen leuchteten wie helle Steine, Ihre Haare waren sehr lang und hatten die Farbe des Sandes. Mattoo fühlte sich, als hätte der Bulle ihn ein zweites Mal umgehauen. Er blieb sitzen und brachte gerade einmal seinen Namen heraus. Sie trug dunkle Kleidung aus Tierhaut und seltsamen Schmuck. "Mattoo?" wiederholte sie. Ihre Sprache war seiner sehr ähnlich und doch klang sein Name merkwürdig anders aus ihrem Mund. "Das ist ein schöner Name. Lass mich schauen, ob du verletzt bist, Mattoo." Mattoo nickte nur. Lania tastete seinen ganzen Körper behutsam ab. "Hast du Schmerzen?" fragte sie. Er schüttelte den Kopf. Auch das schon einmal gebrochene Bein schien in Ordnung zu sein. Aber er hätte unter ihren Berührungen sowieso keinen Schmerz gespürt, da war er sicher. "Wir sollten deinen Leuten folgen." meinte Lantan. "Es sind doch deine Leute?" Sie nickte. "Gut." Lantan half Mattoo auf und dieser ging ein paar Schritte. Die Welt drehte sich leicht, aber sonst war wohl tatsächlich nichts beschädigt worden. Sie versuchten, zu den drei Männern und dem Auerochsen aufzuschließen.
    Der Bulle war tot. Er war schließlich eingeknickt und die Männer hatten ihm die Speere in den Hals getrieben, sodass er schnell sterben konnte. Als Lantan und Mattoo mit Lania am Schauplatz eintrafen, zogen zwei von ihnen gerade die Pfeile aus dem Tier. Der Dritte war schon älter und hatte bereits nach dem Mädchen Ausschau gehalten. Er kam auf sie zu und nahm sie in die Arme. "Warum bist du allein unterwegs gewesen?" wollte er wissen. Sie schluchzte ein bisschen, vielleicht vor Erleichterung, vielleicht auch, um ihn milde zu stimmen. "Ich habe nicht aufgepasst." sagte sie leise. Er strich ihr über den Kopf, dann streckte er die Hände aus und ging auf Lantan und Mattoo zu. Die beiden anderen Männer waren jetzt auch zu der

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