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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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diesem Zweck in ihrer New Yorker Wohnung angerufen, wo aber niemand abgenommen habe. Anschließend habe er ihren Anwalt angerufen und von ihm erfahren, dass seine Mandantin nach wie vor nicht bereit sei, mit ihm zu sprechen. Überdies sei sie auf Reisen gegangen, und er könne nicht sagen, wann sie zurückkehren werde.
    »Die Tochter ist ein harter Knochen«, sagte Panetta. »Sie denkt nicht daran, mit ihrem Vater zu sprechen.«
    Außerdem war ein Bericht über die jüngsten Bewegungen Karakoz’ eingegangen. Wie es aussah, hatte er sich in einer der früheren Republiken der Sowjetunion, die er aufgesucht hatte, um Waffen zu beschaffen, in Luft aufgelöst.
    Matthew Lucas kam erst um zehn. »Guten Morgen. Was ist eigentlich mit den Frauen hier in der Abteilung los?«, fragte er statt einer Begrüßung.
    Ärgerlich sah ihn Hans Wein an: Er verabscheute solche Kommentare. Panetta hingegen lächelte ihm ermunternd zu, woraufhin er erklärte: »Laura hat mich kaum gegrüßt, Andrea Villasante hat eine Saulaune, und ihre Assistentin Diana Parker hat mir nicht mal guten Morgen gesagt. Sie ist wohl auf irgendwas oder irgendwen wütend. Über Mireille Béziers will ich gar nicht erst reden, die grüßt einen ja sowieso nie. Aber sie sieht auch nicht gut aus. Ihre Augenringe reichen bis … na ja. Wie es aussieht, hat keine der Damen ein angenehmes Wochenende verbracht.«
    »Haben Sie etwas Neues?«, erkundigte sich Wein kurz angebunden.
    »Nein, nichts.«
    »Ganz wie wir«, erklärte Panetta. »Wahrscheinlich bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten.«
    »Ich denke, wir sollten weiterhin versuchen, uns in der Burg einzunisten. Wir müssen einfach jemanden finden, der bereit ist, uns Informationen zu verkaufen«, beharrte Lucas.
    »Ganz meine Meinung. Sogar der Gottesmann hat in dieselbe Kerbe gehauen. Aber die Leute in Paris behaupten steif und fest, dass sich da nichts machen lässt«, gab Panetta zur Antwort.
    »Und wenn wir selbst jemanden einschleusten?«, regte Lucas an.
    Gerade in dem Augenblick, als ihm Hans Wein mit einem wütenden »Jetzt lassen Sie aber mal die Kirche im Dorf!« in die Parade fuhr, kam Laura White herein. Mit den Worten »Das ist soeben von der Personalabteilung gekommen« gab sie Hans Wein ein Blatt.
    »Großartig! Ausnahmsweise scheinen die Leute zu tun, wofür sie bezahlt werden. Die Béziers wird versetzt!« Der Leiter des Zentrums gab sich keine Mühe, seine Befriedigung über diese Mitteilung zu verbergen.
    »Soll ich sie herschicken?«, fragte Laura.
    »Nein. Es ist mir lieber, wenn Panetta ihr klarmacht, dass sie in die Abteilung ›Kontakte zu Institutionen‹ versetzt wird. Da ist sie als Diplomatentochter bestimmt auch besser aufgehoben.«
    Missgestimmt sah Panetta seinen Vorgesetzten an. Seiner Ansicht nach gehörte das nicht zu seinen Aufgaben, aber so war Hans Wein nun einmal.
    Mireille telefonierte gerade, als Panetta zu ihr trat. Er sah, dass Lucas mit seiner Beschreibung Recht gehabt hatte. Sie sah
schlecht aus, und ihr sonst so herrlich schimmerndes schwarzes Haar wirkte stumpf und leblos. Er sah sich um, weil er wissen wollte, ob zutraf, was der Kollege mit Bezug auf die Damen Villasante und Parker gesagt hatte. Andreas Anblick überraschte ihn. Sie wirkte nicht nur wie sonst verdrossen, sondern geradezu erschöpft. Außerdem schien sie mit ihren Gedanken auf einem anderen Planeten zu sein. Auch Diana Parker sah nicht besser aus, und er fragte sich, was die drei am Wochenende getrieben haben mochten, dass sie in diesem Zustand im Büro auftauchten.
    »Ich würde gern mit Ihnen reden«, sagte er zu Mireille. »Wollen wir eine Tasse Kaffee trinken gehen?«
    Sie erhob sich und folgte ihm, als hätte sie nicht das geringste Interesse daran, was er ihr sagen könnte.
    Obwohl um diese frühe Morgenstunde kaum jemand in der Kantine war, steuerte Lorenzo auf eine ruhige Ecke zu.
    Beide bestellten Kaffee.
    »Macht Ihnen etwas Sorgen?«, fragte er, weil ihm aufgefallen war, dass sie fahrig und unkonzentriert wirkte.
    »Nein, warum?«
    »Ich weiß nicht, ich hatte den Eindruck.«
    »Kümmern Sie sich nicht weiter um mich und sagen Sie mir, welchem Umstand ich die Ehre verdanke, dass mich der stellvertretende Leiter des Zentrums zum Kaffee einlädt.«
    Ihm entging die Bitterkeit in ihren Worten nicht. Er beschloss, stracks auf sein Ziel zuzusteuern.
    »Man hat Sie in die Abteilung ›Kontakte zu Institutionen‹ versetzt.«
    »So? Dann sind ja wohl endlich alle zufrieden.«
    Sie

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