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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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besten Wünschen für einen angenehmen Aufenthalt auf der Burg von ihr und luden sie ein, sie in Begleitung ihres Vaters zu besuchen.
    Einer, weit älter als der Graf, trat auf ihn zu, umarmte ihn und küsste Catherine die Hand. »Heute ist ein glücklicher Tag, nicht nur wegen der guten Nachricht, die uns Ihr Vater übermittelt hat, sondern auch, weil ich Sie kennenlernen durfte. Mein lieber Freund, am Karfreitag reden wir miteinander.«
    D’Amis war versucht, Catherine ihr Eindringen in die Sitzung vorzuhalten, unterließ es dann aber. Sein Stolz darauf, dass diese Männer seine Erbin kennengelernt hatten, überwog seinen Ärger.
    »Du sprichst erstaunlich gut Französisch«, sagte er. »Woher kommt das?«
    »Mutter hat immer darauf gedrängt, dass ich es gründlich lerne«, gab sie zurück. »Ich hatte eine sehr gute Lehrerin, Madame Picard aus Kanada.«
    »Deinem Akzent nach zu urteilen, muss sie eine glänzende Lehrerin gewesen sein.«
     
    Bedächtig trank Hakim den aromatisierten Tee, den ihn Saïd, der Leiter der Gruppe in Jerusalem, angeboten hatte. Die beiden besprachen die Einzelheiten des Anschlags.
    »Dein Visum ist einen Monat lang gültig. In dieser Hinsicht brauchst du dir also keine Sorgen zu machen. Die Pilger, mit denen du gekommen bist, besichtigen gerade den Sinai.«
    »Glaubst du, dass die Juden nichts merken? Sie kontrollieren alles.«
    »Auch sie sind nicht unfehlbar. Sie verstehen es nicht, im Dunkeln zu kämpfen. Sieh doch, wie es im Libanon war, wo sie nicht vermocht haben, die Hisbollah zu besiegen. Sie können gegen Heere kämpfen, eine Atombombe abwerfen, aber im Dunkeln zu kämpfen verstehen sie nicht.«
    »Der Mossad …«
    »Ist ein Mythos! Der lebende Beweis dafür sind wir: Sie wissen nichts von der Gruppe . Also immer ruhig Blut!«
    »Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen.«
    »Das tun wir auch nicht. Wir haben Männer, die uns überallhin folgen, um festzustellen, ob uns der Mossad oder Shin Beit
beschattet, und sie haben nichts gesehen. Du wirst vierundzwanzig Stunden am Tag beschützt, mein Freund.«
    »Mir geht es nicht um mein Leben, sondern um den Erfolg des Unternehmens.«
    »Du wirst bis zu dem Tag leben, an dem du deine Heldentat vollbringen sollst. Die ganze Welt wird darüber staunen, und unsere Brüder werden dich segnen.«
    »Nicht mich sollen sie segnen, sondern die Männer, die uns so weise führen.«
    »Jetzt, mein Freund, lass uns den Plan noch einmal durchgehen. Ein Glück, dass unser Bruder Omar ein Reisebüro betreibt. Seine Anweisungen sind klar: Am Freitagmorgen wirst du zu deiner Pilgergruppe stoßen, die dem Gottesdienst in der Grabeskirche beiwohnen will. Niemandem wirst du auffallen. An jenem Tag werden Hunderte von Pilgern aus der ganzen Welt dort sein. Den Sprengstoffgürtel trägst du am Leib.«
    »Und was ist mit den Kontrollen?«
    »Glaubst du, die israelischen Soldaten interessieren sich für eine Pilgergruppe, die von ihrem Reiseleiter in die Kirche geführt wird? Sie werden nicht mal zu euch hinsehen. Du musst nur darauf achten, dass du bis an die Stelle gelangst, wo die Reliquie aufbewahrt wird, und dort … von dort aus wirst du ins Paradies eingehen. Der Zünder lässt sich ganz einfach betätigen. Du braucht nur an einem Ring zu ziehen.«
    »Die Reliquie ist gut geschützt. Meinst du, die Explosion genügt, sie zu zerstören?«
    »Es wird nichts davon übrig bleiben. Wirklich schade, dass du das nicht selbst mit ansehen kannst. Ach ja! Ich soll dir noch etwas von Omar ausrichten. Wenn deine Reisegruppe vom Sinai zurück ist, wird sie an einem der nächsten Tage nach Jordanien
fahren, um in Petra die Felsengräber zu besuchen. Du sollst mitfahren.«
    »Das werde ich tun. Vorher aber möchte ich noch einmal in die Grabeskirche, um mir den Weg genau einzuprägen.«
    »Das würde ich lieber nicht tun, damit du niemandem auffällst. Wir waren schon dreimal dort, und du kennst den Weg auswendig.«
    »Ich muss noch einmal hin …«
    »Nein, Hakim. Wir dürfen unser Glück nicht zu sehr auf die Probe stellen.«
     
    Catherine hatte darauf bestanden, selbst zu fahren, und d’Amis hatte das nur widerwillig zugelassen. Er fühlte sich sicherer, wenn der Fahrer am Steuer saß, der schon seit vielen Jahren in seinem Dienst stand.
    Verblüfft sah er, wie sich Catherines Wesen zu ändern schien. Zwar behandelte sie ihn weder liebevoll noch auch nur liebenswürdig, aber zumindest war sie nicht mehr so schroff und abweisend wie am Anfang. Manchmal gab

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