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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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verrückt.«
    »Nein. Du weißt, dass das nicht stimmt.«
    »Ich kann nicht hierbleiben.«
    »Wenigstens noch zwei, drei Tage. Warte bis zum Ende der Karwoche.«
    »Warum?«
    »Es ist das Einzige, worum ich dich bitte.«
    »Von mir aus«, stimmte sie zu.
    Edward hörte dem Gespräch der beiden zu, während er
den Tisch abräumte. Er schien bedrückt zu sein, ganz wie sein Herr. Catherine sah zu ihm hin, und in beider Augen blitzte es herausfordernd auf.

39
    Auf dem Gesicht Panettas wie auch auf dem Aguirres und Kommissar Morettis lag der Ausdruck ungeheurer Anspannung. Am späten Mittwochabend hatte Panettas Kontakt aus der Burg d’Amis angerufen und mitgeteilt, dass für den Karfreitag drei Anschläge vorgesehen seien: einer im Kloster Santo Toribio in Nordspanien, ein weiterer in der Grabeskirche von Jerusalem und ein dritter in Rom. Bei Letzterem war es dem Kontakt nicht möglich gewesen zu ermitteln, an welcher Stelle, zumal beim Belauschen eines Gesprächs zwischen dem Grafen und einem geheimnisvollen Besucher höchste Gefahr bestanden habe. Seinem Akzent nach handele es sich bei diesem um einen Engländer, der sich als Brown vorgestellt und von Auftraggebern gesprochen habe, die aus einem Konflikt zwischen radikalen Islamisten und dem Westen ungeheure finanzielle Gewinne ziehen würden. Der Mann scheine großen Einfluss auf den Grafen zu haben.
    Panetta hatte seinen Kontakt gebeten, die Burg so rasch wie möglich unter irgendeinem Vorwand zu verlassen, doch hatte dieser erklärt, das sei nicht möglich, weil der Graf dann Verdacht schöpfen werde. Daraufhin war das Gespräch abrupt beendet worden.
    Noch in derselben Nacht hatten Panetta und Aguirre beschlossen, nach Rom zu fliegen, das der Jesuit als den problematischsten der drei Orte ansah. Nach wie vor wussten sie nicht, wo die Terroristen in jener Stadt ihren Anschlag verüben wollten.
    Vor der Abfahrt zum Flughafen hatte Panetta noch ein Gespräch mit dem Kommissar Arturo García geführt, der das Brüsseler Zentrum in Madrid vertrat und bei zahlreichen Einsätzen gegen die ETA reichlich Erfahrungen in der Terrorismusabwehr gesammelt hatte. Er hatte García auf al-Bashir angesprochen und dessen Zusicherung bekommen, dass er sich bemühen werde, dem Mann auf die Fährte zu kommen. Schon bald hatte García zurückgerufen und erklärt: »Al-Bashir hat kürzlich in Granada einen Vortrag über ein Bündnis zwischen den Kulturen gehalten. Die Einladung dazu ist allem Anschein von einem dort ansässigen Unternehmer marokkanischen Ursprungs ausgegangen, einem gewissen Omar, der mehrere Reisebüros und eine Flotte von Autobussen besitzt. Er gilt als gemäßigter Moslem und genießt bei den Behörden meines Landes ein gewisses Ansehen.«
    »Bestimmt gehört auch dieser Omar der Gruppe an«, hatte Panetta seine Vermutung geäußert.
    »Kann sein. Auf jeden Fall haben wir die Genehmigung eingeholt, seine Telefone anzuzapfen und ihn zu beschatten. Ich hoffe, dass wir trotz der knappen Zeit dabei etwas in Erfahrung bringen. Vorsichtshalber haben wir die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Sie arbeiten einen Plan zum Schutz von Santo Toribio aus. Da für dieses Kloster ein Heiliges Jahr ausgerufen worden ist, treffen dort täglich Pilger aus allen Teilen Spaniens und des übrigen Europa ein.«
    »Hatten Sie gesagt, dass dieser Omar Reisebüros betreibt?«
    »Ja. Ich habe angefragt, ob er eine Gruppe nach Santo Toribio
geschickt hat, und warte noch auf Antwort. Sobald ich etwas weiß, rufe ich wieder an.«
    »Ich fliege nach Rom. Rufen Sie mich in der dortigen Zweigstelle des Zentrums an.«
    »Wie wollen Sie mitten in der Nacht da hinkommen?«
    »Unsere französischen Kollegen haben dem Zentrum ein Flugzeug zur Verfügung gestellt.«
    »Das nenne ich Zusammenarbeit. Gut, ich halte Sie auf dem Laufenden.«
     
    Nachdem Hans Wein mit den Israelis gesprochen hatte, war Matthew Lucas in einer Privatmaschine nach Jerusalem geflogen, um dort den bisherigen Stand der Ermittlungen in allen Einzelheiten darzulegen.
    In jener qualvollen Nacht von Mittwoch zum Donnerstag hatte der Leiter des Zentrums seinem Stellvertreter noch einmal klargemacht, dass die Briten nach wie vor nicht bereit seien, Professor al-Bashir überwachen zu lassen.
    »Man hat darauf hingewiesen, was für einen fürchterlichen Skandal es gäbe, wenn die Presse Wind davon bekäme, dass wir dem Mann aufs Dach steigen«, hatte er erklärt.
    »Aber bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Er hat

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