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Das Blut der Unsterblichen

Das Blut der Unsterblichen

Titel: Das Blut der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Saamer-Millman
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dich.“
    Seine kalten Fingerspitzen strichen über die Innenseite ihres Armes. Kristina erschauerte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
    „Sieh mich an“, forderte er. Widerwillig hob Kristina ihren Blick.
    „Entspann dich.“ In seiner Stimme lag eine Dringlichkeit, die sie gefangen hielt und es ihr unmöglich machte, ihren Blick abzuwenden. Sie spürte einen stechenden Schmerz direkt über ihrem Handgelenk, wo er ihr mit seinem skalpellartigen Fingernagel die Haut aufritzte. Ihr Blick blieb starr auf sein Gesicht gerichtet. Langsam senkte er den Kopf. Kurz bevor seine Lippen auf die blutende Wunde trafen, öffnete er den Mund und entblößte die Fangzähne, die wie die Reißzähne eines Raubtiers aus seinem Kiefer ragten. Panik überschwemmte ihre Sinne. Sie hielt den Atem an und kniff die Augen zu. Das Eindringen der Fangzähne war weitaus schmerzhafter, als sie es sich vorgestellt hatte. Es schmerzte höllisch. Scharf sog sie den Atem durch die zusammengebissenen Zähne. Kurz darauf ließ der Schmerz nach. Marcus’ Speichel betäubte die Wunde. Stattdessen rann ein eisiges Kribbeln durch ihre Venen und verbreitete sich bis in den letzten Winkel ihres Körpers. Die Haare auf ihrer Haut stellten sich auf. Der Schwindel kam ganz unvermittelt und so heftig wie noch nie. Ihr Atem beschleunigte sich. Ihre Beine fühlten sich an wie Gummi und sie merkte, wie sie schwankte. Erschrocken riss sie die Augen auf. Das Zimmer drehte sich in rasender Geschwindigkeit und sie hatte das Gefühl, jeden Moment ohnmächtig zu werden. Instinktiv versuchte sie, ihren Arm wegzuziehen, als sich auch schon ihr Blickfeld trübte und sie in die Dunkelheit glitt.
    Das Nächste, was sie wahrnahm, war, dass sie auf dem Rücken lag. Marcus hatte sich über sie gebeugt und streichelte ihren Kopf. „War es so, wie du es dir vorgestellt hast?“, fragte er mit sanfter Stimme.
    Kristina schluckte trocken und dachte an den Schmerz und die plötzliche Todesangst, die sie kurz vor seinem Biss überfallen hatte. Nein, so hatte sie es sich nicht vorgestellt. Ihr Mund war völlig ausgedörrt.
    „Durst“, krächzte sie.
    Marcus griff nach der Wasserflasche. Mit der einen Hand hob er ihren Kopf an und mit der anderen hielt er ihr die Flasche an die Lippen. Kristina trank gierig, verschluckte sich und hustete heftig.
    „Geht es dir besser?“, fragte sie, als sie wieder zu Atem gekommen war. Marcus nickte. Sie schielte auf ihr Handgelenk hinab. Es war verbunden. „Wie lange bin ich ohnmächtig gewesen?“, fragte sie erstaunt.
    Marcus drückte sie auf das Kissen zurück. „Lange genug, um mir schon Sorgen zu machen“, erwiderte er. „Ich habe Estelle gerufen. Sie hat dein Handgelenk verbunden und mir einen Vortrag über die Gefährlichkeit unseres Tuns gehalten. Aber wie du siehst, geht es mir, dank deiner Hilfe, wieder besser.“
    „Gut“, Kristina bettete ihren Kopf auf seiner Brust. „Ich bin so müde“, murmelte sie und war im nächsten Moment auch schon eingeschlafen.
    Dunkelheit umfing sie, als sie die Augen erneut aufschlug. Noch immer lag sie auf Marcus’ Brust. Er hielt ihre Hand, seine Augen waren geschlossen. Aus dem Badezimmer fiel ein schwacher Lichtschein durch die geöffnete Tür. Soweit sie es in dem Dämmerlicht erkennen konnte, sah er wieder ganz normal aus. Die Wunden auf seiner Wange und seinem Hals waren zu feinen, weißen Linien verblasst und sein Gesicht wirkte entspannt.
    Mit dem Zeigefinger fuhr sie über seine Wange. Sofort schlug er die Augen auf und sah sie an. Wortlos griff er nach ihrer Hand, führte sie an seine Lippen und küsste ihre Fingerspitzen. Minutenlang sahen sie einander an. Die Intimität dieses Augenblicks berührte Kristina zutiefst. Ihr altes Leben schien das Leben einer anderen geworden zu sein, es war so weit weg wie ein ferner Planet. Hier gehörte sie hin, an Marcus’ Seite. Nur mit ihm fühlte sie sich vollkommen.
    Nach endlosen Minuten riss sie sich von seinem Anblick los. Ihr Magen rebellierte heftig, als sie sich aufsetzte. Auf der Kommode neben dem Bett fand sie ein paar Gästetäfelchen Schokolade. Gierig riss sie das Papier ab und schlang die Schokolade hinunter, dann griff sie nach der Wasserflasche und leerte sie in einem Zug. Sofort beruhigte sich ihr Magen. Ihr Blick fiel auf den Verband an ihrem Handgelenk. Die Wunde brannte ein wenig, jedoch nicht so stark, wie sie befürchtet hatte. Der betäubende Speichel war anscheinend noch immer wirksam.
    „Ich weiß nicht, wie es dir

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