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Das Blut der Unsterblichen

Das Blut der Unsterblichen

Titel: Das Blut der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Saamer-Millman
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mit Leila gesprochen und nicht einmal daran gedacht, mir das Telefon zu reichen?“
    „Kristina, sie musste mir eine wichtige Information geben. Für private Gespräche blieb keine Zeit. Du kannst dich in Kürze ausgiebig mit ihr unterhalten. Jetzt geht es zuerst einmal darum, schnellstmöglich vor dem Rat zu erscheinen, um die Ältesten nicht noch weiter zu verstimmen.“
    Zorn brodelte in Kristina, doch da ihr die Möglichkeit geboten wurde, Leila zu sehen, sogar unter Garantie für ihre Sicherheit, wollte sie nicht mit Marcus streiten. Missmutig schlüpfte sie in ihre Kleider.
    Marcus’ besorgte Miene bemerkte sie erst, als er die Zimmertür öffnete. „Was ist mir dir?“
    „Nichts, lass uns gehen.“
    Kristina hielt inne. „Moment mal. Hat Leila gesagt, sie garantieren für meine Sicherheit oder für unsere ?“
    „Das ist doch jetzt nicht wichtig, wir müssen uns beeilen.“
    Kristina schob ihn in das Zimmer zurück und schloss die Tür. „Oh nein, mein Lieber, so einfach kommst du mir nicht davon. Aus deiner Reaktion schließe ich, dass sie sich nur für meine Sicherheit verbürgen. Du weißt, dass dies eine Falle sein kann?“
    Marcus schob sich an ihr vorbei und griff nach der Türklinke. Kristina zog ihn zurück. „Sprich mit mir, Marcus. Könnte es eine Falle sein?“
    Nach kurzem Zögern nickte er. „Ja, ich gehe davon aus, dass sie mich zur Rechenschaft ziehen werden. Die Gesetze wurden gebrochen, irgendjemand muss dafür bestraft werden. Doch ich werde meine Strafe annehmen, solange nur dir und Leila nichts geschieht.“
    Kristina schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht zulassen, dass du dich für uns opferst. Ich gehe alleine.“
    Marcus schnaubte. „Niemals Kristina, das kannst du vergessen. Ich werde dich auf keinem Fall alleine in die Höhle des Löwen schicken! Mir wird schon nichts geschehen. Ich bin überzeugt davon, dass sie uns freisprechen werden, wenn wir ihnen alles erklären.“
    „Eben hast du noch gesagt, dass sie jemanden bestrafen wollen.“
    Marcus brummte unwillig. „Entweder gehen wir zusammen oder wir bleiben beide hier.“
    „Du bist ein Sturkopf“, schimpfte sie.
    „Genau wie du“, erwiderte er.
    Sie wusste, er würde sie nicht alleine fortlassen. Doch wenn sie gemeinsam gingen, brachte er sich in Gefahr. Blieb sie jedoch hier, würde sie Leila einem ungewissen Schicksal überlassen. Blieb zu hoffen, dass Marcus recht behielt, und die Ältesten mit sich reden lassen würden. Wenn sie an die gnadenlose Hetzjagd der letzten Tage dachte, zweifelte sie jedoch an der Nachsichtigkeit des Rates.
    Traurig lehnte sie sich an ihn und überlegte, dass sie einander noch gar nicht geliebt hatten, seit sie eine Unsterbliche geworden war. Der Gedanke beschwor Bilder von ihren nackten Körpern, die sich auf den Laken wälzten und sandte ein lustvolles Kribbeln durch ihren Unterleib. Wie von selbst wanderten ihre Finger unter sein Hemd, tasteten über seine Haut. „Wie ist die körperliche Liebe für einen Unsterblichen?“
    „Deine Stimmungsschwankungen sind beachtlich“, erwiderte er.
     „Wie meinst du das?“
    „Eben noch bist du wütend auf mich gewesen, weil ich lieber fliehen, als vor den Ältestenrat treten wollte und jetzt willst du mich plötzlich verführen.“
    „Na und? Was ist schon dabei?“, murmelte sie und fuhr mit den Lippen über seinen Hals.
    Marcus küsste sie auf den Scheitel und schob sie von sich. „Für Romantik bleibt keine Zeit.“
    Sie seufzte enttäuscht. „Nicht mal zehn Minuten?“
    „Die würden nicht ausreichen, glaube mir. Nicht mal eine Stunde wäre genug. Wir müssen es leider auf später verschieben“
    Sie drückte sich an ihn, rieb ihren Körper an seinem. „Ich will es aber jetzt tun. Wer weiß ob oder wann wir wieder die Gelegenheit bekommen?“
    Er schob sie erneut von sich und öffnete die Tür. „Kristina. Denk an Leila, sie wartet auf dich.“
    Die Bilder in ihrem Kopf zersprangen, wie ein Glas, das auf dem Boden zerschellte. „Ach verdammt“, fluchte sie. „Dann lass uns halt gehen.“
    Während der Fahrt schwankte sie zwischen freudiger Erwartung, Angst und Misstrauen gegenüber den Versprechungen des Ältestenrats, zudem fürchtete sie um Marcus’ Leben.
    Schon von Weitem konnten sie die laute Musik hören, die aus dem Inneren des Gebäudes hallte. Vor dem Eingangsbereich des Nightmare tummelten sich junge Sterbliche, die sich angeregt unterhielten, während sie Zigaretten rauchten und an ihren Getränken nippten. Die

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