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Das Blut der Unsterblichen

Das Blut der Unsterblichen

Titel: Das Blut der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Saamer-Millman
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und zog das Teststäbchen hervor.
    „Also gut, dann schauen wir mal“, murmelte sie, hockte sich auf die Toilette und hielt den Teststreifen in ihren Urin. Marcus klopfte erneut an die Tür. „Ist alles in Ordnung?“
    „Ja, ja“, rief sie. „Ich komme gleich raus.“
    Nachdem sie sich erleichtert hatte, starrte sie gespannt auf das Sichtfenster und wartete auf das Ergebnis. Die zwei blauen Balken, die kurz darauf erschienen, waren keine Überraschung. Seit Tagen schon hatte sie es geahnt. Das Ausbleiben ihrer Regel, die permanente Müdigkeit, die Übelkeit und dazu noch ihre empfindlichen Brüste. Doch was würde Marcus dazu sagen? Sie liebten einander, doch reichte das aus? Wollte er überhaupt Kinder?
    „Kristina?“, rief Marcus.
    Sie atmete tief durch, erhob sich und öffnete die Tür. „Wir müssen reden“, sagte sie und hielt ihm das Teststäbchen hin.
    Marcus blickte verständnislos auf das weiße Ding in ihrer Hand. „Was ist das?“
    „Nach was sieht es denn aus?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Bist du krank?“
    Kristina schüttelte den Kopf und lachte. „Nein.“
    „Was dann? Warum hast du dich erbrochen?“
    Sie legte eine Hand auf ihren Bauch. Plötzlich riss er die Augen auf. „Bist du etwa schwanger?“
    „Ja, das bin ich.“
    Marcus’ Miene war ein Bild abgrundtiefer Bestürzung. „Das ist … das ist … unmöglich.“
    „Nachdem, was wir in den letzten Monaten getrieben haben, ist es durchaus möglich, Marcus. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Sex gehabt.“
    „Ich war überzeugt davon, dass ich keine Kinder zeugen könnte“, erwiderte er.
    Kristina stutzte. „Wieso glaubst du das?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, so etwas passiert überaus selten, eigentlich fast nie.“
    Kristina runzelte die Stirn. Sie hatten keinen großen Wert auf Verhütung gelegt und es somit geradezu herausgefordert. „Was redest du da? So etwas passiert andauernd. Ich verstehe nicht, wieso du darüber so fassungslos bist.“
    Ein anderer Gedanke schoss ihr durch den Kopf. „Oder willst du das Kind nicht? Bitte sag mir ehrlich, was du darüber denkst.“
    Es herrschte ein kurzer Moment des Schweigens. Kristina verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf seine Antwort.
     
    Marcus war völlig außer sich. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein männlicher Unsterblicher ein Kind zeugte, war verschwindend gering und für eine weibliche Unsterbliche war es fast unmöglich. Zugegeben, Kristina und er hatten es reichlich darauf angelegt und ihre Chancen somit um ein Vielfaches erhöht. Doch die Tatsache blieb, dass Unsterbliche so gut wie unfruchtbar waren. Ihre Körperfunktionen waren extrem verlangsamt, sie hatten einen Ruhepuls von durchschnittlich zwanzig Schlägen in der Minute und ihre Körpertemperatur lag bei unter dreißig Grad. Nur nach einer ausgiebigen Blutmahlzeit näherten sich die Lebensfunktionen vorübergehend menschlichem Niveau und genau das schienen auch die Phasen zu sein, in denen sie, wenn überhaupt, in der Lage waren, ein Kind zu zeugen. Angeheizt durch den betörenden Duft von Kristinas Blut hatte er sich oft und ausgiebig genährt, allerdings nur an Tieren. Trotzdem, seit er mit Kristina zusammen war, hatte er mehr Blut getrunken als je zuvor. Vielleicht war das der Grund.
    „Doch, es ist wundervoll, Kristina. Ich ... freue mich.“
    Er nahm sie in den Arm. Kristina schob ihn zurück, sie war noch nicht überzeugt. „Marcus. Was ist los? Ich sehe doch, dass dich diese Nachricht völlig aus der Fassung bringt.“
    „Nein, mach dir keine Sorgen. Ich freue mich, ehrlich! Nichts könnte schöner sein, als ein Kind mit dir zu bekommen.“
    Sie lehnte die Stirn an seine Brust und seufzte. „Wieso dachtest du, dass du keine Kinder zeugen kannst?“
    Ich bin ein Unsterblicher. „Ich weiß nicht, ich hatte so ein Gefühl.“
    Sie blickte auf und trat einen Schritt zurück. „Ein Gefühl? Wirklich? Naja, auf so ein Gefühl sollte man natürlich hören, es ist besser als jede ärztliche Untersuchung.“
    Marcus ignorierte den Spott in ihrer Stimme, zog sie wieder zu sich heran und kniff in ihren Po. „Wage es nicht, dich über mich lustig zu machen.“
    „Ach ja? Du forderst es doch geradezu heraus. Ich hatte so ein Gefühl , wenn ich so etwas schon höre. Das ist total bescheuert“, sie schenkte ihm ein verführerisches Lächeln und begann, ihn Richtung Schlafzimmer zu schieben. „Wenigstens brauchen wir uns

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