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Das Blut der Unsterblichen

Das Blut der Unsterblichen

Titel: Das Blut der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Saamer-Millman
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mir damit gewaltig auf die Nerven geht“, sagte er unfreundlich.
    Frank machte ein überraschtes Gesicht. Kristina seufzte und gab ihm mit einem festen Händedruck zu verstehen, dass er freundlicher sein sollte. Doch die Bestie in ihm war erwacht und verlangte nach einem Duell.
    Frank versuchte, die Situation zu retten. „Ja, wir sind Freunde. Ich wusste nicht, dass dich das stört.“
    „Nun, jetzt weißt du es“, erwiderte Marcus kalt.
    Frank warf Kristina einen fragenden Blick zu, den diese mit einem entschuldigenden Schulterzucken quittierte.
    „Schon gut Kris, ich möchte nicht, dass du wegen mir Ärger bekommst. Wir sehen uns später“, sagte Frank und wandte sich ab.
    Kristina ergriff seinen Arm. „Du musst Marcus entschuldigen, er denkt nicht immer nach, bevor er redet, aber er weiß, dass wir nur Freunde sind. Hab ich recht, Marcus?“ Sie sah ihn beschwörend an.
    Marcus erwiderte ihren Blick ungerührt. „Das war aber nicht immer so. Erwarte nicht von mir, dass ich deinem Exliebhaber freundschaftliche Gefühle entgegenbringe. Außerdem kann auch ein Blinder sehen, dass er noch immer Interesse an dir hat.“
    Frank tätschelte Kristinas Hand und löste sie dann von seinem Arm. „Vergiss es, Kris. Wie ich gesagt habe, ich will nicht, dass du Ärger bekommst, okay? Ich ruf dich an.“ Mit diesen Worten wandte er sich endgültig ab und ging davon.
    Kristina stemmte die Arme in die Hüfte und blitzte Marcus wütend an. „Hatte ich dich nicht darum gebeten, dich heute Abend zusammenzureißen? Ist das denn so schwer? Frank ist mein Freund, ob es dir nun gefällt oder nicht. Wie konntest du nur so unhöflich sein?“
    Marcus schnaubte abfällig. „Der einzige Grund, warum er vorgibt, dein Freund zu sein ist …“, er hielt inne. Seine Nasenflügel blähten sich. Ein kalter, ätherischer Geruch drang in seine Nase. Der Geruch eines Unsterblichen. Hektisch blickte er sich um.
    „Marcus?“, fragte Kristina.
    Er bedeutete ihr mit einer Handbewegung, zu schweigen und ließ seinen Blick weiter umherschweifen.
    „Was soll das? Antworte mir!“
    Marcus reagierte nicht auf ihre Worte. Seine Sinne waren ganz auf die Lokalisierung des Unsterblichen gerichtet.
    „Okay. Ignorier mich ruhig. Dann hol’ ich mir eben was zu trinken“, schimpfte Kristina und wandte sich um.
    Marcus griff nach ihrem Arm. „Jetzt nicht. Bleib hier!“
    Kristinas Augen verengten sich. „Nein Marcus, es reicht mir! Ich werde mir jetzt etwas zu trinken holen, denn ich habe Durst . Lass mich los, bevor ich eine Szene mache.“
    Sie schüttelte ihren Arm, doch er umklammerte ihn mit eisernem Griff. „Lass mich los. Sofort!“
    Er warf ihr einen warnenden Blick zu. Sie durfte jetzt auf keinem Fall laut werden. Wahrscheinlich war es sowieso besser, wenn sie nicht an seiner Seite stand. Er ließ sie los und sie stapfte wütend davon.
    Marcus durchquerte den Raum, schlängelte sich um das weiße Sofa herum und umrundete den schwarzen Esstisch mit den schmalen Stühlen. Der Geruch wurde stärker. Er war ganz nah. Angespannt spähte er durch die Wohnzimmertür in den Flur hinaus und erblickte ihn. Er stand neben der Garderobe und unterhielt sich mit Susanne. Er war hellblond, von zierlicher Statur und fast so weiß wie die Wand hinter ihm. Der Unsterbliche drehte den Kopf, sah Marcus an und schmunzelte. Ein kurzes Nicken, schon wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Gastgeberin zu. Im selben Moment hastete Kristina vorbei. „Ich muss auf die Toilette. Ich hoffe, dass ich dafür dein Einverständnis bekomme“, zischte sie ihm im Vorbeigehen zu.
    Er war versucht, nach ihr zu greifen, um sie daran zu hindern, das Wohnzimmer zu verlassen, doch das würde erst recht die Aufmerksamkeit des Unsterblichen erregen. Kristina trat in den Flur hinaus. Der Blick des Unsterblichen fiel auf ihren Bauch. „Oh, da bekommt jemand Nachwuchs, herzlichen Glückwunsch“, sagte er, während er sie eingehend musterte.
    Geh weiter , dachte Marcus.
    „Danke sehr“, antwortete Kristina und hielt inne.
    „Wann ist es denn soweit?“
    „In wenigen Wochen, ich bin im achten Monat.“
    „Aha. Und wissen Sie schon, was es werden wird? Ein Junge oder ein Mädchen?“
    „Tut mir leid, dass weiß ich nicht. Mein Arzt gibt hinsichtlich des Geschlechts ungern Auskunft. Zu viele Irrtümer, sagt er.“
    Nun mischte sich Susanne in das Gespräch. „Weißt du Vincent, dass Unglaubliche ist, das sie mir ihren Freund heute zum ersten Mal vorgestellt hat. Sie hat ihn

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