Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen
Pacht.«
»Denkst du, daß ich euch meine Pferde und meine Büffel schenke?«
»Das nun gerade nicht. Aber ein paar Kaninchen und einen Stock Bienen erwarten wir von dir.«
»Und das Wasser und die Elektrizität kostenlos.«
»Wenn du sie für deinen Haß ins Nichts hergibst, kannst du auch deiner Liebe etwas schenken.«
»Wer ist denn meine Liebe?«
»Die Schulranch, Joe. Übrigens zahlen wir dir etwas, wenn auch wenig. Wir haben im Stammesrat beschlossen, daß die einlaufenden Pachtgelder nicht mehr alle verteilt, sondern ein Teil davon investiert wird. So, wie wir beide es früher schon einmal besprochen hatten.«
»Und dann werden die fünf Jungen und die beiden Mädchen sich mit Kaninchen und Bienen belustigen?«
»Mary schenkt uns zwei Sauen und ein paar Hühner. Hühner und Schweine gehören ihr?«
»Ja.«
»Mister Whirlwind ist von Mary so lange geknetet worden, bis das Geld für ein paar Schafe aus ihm herauskam. Natürlich vor deinem zweiten Termin. Aber nun haben wir es.«
» Schafe?! „
»Ist das neueste, Joe. Schafzucht hat wieder Zukunft, und damit gehen wir auf die Wiesen, die nicht bewässert sind. Schafwolle und Fleisch - „
»Hat Wirbelwind neuerdings etwas gegen Mac Lean?«
»Wirbelwind hatte Aussicht, in den Senat gewählt zu werden, und Mac Lean hat dagegen intrigiert. Übrigens werden unsere RanchSchüler auf dem bewässerten Gelände auch Gemüsebau lernen, und es muß ein Getreide- und ein Kartoffelfeld angelegt werden. Alex gibt uns fünfzig Dollar. Er hat auf dem Rodeo von New City im Sommer einen Preis gewonnen, still, heimlich und leise. Weil es kein erster war, hat er nichts davon erzählt. Die fünfzig Dollar gehen in die Kasse für Stallbau und Hürdenbau.«
»Und wer soll bauen?«
»Die künftigen Schüler. Wer denn sonst. Freiwillig wie Schwimmbad und unseren Rodeoplatz.«
»Und wo sollen die Schüler wohnen?«
»Die sieben? Zunächst bei Mary. Stroh ist da. Spätestens im Frühjahr hast auch du endlich ein neues Haus, Joe - und nimmst zwei oder drei auf.«
»Wer bezahlt das Essen?«
»Das steuert die Schulverwaltung bei. Mit Erlaubnis der Distriktsverwaltung und der höchsten Zentrale. Miss Bilkins ist aktiv.«
»Ihr seid ja schon weit.«
»Meinst du, ich habe geschlafen? Unsere künftigen Rancher stehen arbeitslos herum. Zwei werden schon unsicher. Wir müssen anfangen. Sie können erst einmal die Kleintierzucht lernen. Die braucht die ganze kümmerliche Reservation, zur Aufbesserung der Ernährung und für das Kunstgewerbe. Von Halketts will ich noch ein Stachelschweinpaar erpressen.«
»Wer bezahlt die Leitungen für Wasser und Elektrizität?«
»Hauptfrage. Mit Haverman kommen wir nicht weiter. Erst wollte ich die Mittel illegal beschaffen, aus einer anderen Etatkasse herüberschieben. Aber da es um Zahlungen geht, an denen auch dein Name hängen wird, Joe, mache ich das nicht. Du mußt rein dastehen wie abgeregnetes Gras. So brauchen wir dich. Es ist sehr gut, daß du nun deinen Freispruch in der Tasche hast. Wenn er dich und andere auch teuer zu stehen kam.«
»Zu teuer?«
»Konnte er nicht sein. Dafür war jeder Preis zu zahlen.«
»Auch mein Leben? Du warst im ersten Verfahren unter den Geschworenen, Morning Star, und hast gegen mich gestimmt.«
»Zornig diskutiert, denn sie wollten dich des Mordes für schuldig befinden.«
»Aber das >Schuldig des Totschlags< hast du mit gesprochen.«
Frank Morning Star senkte den Kopf. »Du hast recht. Ich war zu schwach und habe mich von den Worten Wirbelwinds und dem Ansehen unseres alten Präsidenten irreführen lassen. Was ist aber mit dir? Warum ist dein Schädel angeschlagen, und du bist so mager wie ein Tier in der Wüste? Haben sie dich mißhandelt und dir nicht genug zu essen gegeben?«
»Genug, um mich aufzuschwemmen, wenn ich nur hätte essen wollen.«
»Was war also mit dir, Joe - und was ist mit dir?«
Joe schien erst abwehren zu wollen, dann entschloß er sich zu sagen: »Frage Wakiya. Er weiß alles.« »Aber mir selbst willst du keine Antwort gönnen?«
»Doch. Ihr habt mich lebendig herausgeholt, aber die Lust am Leben und Arbeiten ist mir vergangen. Auch für euch selbst und für meine Frau bin ich nur ein outlaw, ein Knochen, auf den ihr mit Verdacht schielt. Ich will nicht mehr.«
»Joe, mache mir nicht diesen Schrecken! Deine Jahre zwischen Pistolen, Prozeß und Gefängnis sind vorüber.«
»Das habe ich auch schon einmal geglaubt, Morning Star.«
»Aber jetzt weißt du es, und
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