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Das Blut Des Daemons

Titel: Das Blut Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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anhob.
    »Julien.« Rasch stützte ich seinen Kopf.
    »Mein Jet ist klein genug, dass mein Pilot ihn auf der alten Trainingspiste im Norden landen kann. – Ich sage ihm, er soll Sie dort mit vollgetankter Maschine erwarten, und Sie sagen ihm, wo er Sie und Ihren Bruder hinbringen soll!« Olek nickte mir zu, doch seine Worte galten Adrien. Die beiden arbeiteten geschickt und schnell.
    Der zögerte. »Sie wissen, was passiert, wenn der Rat feststellt, dass Julien noch lebt und dass Sie uns geholfen haben?«
    Oleks einzige Reaktion war ein abfälliges Schnauben.
    Schließlich neigte Adrien den Kopf. »Ich danke Ihnen.«
    »Ich rufe ihn an, sobald wir draußen sind. Hier im Kloster habe ich keinen Empfang. – Auch dann wird er noch rechtzeitig an der Piste sein.«
    Ich musste die Hände wegnehmen, als Adrien das Leichentuch über Juliens Kopf schlug und es unter einer Falte auf seiner Brust feststeckte. Olek stand auf und holte die Bahre heran. Gemeinsam hoben sie Juliens schlaffen Körper darauf – und hielten mitten in der Bewegung inne. Also hatten sie auch das leise Stöhnen gehört.
    »Wir sollten uns beeilen«, murmelte Olek. Adrien nickte nur – doch er zog die Brauen zusammen, als ich mich ebenfalls vom Boden erhob.
    »Was wird das?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich komme mit euch.« War das nicht offensichtlich?
    Aber Adrien schüttelte den Kopf. »Sicher nicht. Du hast schon …«
    »Glaubst du ernsthaft, ich lasse Julien noch einmal allein? Oder dass ich mir von dir irgendetwas vorschreiben lasse?« Ich ballte die Fäuste. »Ich komme mit! Egal ob es dir passt oder nicht, Adrien!«
    Ärger glitt über Adriens Züge, doch dann schluckte er unter, was er wohl schon auf der Zunge hatte. »Also gut. Bis zum Tor. Aber nicht weiter.«
    »Aber …«
    »Nein! Was glaubst du, sagt deine Verwandtschaft, wenn du plötzlich nicht mehr da bist? Wenn du mitkommst, bringst du Julien nur noch mehr in Gefahr.«
    Er hatte recht. Daran hatte ich nicht gedacht. Vlad und Radu – und vermutlich auch Mircea – würden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um mich zu finden. Hilflos sah ich von einem zum anderen. Adrien zischte. Offenbar deutete er mein Zögern falsch. »Ich melde mich bei dir, sobald Julien in Sicherheit ist.«
    »Und du wirst mir sagen, wo ihr seid, damit ich nachkommen kann.« Meine Stimme war rau. Ich sollte nicht bei Julien bleiben dürfen.
    Unwillig verzog Adrien den Mund. »Meinetwegen.« Es klang nicht, als würde er meinen, was er sagte.
    Plötzlich hatte ich Angst. Wenn er es nicht tat … »Ich will dein Wort! Bei der Ehre deiner Familie!«, verlangte ich.
    Seine Augen wurden schmal. Eine Sekunde fürchtete ich, ich hätte den Bogen überspannt, dann jedoch nickte er knapp. »Bei der Ehre meiner Familie. Ich melde mich und sage dir, wo wir uns treffen können. – Zufrieden?«
    »Ja.« Ich zwang mich, die Fäuste zu öffnen. »Danke!«
    Zur Antwort verzog Adrien nur erneut die Lippen.
    »Was machen wir eigentlich mit d’Orané?« Olek hatte den Kandelaber wieder aufgerichtet, ihn an seinen Platz neben dem Türbogen zurückgestellt und die Kerze wieder in seine Mitte gesetzt, während er uns schweigend zugehört hatte; jetzt wies er mit dem Kinn auf Gérards Leiche.
    »Hinter einen der Sarkophage?« Nach einem letzten Blick an meine Adresse drehte Adrien sich zu ihm um.
    Zustimmend neigte Olek den Kopf. »Eine andere Möglichkeit haben wir wohl nicht.«
    Ohne ein weiteres Wort gingen sie zu Gérards Leiche, wollten sie vom Boden aufheben. Das Blut!
    »Wartet!«
    Sie hielten inne, schauten zu mir her. Olek überrascht, Adrien gereizt.
    Rasch folgte ich ihnen, beugte mich über Gérard und versuchte mich gleichzeitig daran zu erinnern, in welche Tasche er die Kette mit dem Blut zuvor gesteckt hatte. – Die linke Jackentasche. Außen.
    Hastig – und mit einem leisen Schaudern– schob ich die Hand hinein. Ich musste nicht lange tasten, bis ich das Röhrchen – zusammen mit Juliens St.-Georgs-Medaillon – gefunden hatte, schloss die Faust darum und zog sie wieder heraus. – Und begegnete Adriens Blick. Das Gesicht eine eisige Maske sah er mir in die Augen. Sein Bruder hatte ihm gesagt, es sei nichts mehr übrig vom Blut der Ersten. Und jetzt … hatte es sich in Gérards Besitz befunden. Das Legat ihres Vaters. Wären wir allein gewesen, hätte er mich – und Julien, so er bei Verstand und Bewusstsein gewesen wäre – angebrüllt. Ich zwang mich seinem Blick standzuhalten. Es kam mir wie eine

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