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Das Blut des Mondes (German Edition)

Das Blut des Mondes (German Edition)

Titel: Das Blut des Mondes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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Richtung Norwood Road, wo Cat wohnte.
    Jetzt konnte sie natürlich nicht erzählen, wonach ihr eigentlich der Sinn stand, nämlich Schlafen. Also setzte sie ein Lächeln auf und zuckte mit den Schultern.
    „Eigentlich nichts. Ein bisschen Chillen vielleicht.“
    „Chillen hört sich gut an. Darf ich mitmachen?“
    „Klar. Keine Hausaufgaben auf heute? Ich nämlich nicht.“ Sie grinste ihn an.
    „Nein, ich auch nicht. Also – dann steht einem chilligen Nachmittag ja nichts mehr im Wege.“ Er nahm ihre linke Hand in seine und hielt sie die ganze Fahrt über fest.
     
    Cat stellte in der Küche ein Tablett mit Cola, Gläsern und ein paar Scones von Rose zusammen, während Ric sich über die DVD Sammlung in ihrem Zimmer hermachte. Nachdenklich fragte sie sich, warum sie in der letzten Zeit nur so furchtbar schlapp war. Dann musste sie niesen.
    „Haaatschtiiiiii!“ Ach, das war´s! Sie hatte sich erkältet. Kein Wunder. In der Nacht, als sie vor Dionne geflüchtet war, hatte sie ja auch lange genug auf dem kalten Boden der Höhle gelegen und erbärmlich gefroren. Bis Ric sie gefunden hatte. Die Erinnerung an diesen Moment ließ ihr Herz wieder höher schlagen und eine Wärme breitete sich in ihr aus, die sie umfing, wie ein loderndes Kaminfeuer. Herrlich.
    Glücklich, endlich hinter das Geheimnis ihrer Müdigkeit und des Gefühls ständiger Erschlagenheit gekommen zu sein, brachte sie das Tablett in ihr Zimmer, kickte die Tür mit den Fuß zu und setzte sich zu Ric aufs Bett. „Jetzt weiß ich, warum ich seit Tagen so kaputt bin.“ Sie schaute ihn an und reichte ihm ein volles Glas Cola.
    „Danke. Warum?“
    „Die Nacht im Wald hat wohl doch Spuren hinterlassen. Ich habe mich erkältet. So ein Mist. Und das jetzt. Am Wochenende ist die Party von Jayden und Dionne. Hoffentlich halte ich bis dahin durch.“
    Ric lächelte. Erleichtert, wie sie glaubte. „Dann hilft wohl nur viel Ruhe und gute Pflege, was? Ab ins Bett mit dir“, neckte er sie.
    „Hahaha … genau Herr Doktor. Hast du schon einen Film ausgesucht?“
    „Klar.“ Er lehnte sich an die Wand, öffnete seine Arme bedeutete Cat, sich an ihn zu kuscheln, was sie gerne tat. Dann drückte er die Fernbedienung und startete den Film.
    Sie war dankbar, dass Ric eine Komödie ausgesucht hatte. So konnte sie abschalten und auch das Kapitel Stephen für wenige Stunden vergessen.
     
    ***
     
    Levian stand schon in der Tür, als sie die Stufen hoch hechtete. Völlig außer Atem kam sie oben bei ihm an und warf sich in seine Arme. Sie sah aus, als wäre sie den Tränen nahe. Und richtig, als er ihren Kopf hob, um sie anzusehen, erkannte er den feuchten Schimmer in ihren Augen.
    „Sugar, nicht weinen. Was ist denn los?“ Er hielt sie etwas auf Abstand und sah sie besorgt an. War es falsch gewesen, sie anzurufen? fragte er sich. Hätte er lieber bis zum Abend warten sollen? Doch als sie sich weinend an ihn klammerte, war er sicher, dass er alles richtig gemacht hatte. Sie brauchten sich jetzt - gegenseitig. Nur so war das ganze Dilemma zu ertragen.
    Am gestrigen Abend, nachdem er ihr von Larmants Erkenntnissen erzählte hatte, sah es so aus, als würde sie all das gut verkraften. Das beruhigte ihn etwas. Doch offensichtlich hatte er sich getäuscht.
    Sanft führte er sie in die Wohnung, brachte sie zum Sofa und deckte sie mit der Wolldecke, die auf dem Sessel gelegen hatte, zu. Dann reichte er ihr eine Packung Kleenex.
    „Ich mache uns mal was zu trinken. Bin gleich wieder da.“
    Er brauchte einen Moment, um sich zu sammeln, um die Neuigkeit, die er für sie hatte, in schonende Worte zu verpacken. Er war aufgeregt, konnte kaum erwarten, was Ann auf dem leeren Blatt Papier lesen konnte. Doch ihr Verhalten machte ihm Sorgen. Was, wenn etwas darauf stand, das die Situation, in der sie sich befanden, noch auswegloser machte, als sie sowieso schon schien?
    Mit zwei Bechern heißem Kakao, von dem er wusste, dass Ann ihn gerne trank, kam er zurück zum Sofa.
    Ann saß da, wie er sie hingesetzt hatte. Sie schniefte. Als er sich neben sie setzte putzte sie sich die Nase und sah ihn erwartungsvoll an. „Und? Was hast du herausgefunden?“
    An ihrem Tonfall merkte er, dass es keinen Sinn hatte, sie auf ihren Ausbruch anzusprechen. Sie würde abblocken. Daher nahm er das Notizbuch in die Hand und schlug die Seite auf, auf der der unsichtbare Text stand. Dann griff er hinter die letzte Seite und holte das abgerissene Stück Papier hervor. Das Stück Papier, was er vor

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