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Das Blut des Skorpions

Das Blut des Skorpions

Titel: Das Blut des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Massimo Marcotullio
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Aufstellung eingenommen, und ihre Hiebe wurden immer häufiger. Sie hatten es nicht eilig, ihren Auftrag zu beenden, da sie wussten, dass seine Kräfte, die es mit vier zuckenden Klingen aufnehmen mussten, bald erlahmen würden.
    Fulminacci verteidigte sich Schlag für Schlag und versuchte sogar die eine oder andere Attacke, wenn sich die Gelegenheit bot, aber seine Reflexe wurden allmählich träger und ungenauer. Zudem erschwerten ihm der Schweiß, der ihm in die Augen lief, und die zunehmende Dunkelheit die Sicht.
    Ein entschiedenerer Hieb traf ihn, zerschnitt seinen Umhang und ritzte seine linke Schulter. Auf diesen grausamen Schnitt des Stahls in sein Fleisch reagierte der Maler mit Wut und stürzte sich mit letzter Kraft ins Kampfgetümmel.
    Die Meuchelmörder wichen bei dieser verzweifelten Attacke einen Schritt zurück.
    Es war jetzt nur noch eine Frage von wenigen Augenblicken.
    Wohl wissend, dass er dem nächsten Angriff nicht mehr standhalten konnte, machte Fulminacci sich bereit, einen letzten, selbstmörderischen Stoß auszuführen, als einer seiner Gegner plötzlich taumelte, zwei Schritte zur Seite machte und mit dem Gesicht nach unten zu Boden stürzte. Sein Schwert war ihm aus der Hand gefallen und rollte klirrend über das Pflaster. Aus seinem Rücken ragte ein Dolch, der tief zwischen seinen Schulterblättern steckte.
    Die drei übrig gebliebenen Schurken reagierten auf den Tod ihres Kameraden, indem sie sich voneinander entfernten, um kein leichtes Ziel zu bieten. Sie zeigten keinerlei Panik, sondern nahmen die beste Position ein, um einen neuerlichen Angriff parieren zu können.
    Ihr geschickter und kaltblütiger Stellungswechsel hatte jedoch nicht die erhoffte Wirkung. Wieder ließ einer der Attentäter sein Schwert fallen und legte die Hände an den Hals. Ein gurgelndes Stöhnen drang aus seiner Kehle, dem gleich darauf rötlicher Schaum folgte. Der Mann sank auf die Knie, immer noch seine Kehle umklammernd, und kippte dann nach vorn.
    Im selben Moment stürmte aus der nächstgelegenen Gasse eine riesenhafte Gestalt heran, die ein doppelschneidiges Schwert von ungewöhnlicher Größe in der Faust hielt und sich mit Wucht auf einen der beiden Überlebenden warf. Dieser wich schnell zurück und verteidigte sich mit einem Hagel von präzise ausgeführten Hieben, doch in Anbetracht seiner geringeren Körpergröße standen seine Chancen nicht gut.
    Das Auftauchen dieses unbekannten Verbündeten verlieh dem Maler neue Kraft, sodass er sich mit Schwung auf den anderen Überlebenden stürzte.
    Es folgte ein Wechsel von Hieben, Paraden, Gegenstößen und Ausfällen in beeindruckender Geschwindigkeit, bis die beiden Kontrahenten kurz voneinander abließen, um sich gegenseitig zu mustern.
    Bei Fulminaccis heftigem Angriff war der Schal vom Gesicht seines Gegners gerutscht, sodass er nun dessen Züge erkennen konnte. Er war ein Mann fortgeschrittenen Alters mit einem hageren, von tiefen Falten gezeichneten Gesicht, dabei aber noch drahtig und kräftig.
    Was den Maler vor allem erstaunte, war, dass es sich um denselben Mann handelte, den er als Bettler verkleidet in Santa Maria Maggiore beobachtet hatte!
    Das Schwert des Mannes war von seltsamer Machart, schmal, leicht gebogen und nicht besonders groß, aber der Widerschein des spärlichen verbliebenen Tageslichts verlieh ihm einen tödlichen Glanz.
    Fulminacci ging erneut zum Angriff über, doch der Bandenführer erwiderte seine Hiebe mit ruhigen, sparsamen Bewegungen, wie sie für einen erfahrenen Fechter charakteristisch sind. Die ersten wütenden Stöße wehrte er ohne erkennbare Anstrengung ab und unternahm dann einen entschlossenen Gegenangriff, der den Maler bald in Schwierigkeiten brachte.
    Fulminacci besaß selbst einiges Geschick beim Fechten; er hatte zahlreiche Kämpfe überstanden und war mindestens dreißig Jahre jünger, aber noch nie hatte er es mit einem derart erprobten Gegner zu tun gehabt. Die Waffe des Mannes wirkte bedauernswert kurz und schmal im Vergleich zu seinem eigenen langen Degen, doch er handhabte sie mit solcher Anmut und Schnelligkeit, dass Fulminacci kaum ihren mörderischen Schwüngen folgen konnte.
    Nachdem er den Vorteil des ersten Angriffs abgegeben hatte, musste er jedes Quäntchen Energie und seine ganze Konzentration einsetzen, um die Hiebe dieser feinen Klinge zurückzuschlagen, sodass er von sich aus nicht mehr attackieren konnte.
    Zum Glück hatte sich der unbekannte Retter inzwischen des anderen Attentäters

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