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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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allein in einem Namen!
    Henry legte die Lupe hin, nahm seinen Stift und fügte seiner Skizze vom Symbol auf dem Ring einige letzte Einzelheiten hinzu. Bei einem Teil davon handelte es sich eindeutig um ein Familienwappen – sicher das der de Almagro –, aber es war noch ein zweites Bild eingraviert: ein Kruzifix, darüber zwei gekreuzte Klingen. Dieses Symbol war ihm irgendwie vertraut, doch wusste er nicht, woher.
    »Wer bist du gewesen, Bruder de Almagro?«, murmelte er beim Zeichnen. »Was hast du in dieser verschollenen Stadt getan? Warum haben dich die Inka mumifiziert?« Konzentriert nagte er an seiner Unterlippe und fügte seiner Zeichnung die letzten Verzierungen hinzu. Dann nahm er das Blatt und starrte es an. »Das wird’s tun müssen.«
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war fast acht. Er rief äußerst ungern zu einer so frühen Stunde an, aber er konnte nicht mehr warten. Er drehte seinen Sessel herum, griff zum Telefon und prüfte nach, ob das tragbare Faxgerät richtig angeschlossen war. Alles war zu seiner Zufriedenheit, also wählte er die Nummer.
    Es meldete sich eine offizielle und höfliche Stimme. »Büro von Erzbischof Kearney. Was kann ich für Sie tun?«
»Professor Henry Conklin hier. Ich habe gestern angerufen und nachgefragt, ob ich mir die alten Aufzeichnungen Ihres Ordens ansehen dürfte.«
»Ja, Professor Conklin. Erzbischof Kearney hat Ihren Anruf erwartet. Einen Augenblick, bitte.«
Henry runzelte die Stirn. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte überhaupt nicht erwartet, mit dem Erzbischof persönlich sprechen zu können, und war davon ausgegangen, an irgendeinen subalternen Beamten im Archiv verwiesen zu werden.
Eine strenge, jedoch warme Stimme meldete sich. »Ah, ja, Professor Conklin. Ihre Nachricht von dem mumifizierten Priester hat hier ganz schön für Aufregung gesorgt. Wir sind äußerst interessiert daran, zu hören, was Sie erfahren haben und wie wir Sie vielleicht unterstützen können.«
»Vielen Dank, aber so dringend ist die Angelegenheit nicht, dass man Eure Eminenz damit belästigen sollte.«
»Ach, wissen Sie, eigentlich bin ich sogar ziemlich fasziniert von der Sache. Vor meinem Eintritt ins Seminar habe ich eine Diplomarbeit über europäische Geschichte geschrieben. Die Möglichkeit, an einer solchen Studie mitzuwirken, ist eher eine Ehre als eine Last. Also, sagen Sie mir bitte, wie wir Ihnen unter die Arme greifen können.«
Henry lächelte innerlich über sein Glück, unter diesen Geistlichen einen mit einer Vorliebe für Geschichte gefunden zu haben. Er räusperte sich. »Mit Hilfe Eurer Eminenz hoffe ich, Zugang zu den Archiven der Kirche zu erhalten und aus dem, was ich dort finde, die Vergangenheit dieses Mannes zusammensetzen zu können, vielleicht sogar zu erfahren, was ihm zugestoßen ist.«
»Aber sicher. Meine Büros stehen Ihnen zur freien Verfügung, denn falls die Mumie tatsächlich ein Mönch des Dominikanerordens ist, verdient er es, von seinen Sünden losgesprochen und begraben zu werden, wie es einem Priester geziemt. Falls noch Nachfahren dieses Mannes am Leben sein sollten, hielte ich es für richtig, die sterblichen Überreste für ein angemessenes Begräbnis an die Familie zu übergeben.«
»Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Ich habe versucht, so viele Informationen wie möglich im Alleingang zu erhalten, aber jetzt benötige ich Zugriff auf Ihre Archive. Bislang habe ich nur den Nachnamen des Burschen herausbekommen – de Almagro. Sehr wahrscheinlich war er ein Mönch des spanischen Zweigs der Dominikaner, so etwa um 1500 herum. Ich habe auch eine Kopie des Familienwappens des Mannes, die ich Ihnen gern zufaxen würde.«
»Hmmm … 1500 … bei so alten Aufzeichnungen müssen wir möglicherweise die Archive einzelner Abteien durchsuchen. Das dürfte einige Zeit kosten.«
»Das habe ich vermutet, aber ich wollte zumindest anfangen, bevor ich mich wieder nach Peru begebe.«
»Ja, und das bringt mich auch auf eine Idee, wo wir beginnen sollten. Ich leite Ihre Zeichnung natürlich an den Vatikan weiter, aber in Cusco, Peru, gibt es auch eine sehr alte Enklave der Dominikaner, der ein Abt namens Ruiz vorsteht, glaube ich. Wenn Ihr Priester auf eine Mission nach Peru ausgesandt wurde, könnte die dortige Abtei vielleicht eine Aufzeichnung darüber besitzen.«
Henry richtete sich in seinem Sessel auf. Die Aufregung versorgte seinen ermüdeten Körper mit frischer Energie. Natürlich! Daran hätte er selbst denken sollen!

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