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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Mumienbündeln hinüber, die in der Nähe wie Brennholz aufgestapelt waren und darauf warteten, das Feuer zu nähren.
Norman fuhr herum; er hielt einen kleinen Apparat in der Hand – einen Belichtungsmesser. »Nein. Während meiner Wache habe ich ein paar Anzeigen überprüft. Seit fünf Uhr heute früh hat der Belichtungsmesser immer höhere Foot-CandleWerte angezeigt.« In Normans Brillengläsern spiegelten sich die Flammen. »Weißt du, was das zu bedeuten hat?«
Sam war zu müde, um in dieser Herrgottsfrühe einen klaren Gedanken fassen zu können, zumindest ohne eine Kanne Kaffee. Er setzte sich auf. »Spuck’s schon aus!«
»Dämmerung«, erwiderte Norman, als würde das alles erklären.
Sam zeigte keine Reaktion.
Norman seufzte. »Du bist wirklich kein Morgenmensch, stimmt’s, Sam?«
Inzwischen regten sich die übrigen auf ihren improvisierten Betten. »Was gibt’s?«, fragte Maggie, breit gähnend.
»Rätselraten«, antwortete Sam.
Norman schoss ihm einen säuerlichen Blick zu, bevor er sich an die gesamte Gruppe wandte. »Mein Belichtungsmesser zeigt seit der Morgendämmerung immer höhere Werte an.«
Maggie richtete sich gerade auf. »Wirklich?« Sie sah über das Feuer hinaus auf die dunkle Höhle.
»Ich habe ein paar Stunden gewartet, um sicherzugehen, weil ich keine falschen Hoffnungen wecken wollte.«
Sam stand auf. Er trug lediglich seine Hose; seine Weste lag immer noch zum Trocknen am Feuer. Er hatte sie als Kissen benutzt. »Du willst doch nicht etwa sagen …?«
»Vielleicht hat Norman Recht«, unterbrach ihn Maggie aufgeregt. »Wenn die Anzeigen im Verlauf des Morgens höher gestiegen sind, muss irgendwo Sonnenlicht eindringen.« Sie schlug Norman auf die Schulter und schüttelte ihn fröhlich. »Mein Gott, irgendwo in der Nähe muss es einen Ausgang geben!«
Ihre Worte sanken allmählich in Sams Bewusstsein. Einen Ausgang! Er ging zu den beiden. »Du bist sicher, dass der Belichtungsmesser nicht bloß ein Aufflammen des Lagerfeuers registriert?«
Jetzt kamen Ralph und Denal um das Feuer herum. Norman runzelte die Stirn. »Ja, Sam.« Er hob seinen Apparat hoch. »Er empfängt ganz bestimmt Sonnenlicht.«
Sam nickte, zufrieden über die Fachkenntnis des Fotografen. Norman war kein Dummkopf. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er in die dunkle Höhle hinaus. Die Wände wurden vom Feuerschein gebadet, der zudem von der gewaltigen goldenen Statue im Stadtzentrum reflektiert wurde. Er betete darum, dass Norman die richtigen Schlüsse zog. »Dann suchen wir die Stelle, von wo das Licht kommt. Kann der Belichtungsmesser die Quelle aufspüren?«
»Vielleicht …«, erwiderte Norman. »Wenn ich ihn vor den Fackeln abschirme und die Blende noch weiter öffne …« Er zuckte mit den Schultern.
Ralph machte einen Vorschlag, ganz von sich aus. Nach den Strapazen des vergangenen Tags war sein altes Selbst zurückgekehrt. Nur seine Stimmung war noch etwas gedrückt. »Vielleicht könnten Norman und ich das Lager umrunden und herausfinden, wo die Anzeige am stärksten ist. Dann hätten wir eine Richtung, mit der wir anfangen können.«
Als der Fotograf nicht sofort reagierte, stieß ihn Sam an. »Norman?«
Der dünne Mann warf einen Blick auf die Mauer aus Finsternis am Rand des Feuers. Es sah nicht so aus, als gefiele ihm Ralphs Vorschlag, aber er stimmte schließlich widerstrebend zu. »Könnte klappen.«
»Gut.« Sam rieb sich die Hände und entwarf einen improvisierten Plan. »Während ihr auf Erkundung geht, werden wir das Lager abbrechen. Nehmt die Taschenlampen mit. Ihr könnt sie an- und abschalten, wenn ihr eure Anzeigen ablest. Aber seid vorsichtig, die Batterien bei der hier lassen allmählich nach.«
Ralph nahm die Taschenlampe und schaltete sie zur Überprüfung ein. »Wir werden aufpassen.«
Norman sah zum Feuer, dann wieder in die Dunkelheit. »Dann beeilen wir uns besser. Es lässt sich nicht vorhersagen, wann das Sonnenlicht wieder verschwindet. Eine Wolke könnte schon ausreichen.« Seinen Worten zum Trotz zögerte er noch immer. Anspannung zeigte sich auf seinem Gesicht.
Sam bemerkte es. »Was stimmt denn nicht?«
Norman schüttelte den Kopf. »Schon gut. Ich habe bloß zu viele billige Horrorstreifen gesehen.«
»Ja, und?«
»Die Gruppe teilen. In Horrorfilmen ist das immer der Zeitpunkt, zu dem der Killer damit loslegt, die College-Schüler abzumurksen.«
Sam lachte. Er glaubte, der Fotograf hätte einen Witz gemacht – aber Norman lächelte nicht. Sams Gelächter erstarb. »Du glaubst

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