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Das Blut-Skelett

Das Blut-Skelett

Titel: Das Blut-Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Warteraum diente. Zum Schlafen mußten sie nach oben in die kleinen Kammern gehen. Dort gab es auch ein primitives Bad.
    Das Zimmer, in dem sie sich jetzt aufhielten, war ebenfalls eine miese Bude. Schlecht eingerichtet. Zwei Stühle, eine Liege, eine alte Couch, ein Kocher und ein Regal, in dem unter anderem die Flasche mit dem Wodka stand.
    Kulik steuerte sie an. Er warf die Flasche kurz hoch, fing sie wieder auf, öffnete sie und nahm den ersten und kräftigen Zug.
    Madson stand am Fenster und beobachtete ihn. Nachdem Kulik die Flasche abgesetzt hatte, sprach Madson ihn an.
    »Ich glaube, daß sich heute nacht was verändert hat.«
    »Ach ja? Wie meinst du das?«
    »Mit Warlock.«
    »Und was?«
    Das Licht war nicht sehr hell. Madson ging auf seinen Kollegen zu, und Kulik wunderte sich über den Schauer im Gesicht des anderen. »Da unten ist was passiert, das keiner von uns begreifen kann. Da hat der Boß ein Date mit dem Satan gehabt. Ich weiß es genau. Da brauche ich nur an die Schreie zu denken.«
    »Mit dem Satan oder mit dem Tod?« fragte Kulik.
    Madson zuckte mit den Schultern und gab die Antwort sehr leise. »Vielleicht mit beiden...«
    ***
    Die Totenstille war geblieben. Lange. Sie hatte sich zwischen den Wänden eingenistet, und sie wurde von keinem Laut unterbrochen. Das Licht schien weiter. Von zwei Seiten traf es die Samtunterlage, die nicht mehr so aussah wie früher, denn es hatte sich ein feuchter Film aus Blut darauf gelegt, das an der Oberfläche schon leicht angetrocknet war.
    Es fielen keine Tropfen mehr. Es war auch kein Klatschen zu hören. Die Stille war einfach beherrschend, aber das kümmerte die Gestalt nicht, die bäuchlings auf dem Boden lag.
    Sie war beim Fall auch außerhalb des Lichtscheins geraten und deshalb nicht so genau zu sehen. Ein menschlicher Körper, der feucht glänzte, der nicht dunkel und auch nicht hell war, sondern in seiner Farbe mehr dazwischenlag.
    Ein nackter Körper. Beine, Arme. Beine leicht angezogen und auch gespreizt. Nicht entspannt. Die Haltung wirkte so, als wolle sich die Gestalt jeden Moment erheben und warte nur auf den richtigen Zeitpunkt.
    Der kam.
    Es begann mit dem Zucken der Arme. Sie wurden an den Körper gezogen, und Hände dienten als Stütze. So schwang die Gestalt sich selbst mit einer schwerfällig anmutenden Bewegung in die Höhe, hob auch den Kopf an und schaute auf den Vorhang, in den sie wenig später ihre krallenartigen Hände vergrub.
    Der Vorhang hing fest genug in der Schiene, um der Gestalt als Halt zu dienen. Sie zog sich auf die Füße, blieb für einen Moment stehen, drehte den Kopf nach rechts, dann nach links, als suchte sie irgendwelche Feinde. Es gab keine.
    Die Gestalt war zufrieden.
    Sie konnte den Keller verlassen, und damit zögerte sie keine Sekunde.
    Zwei Hände zerrten die beiden Seiten des Vorhangs zur Seite. Vor der Gestalt lag die Treppe. Danach das Haus und auch die Menschen...
    ***
    »Da stimmt was nicht!« sagte Madson nach einer Weile. Er hatte seine Nervosität nicht abschütteln können. Wütend schaute er auf seinen Kollegen, der sich cool gab und wieder einen kräftigen Schluck aus der Flasche trank.
    »Meine ich auch.«
    »Ha.« Madson rutschte von der Fensterbank weg, auf der er gesessen hatte. »Und das siehst du so gelassen?«
    »Ja, warum denn nicht?«
    »Ich verstehe dich nicht. Das ist noch nie passiert, und dann denk mal an die Schreie.«
    »Habe ich auch.«
    »Scheint mir nicht so zu sein.«
    »Wir haben unsere Anordnungen. Was soll ich in diesem verdammten Keller? Wie oft ist Warlock dort schon hineingegangen.«
    »Ja, ja und immer noch Knochen, die wir für ihn aus den Gräbern geholt haben.«
    »Stimmt.«
    »Ich frage dich, was er damit gemacht hat.«
    »Frage nicht mich, sondern ihn.«
    »Du weißt, daß er mir keine Antwort geben würde.«
    »Das ist dein Problem.«
    Madson winkte wütend ab, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Er schnaufte dabei heftig. Er starrte zu Boden und mal durch ein Fenster nach draußen. Ansonsten war er mit seinen Gedanken in einem Raum, den er nicht kannte.
    Er und Kulik wußten nur, daß Warlock die alten Knochen stets in den Keller geschafft hatte. Es war für die Männer nicht schwer zu erraten gewesen, was er mit ihnen vorhatte.
    Wahrscheinlich wollte er ein Skelett damit bauen, und einmal hatte er es angedeutet, wenn auch indirekt, denn da hatte er von einem ungewöhnlichen und einmaligen Kunstwerk gesprochen.
    Kulik mochte die Herumlauferei seines Kumpans

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