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Das Blut Von Brooklyn

Das Blut Von Brooklyn

Titel: Das Blut Von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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Karten schaut, hättest du mich nicht zu ihm geschickt. Ich weiß, wie es sich anfühlt, von euch beiden gleichzeitig aufs Kreuz gelegt zu werden. Was immer du in Wahrheit von mir willst, es hat nicht das Geringste mit diesem Auftrag in Scheißbrooklyn zu tun. Der Van Helsing ist dir ebenfalls scheißegal, so viel hab ich inzwischen mitgekriegt. Keine Ahnung, wer ihn geschickt hat, du oder Predo, aber auf jeden Fall werden wir ihn nicht mehr wiedersehen. Du willst ein Tänzchen mit mir wagen? Okay. Dann pfeif mir die Melodie vor und zeig mir die Schritte. Mal sie mit Kreide auf den verfluchten Boden, damit ich genau weiß, wo ich hintreten darf und wo nicht. Weil ich verdammt noch mal nicht zulassen werde, dass ihr beiden mich noch mal durch die Stadt hetzt, nur damit ich wieder mal eine ordentliche Abreibung bekomme.
    Ich lehne mich zurück und zünde mir eine Zigarette an.
    Terry kratzt sich die Wange.
    – Wow. Wow. Also das, das waren wirklich ehrliche Worte. Ein echter, nun ja, ich will nicht sagen Durchbruch, da ich immer irgendwie gespürt habe, dass wir uns verstehen. Trotzdem, was für eine ehrliche, aufrichtige Kommunikation, Joe. Ich bin, nun ja, gerührt. Danke, Joe. Vielen Dank dafür.
    Ich will Asche in den Aschenbecher schnippen, doch den hat der Kellner ebenfalls abgeräumt.
    – Wie du meinst, Mann. Ich hoffe, ich hab mich deutlich ausgedrückt.
    Terry wedelt mit der Hand.
    – Oh ja. Sehr deutlich, Mann.
    Er reibt sich das Kinn.
    – Die Sache ist nur die, du hast keine Ahnung, wovon du redest.
    Er hebt einen Finger.
    – Du fragst dich, ob ich dich hintergehe? Ich wünschte, es wäre so, mein Freund, aber das ist leider nicht der Fall. Ich habe dich zu Predo geschickt, weil ich dachte, du wärst inzwischen lange genug dabei, um nicht mehr auf seine Spielchen reinzufallen. Wie es aussieht, habe ich mich getäuscht, und Predo ist dir immer noch über. Schwamm drüber. Diese Lektion haben wir jetzt beide gelernt. Nein, die Wahrheit ist, jemand muss sich wirklich dringend um diese Sache kümmern.
    Er beugt sich vor.
    – Joe, hast du dich schon mal gefragt, warum diese Clans aus Brooklyn ausgerechnet jetzt mit uns und der Koalition reden wollen? Was ist da los? Ich warte jetzt nicht auf eine Antwort, weil du mir sowieso keine geben kannst, und leere Rhetorik ist das Letzte, was wir im Moment brauchen können. Sie haben Angst, Mann. Das ist los. Eine Scheißangst. Irgendjemand da drüben setzt sie unter Druck, breitet sich aus, macht den kleineren Clans die Hölle heiß. Lange Jahre wollten Leute wie die aus den Docks nichts mit uns Manhattanern zu tun haben. Wir wollten nicht zu ihnen, sie wollten nicht zu uns. Aber jetzt haben sie keine andere Wahl. Sie brauchen neue Verbündete. Wenn sie wirklich den Fluss überqueren wollen, wenn irgendwelche soziopolitischen Gegebenheiten sie dazu zwingen, bei uns Asyl zu suchen, dann müssen wir jetzt Vereinbarungen treffen. Sonst endet das Ganze in einer humanitären Katastrophe. Damit meine ich, dass mindestens ein paar Hundert Infizierte über die Insel herfallen und Blut brauchen werden. Einen solchen Schlag kann unser kleines Ökosystem nicht verkraften. Sie werden sich mit den Clans hier arrangieren müssen. Irgendeine Form der Organisation muss aufrechterhalten werden. Das hat inzwischen jeder kapiert, obwohl es ohne Klüngelei nicht abgehen wird. Wir werden alle ein bisschen größer werden, aber nicht zu groß. Das wäre nämlich echt scheiße für das Ökosystem. Also, der Clan, mit dem wir verhandeln, nennt sich die Freaks.
    – Freaks. Klingt vielversprechend.
    – Wir wollen doch bitte keine Urteile aufgrund von etwas so Nebensächlichem wie Semantik fällen. Der Titel, den sie sich verliehen haben, soll uns im Moment gleichgültig sein. Aber sie haben vermutlich einige Dutzend Mitglieder. Mehr als genug, dass sie Wellen schlagen und das Zünglein an der Waage spielen können. Ein Faktor der, wie soll ich sagen, nicht vernachlässigt werden darf.
    Er deutet mit dem Finger auf mich.
    – Deshalb ist es notwendig, dass der Sicherheitschef der Society seinen Job erledigt, nach Brooklyn fährt und die Scheiße aufräumt, für die er, wenn man es recht betrachtet, selbst verantwortlich ist. Und ich will, dass er dafür sorgt, dass die Freaks Folgendes kapieren: Wir sind die beste Option, wenn es um ihre reibungslose Integration in Manhattan geht.
    Er lässt den Finger wieder sinken.
    – Und was dein Privatleben angeht, Joe, dieses Mädchen, um das du dich

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