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Das Blut von Magenza

Das Blut von Magenza

Titel: Das Blut von Magenza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Platz
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Anselm.“
    „Genau“, bestätigte ihm Hanno. „Deshalb sollten wir das Amulett Abt Manegold zeigen. Er könnte unsere Annahme bestätigen.“
    Hanno und der Hauptmann begegneten auf ihrem Weg zum Kloster zwei Wachleuten, die Burckhart am frühen Morgen ausgesandt hatte. „Wir haben die Unterkunft gefunden. Der Tote kam am Weihnachtstag in die Stadt und wollte angeblich nach Köln.“
    „Was hat er hier gemacht?“
    „Das wusste der Wirt nicht. Er verließ immer sehr früh das Haus und kehrte oft spät in der Nacht zurück. Der Mann war ihm nicht ganz geheuer, aber er zahlte im Voraus und machte keine Umstände und so kümmerte er sich nicht weiter um ihn. Hier ist sein Gepäck, und sein Pferd haben wir auch gefunden.“
    Burckhart schnürte das Bündel auf. Es enthielt neben Kleidung und ein paar Habseligkeiten auch einen Gesellenbrief, der den Mann als Weinschröter auswies. „Sein Name war Wolff und er stammte tatsächlich aus Köln. Wir werden dort nachfragen, ob etwas über ihn bekannt ist. Gut gemacht!“, sagte er zu seinen Männern, dann wandte er sich an Hanno. „Und wir gehen jetzt zum Jakobsberg. Mal sehen, ob wir mit unserer Annahme recht behalten.“
    Sie hatten gerade den Leichhof passiert und liefen Richtung Graben, als eine junge Frau um die Ecke bog und beinah mit Hanno zusammenstieß. Nur durch einen Sprung zur Seite konnte er den Zusammenprall verhindern. Sie warf ihm einen abschätzenden Blick zu und schritt dann wortlos mit hocherhobenem Kopf an ihm vorbei.
    „Hoppla, wer war denn dieses hochnäsige Weib?“, fragte Hanno.
    „Das ist Griseldis, sie lebt noch nicht lange in Mainz und wohnt hier in der Gegend“, antwortete Burckhart in einem Ton, der Hanno aufhorchen ließ.
    „Du scheinst nicht gut auf sie zu sprechen zu sein?“
    „Ich habe meine Gründe“, entgegnete der Hauptmann mit abweisender Miene und Hanno drang nicht weiter in ihn.
    „Sie hat einen ungewöhnlichen Namen, aber sie ist sehr schön“, bemerkte er bewundernd.
    „Man sagt, sie sei berechnend und kalt wie Stein.“
    Schweigend gingen sie weiter, während die junge Frauweiterhin in Hannos Kopf herumspukte. Ständig wiederholte er in Gedanken ihren Namen und wie von Geisterhand lichtete sich plötzlich der lästige Nebel in seinem Kopf. Er sah plötzlich Landwyn, den Knappen eines Ritters, vor sich, der mit ihm redete und dabei Griseldis erwähnte. Zwar konnte Hanno noch keinen Zusammenhang erkennen, doch das schien ihm im Augenblick zweitrangig. Was zählte, war, dass sein Gedächtnis wiederkam.
    Unvermittelt blieb er stehen, was Burckhart ebenfalls zum Halten veranlasste. „Ist etwas mit dir? Du schaust so merkwürdig drein.“
    „Nein, alles in Ordnung“, schwindelte er. „Seit wann genau lebt sie denn hier?“
    „Es dürften drei Monate sein. Aber warum interessiert dich das?“
    „Nur so“, tat Hanno bewusst beiläufig, weder Burckhart noch ein anderer sollte wissen, dass er sich zu erinnern begann.
    Im Benediktinerkloster brachte man sie umgehend zum Abt, der sich von Hanno trotz aller widrigen Umstände Neuigkeiten erhoffte. Manegold hörte genau zu, als sie ihm berichteten. Schließlich bat er darum, die Gegenstände sehen zu dürfen, die sie gerade erwähnt hatten. Kaum hielt er das Amulett in den Händen, nickte er betrübt. „Ich kann eure Vermutung nur bestätigen. Es gehörte Anselm. Seine Mutter ritzte den Helm ein. Er brachte es mit, als er in die Domschule kam, und man erlaubte ihm, es zu behalten. Dies ist sein einziger Besitz aus seinem früheren Leben.“ Seine Stimme war belegt.
    „Gehört ihm auch dieser Rosenkranz?“
    „Das weiß ich nicht. Möglich, dass er ihn in Rom kaufte oder geschenkt bekam. Er sieht kaum benutzt aus.“ Nacheiner nachdenklichen Pause sagte Manegold. „Und beides befand sich im Besitz des Ermordeten?“
    Hanno bejahte.
    „Dann sieht es so aus, als sei dieser Wolff der Langfinger aus der Wormser Herberge und somit auch der Mörder von Anselm. Wie sonst sollte er in den Besitz der Gegenstände gelangt sein?“
    „Das denken wir beide auch. Warum aber behielt er die Sachen und warf sie nicht einfach weg?“, rätselte Hanno.
    „Möglich, dass ihn die Tat reute und er es nicht übers Herz brachte“, spekulierte Manegold. „Aber wer weiß schon, was im Kopf eines Diebes und Mörders vor sich geht. Auf alle Fälle wissen wir nun, wer Anselm tötete. Das wird uns allen ein Trost sein“, stellte Manegold fest.
    „Und er erhielt seine Strafe“, fügte

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