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Das Blut von Magenza

Das Blut von Magenza

Titel: Das Blut von Magenza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Platz
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werden wir uns anders absichern müssen. Zunächst aber danken wir Ariel, dass er die Gefahr auf sich nahm, zu uns zu kommen. Bevor wir weitere Entschlüsse fällen, lasst uns der Toten von Warmaisa und Schpira gedenken“, forderte er die Anwesenden auf.
    Die Männer stimmten unter der Führung des Rabbi dieTotenklage an und setzten dann ihren Disput wieder fort.
    David bar Natanael machte den Vorschlag, dass sie fasten und sich kasteien sollten, um den Herrn milde zu stimmen.
    „Warum fliehen wir nicht und verbergen uns in den umliegenden Dörfern und Wäldern? Wir könnten auch nach Schpira gehen. Dort waren sie schon und Bischof Johann nimmt uns bestimmt auf“, schlug Mar Uri bar Joseph vor.
    „Willst du dem Heer direkt in die Arme laufen?“, merkte Issak bar Mose an. „Sie sind bereits zu nah und unsere Gemeinde ist zu groß, als dass wir ausreichend Verstecke fänden oder ungesehen an ihnen vorbeigelangten.“
    „Dann müssen wir mit dem Erzbischof, seinen Dienstleuten und dem Stadtgrafen verhandeln. Immerhin gibt es diese schriftliche Anordnung des Kaisers, mit der er sie in die Pflicht nimmt!“, wiederholte Mar Uri bar Joseph den Vorschlag des Parnass.
    „So werden wir es tun“, fasste Kalonymos zusammen. „Gleich morgen gehe ich zu Ruthard und Gerhard. Auch wenn Feiertag ist, hoffe ich, dass sie mich empfangen.“
    „Sie werden einen Obolus verlangen“, gab David bar Natanael zu bedenken. „Sicherlich führen sie irgendwelche Ausreden an, wie etwa die, dass ihre Wachleute bezahlt werden müssen oder sie Geld zur Sicherung der Stadt brauchen.“
    „Wir haben keine Wahl, als sie um Beistand zu bitten – gleich was es kostet. David, wie viel Geld kann ich ihnen anbieten?“, fragte Kalonymos unbeirrt.
    „Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Erst muss ich die Finanzen der Gemeinde prüfen, um die Summe festlegen zu können.“
    „Tu das. Deshalb soll jeder, der Geld erübrigen kann, es zu David bringen. Außerdem ordne ich ein dreitägiges Fastenund Kasteien an“, bestimmte Kalonymos. „Teilt dies den anderen Gemeindemitgliedern mit, damit sie Bescheid wissen.“ Ariel fragte er noch: „Was wirst du tun? Bleibst du hier oder gehst du wieder nach Worms?“
    „Nichts von beidem. Weiteres Morden kann ich nicht ertragen. Morgen verlasse ich die Stadt und falls der Herr mir gnädig ist, gelange ich unbeschadet nach Speyer. Dort habe ich Verwandte, die mich aufnehmen.“
    „Heute Nacht bist du mein Gast, und bevor du abreist, erhältst du von uns Geld, damit du nicht mittellos bist.“
    Mainz, Burg
    Gerhard war müde und wäre gern zu Reinhedis ins Bett gegangen, aber Griseldis hatte sich angekündigt und er wollte sie nicht schon wieder unverrichteter Dinge wegschicken. Den ganzen Tag war er auf den Beinen gewesen und als er jetzt in sein Schreibzimmer kam, saß sie wie üblich im Sessel und hatte es sich gemütlich gemacht. Ohne Umschweife kam sie zur Sache. „Ich will dich nicht lange aufhalten, aber ich muss zwei Dinge mit dir besprechen. Beide sind äußerst wichtig. Fangen wir mit dem Unangenehmeren an. Hanno kam vor einigen Tagen zu mir und stellte gewisse Forderungen.“
    Das machte Gerhard hellhörig. „Was will er von dir?“
    „Es betrifft letztendlich uns beide. Ich soll mich bei Hofe für ihn verwenden, denn er will nicht ewig für den Kämmerer arbeiten und er besitzt überzeugende Argumente, mit denen er sein Anliegen durchsetzen will.“
    „Das wird Embricho nicht gern hören, aber wie kommt er auf den Gedanken, du würdest ihm behilflich sein?“
    „Er hat mich beobachtet und herausgefunden, was ichtue.“
    Mit einem Schlag war Gerhards Müdigkeit verflogen. „Dann weiß er von uns?“
    Griseldis bejahte.
    „Was machen wir jetzt?“
    „Ich kann genauso wenig Probleme gebrauchen wie du und werde zumindest dem Anschein nach darauf eingehen. Wir waren eigentlich für morgen verabredet, aber ich erfuhr, dass er heute nach Battenheim geritten ist und erst Freitag zurückerwartet wird. Das verschafft mir Zeit und vielleicht entwickelt sich die Lage ja auch so, dass er meine Unterstützung möglicherweise nie in Anspruch nehmen kann“, lächelte sie berechnend.
    „Du hoffst auf seinen Tod?“, fragte Gerhard bestürzt.
    Sie zuckte nur mit den Schultern. „Das wäre die beste Lösung für uns beide. Oder hast du einen besseren Vorschlag?“
    Gerhard verneinte.
    „Und nun komme ich zu meinem zweiten Anliegen. Gilt dein Versprechen, mir notfalls Zuflucht zu gewähren?“
    Bevor

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