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Das Blut von Magenza

Das Blut von Magenza

Titel: Das Blut von Magenza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Platz
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wieder, wenn sie Geld sparenwollten. Aber Wolff zeigte sich ungewohnt großzügig. „Nein, ich nehme die Schwarzhaarige dort. Wir behalten sie bis zum Mittag“, sagte er und berappte ohne mit der Wimper zu zucken den verlangten Preis.
    „Du zahlst für uns beide?“, bemerkte Hartwig und unterdrückte seine Verwunderung.
    „Hast du was dagegen?“
    „Nein.“
    „Dann nimm‘s in Kauf.“
    Für Hartwig gab es nun keinen Zweifel mehr, dass Wolff die Gelegenheit nutzen wollte, um ihn auf diese Weise loszuwerden. Denn noch nie hatte er etwas für ihn springen lassen. Um keinen Verdacht bei seinem Kumpan zu erregen, akzeptierte er wortlos sein Angebot. Der Wirt ergriff mit zufriedenem Grinsen das Geld. „Die Rote ist Fronicka und die Schwarze die Barbel“, gab er den Freiern noch mit auf den Weg. „Nehmt die beiden besseren Kammern“, meinte er zu den Frauen.
    Oben öffnete Fronicka die Tür und gewährte Hartwig den Vortritt. Das Zimmer machte kaum einen besseren Eindruck als der Rest des Hauses und Hartwig wollte gar nicht wissen, wie die schlechteren Kammern aussahen. Es gab eine Bettstatt von ungefähr vier Ellen Breite und sechs Ellen Länge, einen Stuhl, einen wackeligen Tisch mit zwei Kerzen und eine Kommode. Das Fenster war mit Brettern vernagelt, dennoch drang die klamme Winterluft durch die Ritzen. Hartwig setzte sich auf das Liebeslager und entledigte sich seiner Bundschuhe. „Zieh dich aus!“, befahl er Fronicka, die wenig später nackt vor ihm stand.
    „Dreh dich um!“
    Während sie sich um die eigene Achse drehte, begutachtete er sie von allen Seiten. Sie war genauso, wie er es gernhatte. Nicht zu fett und nicht zu mager, die Brüste fest, die Taille schmal und das Becken breit.
    „Du bist die Ansehnlichste von euch vieren. Komm her und zieh nun mich aus.“
    Als auch er nackt war, setzte sie sich auf ihn und bewegte sich sacht auf und ab. Je mehr Hartwigs Erregung wuchs, umso rascher wurden ihre Bewegungen. Sie tat dies mit solchem Geschick, dass er glaubte, sie sauge seine Lenden leer. Er senkte den Blick, um nicht in ihr Gesicht sehen zu müssen, das keinerlei Regung offenbarte und ihre gedankliche Abwesenheit verriet. Sie erweckte nicht den Eindruck, als fände sie Gefallen an ihrem Treiben, denn ihre Augen schauten stumpf und waren auf die Wand hinter ihm gerichtet. Doch das kümmerte Hartwig nicht, er betrachtete lieber ihre wippenden Brüste. Da er lange keine Frau mehr gehabt hatte, fühlte er den Höhepunkt rasch kommen. Ihm ging es auf einmal zu schnell. Mit beiden Händen umfasste er ihre Taille und drosselte das Tempo. Er wollte jede Sekunde des Aktes genießen. Während langsam sämtliches Blut aus seinem Kopf wich und hinunter in sein Becken wanderte, fühlte er sich wunderbar leicht. Als er schließlich kam, schrie er wie ein brünftiger Hirsch.
    „Brüll nicht so“, sagte sie vorwurfsvoll. „Du störst die anderen.“
    „Halt’s Maul, wir haben bezahlt und das nicht zu wenig. Da werde ich wohl mal laut sein dürfen“, erwiderte er schroff.
    Im Nachbarzimmer, in dem sich Wolff mit Barbel aufhielt, herrschte im Vergleich dazu gespenstische Ruhe. Wolff hatte nicht lange gebraucht, um sich Befriedigung zu verschaffen. Er schaute einer Hure nicht gern ins Gesicht, wenn er sie bestieg. Im Gegensatz zu Hartwig störte ihndas Desinteresse der Weiber. Deshalb zog er es vor, mit Frauen zu schlafen, die freiwillig das Lager mit ihm teilten. Da er aber bezahlt hatte, wollte er auch etwas für sein Geld bekommen. Er ließ sie ihr kurzes Hemd anheben und drang von hinten in sie ein. Dabei legte er die Hände auf ihre Schultern und drückte ihren Oberkörper nach vorn. Sein Griff war so fest, dass es sie schmerzte, aber sie wagte nicht, sich zu beklagen, denn er zeigte so viel ungezügelte Wildheit, dass sie einen Wutausbruch fürchtete.
    Seine Stöße kamen hart und schnell. Während er zugange war, drängte sich die Erinnerung an den Mord wieder in sein Bewusstsein. Er hätte sie gern abgeschüttelt, doch sie ließ sich nicht so einfach vertreiben und je heftiger er agierte, umso klarer wurden die Bilder. Als er schließlich kam, schleuderte er dieses unliebsame Andenken von sich, indem er es auf das Weib übertrug. Er zog sich erschöpft aus ihr zurück und fühlte sich augenblicklich von einer Last befreit. Nachdem er sich hergerichtet hatte, kramte er eine weitere Münze hervor und drückte sie ihr in die Hand.
    „Bleib für die restliche Zeit im Zimmer. Mein Kumpan muss nicht

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