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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Frau« sah.
    20.
    Jack hielt an der Straße vor Christys Haus und stellte den Wagen ab. Der Verkehr hatte ihn wahnsinnig gemacht – die Fahrt hatte doppelt so lange gedauert wie eigentlich nötig, und Stunden, die er in einem Stau festsaß, waren Stunden, die er nie wieder zurückbekommen würde. Dass Christy nicht an ihr Telefon ging, machte die Sache nicht eben besser. Was war mit der Frau los?
    Er saß einen Moment da. Er hatte wirklich genug Zeit gehabt, sie vorzubereiten, und trotzdem zögerte er. Das würde unschön werden.
    Schließlich zwang er sich, den Wagen zu verlassen und zu ihrer Haustür zu gehen. Er klopfte, er klingelte … Nichts. Er drehte am Türknauf – abgeschlossen.
    Nun, Licht brannte. War denn überhaupt jemand zu Hause? Sie musste es sein. Sie erwartete ihn. Warum sollte sie da noch einmal das Haus verlassen haben?
    Seine Nackenhaare stellten sich auf. Er lief um die Garage herum zu dem Fenster auf der Rückseite. Er leuchtete mit seiner Taschenlampe durch das Glas. Auf der rechten Seite stand Christys Mercedes.
    Er ging zur Hintertür und klopfte. Auch da keine Antwort, also versuchte er die Klinke: offen. Er trat ein.
    »Christy? Christy?«
    Keine Antwort.
    Sie musste da sein.
    Das mulmige Gefühl in seinem Bauch wurde immer intensiver, als er sich eilig im Erdgeschoss umsah und ein Glas fand, das noch einen Rest von etwas enthielt, das wie Cola aussah. Sonst nichts. Er hastete nach oben.
    »Christy?«
    Er erstarrte im Türrahmen zum Badezimmer. Er sah tiefrotes Wasser, sah den oberen Teil eines Frauenkopfes. Jack hatte einen unpassenden Flashback aus Schrei, wenn der Tingler kommt, wo sich langsam eine Hand aus einer mit Blut gefüllten Badewanne erhob.
    Ein Kloß saß in seiner Kehle, als er den Raum betrat. Er wusste, wer das war, erkannte das aschblonde Haar, aber er musste sich vergewissern. Er sah ihre halb geöffneten blauen Augen, die blicklos über die Wasseroberfläche starrten. Ihr Mund und ihre Nase befanden sich unter der Wasseroberfläche.
    Unter dem Schock und dem Entsetzen machte sich ein wachsendes Gefühl eines Déjà-vu breit – Gerhard tot in seiner Badewanne.
    Er kniete sich neben sie hin. Christy konnte auf keinen Fall mehr am Leben sein, aber nur um sich auch 110-prozentig abzusichern, tippte er gegen ihren Augapfel. Kein Zucken.
    Ihre Hände waren zur Wasseroberfläche aufgestiegen. Er hob eine am Zeigefinger an und bemerkte den fünf Zentimeter langen Einschnitt längs der Arterie. Sie hatte gewusst, was sie da tat.
    Oder jemand anderes hatte das.
    Hatte sie es getan? Das war unvorstellbar für ihn – nicht jetzt, nicht, wo sie darauf wartete, zu erfahren, was er ihr zu sagen hatte. Später, nachdem sie die schreckliche Wahrheit erfahren hatte, lag das im Bereich des Möglichen. Aber jetzt nicht.
    Er ließ den Finger los und trat zurück, um das ganze Bild zu sehen. Er hielt Ausschau nach Anzeichen von Fremdeinwirkung, einem Kampf. Aber nein … Alles war ordentlich und an seinem Platz. Sie hatte das Wasser in die Wanne gelassen und die Einschnitte unter der Oberfläche gemacht, damit die Blutspritzer nicht die Wände verschmierten. Das entsprach vollkommen Christys Persönlichkeit.
    Trotzdem konnte er es nicht glauben. Es roch nach Bolton.
    Na schön … Wenn Jack so etwas arrangieren wollte, wie würde er das angehen?
    Sein Verstand erwog die Möglichkeiten und fand nur zwei Alternativen: Man musste Christy unter Androhung des Todes oder etwas noch Schlimmerem von jemandem, den sie liebte, zwingen, sich selbst zu töten; oder sie betäuben und es dann so aussehen lassen, als hätte sie es getan.
    Jack wusste nicht, wie für Alternative eins genug Zeit gewesen sein sollte, blieb also nur die zweite …
    Und, da ihm wieder das Glas unten einfiel, worauf konnte man sich bei Christy verlassen, dass sie es trinken würde?
    Er betrachtete sie noch einen Augenblick lang und kämpfte gegen den Kloß in seiner Kehle an, dieses Gefühl des Scheiterns. Genau genommen hatte er sie nicht im Stich gelassen. Sie hatte ihn nicht angeheuert, um sie zu beschützen, nur um Informationen zu beschaffen, und das hatte er getan – mehr als ihr lieb sein konnte. Trotzdem hatte er das Gefühl, versagt zu haben. Wie sollte es auch sonst sein? Sie war am Leben gewesen, als sie zu ihm kam, und jetzt war sie tot, entweder durch eigene Hand oder durch die von jemand anderem. In keinem der beiden Fälle traf ihn irgendeine Verantwortung, also warum diese Schuldgefühle?
    Darum.
    Manchmal

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