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Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)

Titel: Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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oder später wieder auf den Tisch kommen würde.
    »Abe und ich haben darüber geredet …«
    »Ich glaube nicht, dass du das tun solltest.«
    Jack hielt inne und fragte sich, ob er das richtig verstanden hatte.
    »Hast du da gerade gesagt, was ich meine, dass du gesagt hast?«
    Sie nickte. »Ja. Abes Plan – das ist zu gefährlich. Du wärest dann in einem Land, in dem du die Sprache nicht sprichst, und hättest mit abgebrühten Kriminellen zu tun, für die es vielleicht einfacher wäre, dich umzubringen und dein Geld zu behalten, falls irgendwas schiefgehen sollte.«
    Da hatte sie nicht ganz unrecht. Auch wenn Abe für seine Kontaktmänner bürgte, war es doch mit großen Risiken verbunden, sich in ein Land im Balkan einzuschmuggeln und mit der Identität eines Toten zurückzukommen.
    »Außerdem ist das nicht mehr wichtig«, fügte sie hinzu.
    Jack erstarrte. »Was soll das heißen, es ist nicht mehr wichtig?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das … Es ist es einfach nicht mehr.«
    Sie hatten das vor ihrer Schwangerschaft wieder und wieder durchgekaut, aber das Baby hatte die Sache entschieden: Jack konnte nicht offiziell als Vater in Erscheinung treten, wenn es ihn für die Behörden gar nicht gab. Und in der heutigen Welt konnte jemand nicht einfach aus dem Nichts auftauchen, ohne Sozialversicherungsnummer, ohne Steuerakte, ohne Arbeitspapiere, oder Papiere und Dokumente, die seine Identität bewiesen, wenn er nicht sofort schwerwiegende Probleme mit Homeland Security, der Steuerbehörde, dem FBI und anderen Armen des Staatskraken bekommen wollte. Deswegen der komplizierte Plan mit der Balkan-Connection.
    »Wir könnten ein anderes Baby haben, Gia.«
    Sie schloss ihn fester in ihre Arme. »Das könnten wir. Aber es würde trotzdem keine Rolle spielen.
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich auch nicht. Vor dem Unfall habe ich das für so wichtig gehalten. Und jetzt … Ist es das nicht mehr. Vielleicht hat das Koma das geändert. Vielleicht liegt es an den Träumen, die ich gehabt habe, als ich dem Tode so nahe war.«
    »Träume? Du hast nie von Träumen gesprochen.«
    »Das liegt daran, dass ich mich nicht mehr an sie erinnern kann. Ich weiß, dass ich geträumt habe, aber ich weiß nicht, was. Ich weiß nicht, ob es an der Hirnverletzung oder den Träumen oder an beidem liegt, aber die Welt kommt mir jetzt anders vor. Die Zukunft kommt mir … kürzer vor. Ergibt das einen Sinn?«
    Die Worte ließen Jack frösteln. Er hatte etwas Ähnliches bereits zuvor gehört. Jemand, der angeblich in die Zukunft sehen konnte, hatte ihm gestanden, dass er den nächsten Sommer nicht sehen konnte und auch nichts dahinter – das nächste Frühjahr endete an einer Wand aus Dunkelheit.
    Gia hatte am Rand des Todes gestanden. Während sie auf der Kippe stand, hatte sie da auf die andere Seite blicken und das sehen können, was da kam? Und war diese Vision gnädig ausgeblendet worden und zurück war nur ein vages Gefühl drohenden Unheils geblieben?
    Was würde im nächsten Frühjahr geschehen? Es klang wie das Ende der Welt.
    Und wenn da tatsächlich das Ende der Welt drohte …
    … dann war es nicht mehr wichtig, ob aus Jack ein offizieller Bürger wurde.
    Er drückte sie an sich.
    »Du, ich und Vicky – das ist wichtig. Gia. Wir sind wichtig.«

Mittwoch
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    1.
    Dawn kam nach ihrer morgendlichen Brechattacke aus dem Badezimmer. Sie hatte nichts erbrochen und die Übelkeit kam ihr heute auch nicht so schlimm vor. Vielleicht ließ das nach. Aber sie war so voll krass fertig. Sie könnte sich echt einfach wieder ins Bett fallen lassen, aber ihr Mund war wie ausgedörrt.
    Als sie durch das Schlafzimmer kam, sah sie Jerry, der noch schlief. Sie blieb wie angewurzelt stehen und starrte ihn an.
    Oh Gott, seine Nase? Was war …?
    Und dann fiel es ihr wieder ein. Wie hatte sie vergessen können, dass er verprügelt worden war? Seine Nase sah furchtbar aus. Viel schlimmer als gestern. Jedenfalls kam ihr das so vor. Der gestrige Abend war ein wenig verschwommen, als hätte sie getrunken. Aber das kam ja gar nicht in Frage, solange Jerry in der Nähe war.
    Sie ging nach unten und schaltete auf dem Weg in die Küche den Fernseher an. Sie trank Diät-Pepsi direkt aus der Flasche, dann trug sie die ins Wohnzimmer hinüber. Sie nahm immer wieder kleine Schlucke, während sie sich die Nachrichten über einen »verdächtigen« Selbstmord in Forest Hills ansah. Die Identität der Frau würde erst bekannt gegeben werden, wenn

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