Das Blutband: Der 11. Handyman Jack Thriller (German Edition)
Leben gerettet hat.«
Levy sah verärgert aus, als er sich in den Stuhl hinter seinem Schreibtisch fallen ließ.
»Müssen Sie das immer wieder aufs Tapet bringen?«
»Das mache ich so lange, bis es wirkt. Und jetzt raus mit der Sprache. Warum läuft Bolton frei rum und niemand weiß davon? Halt. Korrektur: Ich weiß davon. Und ich weiß, er gibt sich als Jerry Bethlehem aus.«
Levy hob beschwörend die Hände: »Um Himmels willen, behalten Sie das für sich. Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber ich fühle mich Ihnen verpflichtet. Also, wenn Sie nicht wollen, dass man Ihnen das Leben zur Hölle macht, vergessen Sie, was Sie wissen.«
Die ehrliche Besorgnis in Levys Stimme machte Jack Angst.
»Wer wird mir das Leben zur Hölle machen? Bolton?«
Levy schüttelte den Kopf. »Nein. Passen Sie auf, das hier ist eine große Sache – größer, als Sie es sich vorstellen können. Sie haben es hier mit einer mächtigen Regierungsstelle zu tun, die ihre Wurzeln im Pentagon, im Kongress und in letzter Instanz im Weißen Haus hat. Diese Sache ist wichtig für die. Wenn Sie denen bei ihren Plänen in den Weg kommen, dann werden die ihr ganzes Leben nach jedem bisschen …«
»Zuerst müssen sie mich einmal finden.«
»Oh, das werden sie. Sie denken vielleicht, Sie können sich hinter dieser John-Robertson-Identität verstecken, aber die werden Sie zerfetzen wie Seidenpapier. Jeder hinterlässt Spuren. Die werden Ihre finden und ihnen nachgehen, und dann werden Sie sich wünschen, Sie wären nie geboren worden.«
Jack hatte plötzlich einen Kloß in der Kehle. Ja, er hatte eine Menge unternommen, um sich vor Nachforschungen zu schützen, aber eine Organisation mit einem echten Interesse und genügend Leuten, einem Zugang zu allen möglichen Datenbanken und der Macht, Druck an den richtigen Stellen auszuüben … er hätte nicht den Hauch einer Chance. Sie würden ihn aus dem Untergrund zerren und genau unter die Lupe nehmen. Und ihr Glück über diesen Fang dann nicht mehr fassen können.
Aber er durfte Levy nicht merken lassen, dass er da einen wunden Punkt erwischt hatte.
»Deswegen wollten Sie also die Polizei nicht informieren.«
Er nickte. »Auch ich bin vor deren Zorn nicht gefeit. Das ist niemand.«
»Und was, wenn ich nichts zu verbergen habe?«
Nein, ich doch nicht.
»Jeder hat etwas zu verbergen. Aber selbst wenn Sie tatsächlich eines der seltenen Exemplare mit einem makellosen Leben sein sollten, dann wäre das nicht mehr lange makellos. Wenn die nichts finden können, dann erfinden sie es.«
Jack wusste, in seinem Fall würden die – wer auch immer die waren – nicht das Geringste erfinden müssen.
Trotzdem musste er alles über die Sache erfahren.
»Ich habe das gehört und verstanden. Aber jetzt zurück zu unserem Ausgangspunkt: Wieso läuft er frei da draußen rum?«
Levy starrte ihn an. »Sind Sie irre?«
»Die meisten würden das so sehen.«
Ein weiterer langer Blick, dann ein Seufzen. »Na schön. Das ist alles legal – legal in dem Sinne, dass die Behörde, die für die Creighton-Klinik verantwortlich ist, eine genau überwachte Entlassung aus besonderen Gründen veranlasst hat.«
»Wer auch immer für diese Überwachung verantwortlich ist, hat das ganz schön vermasselt. Wo war diese Überwachung, als er Gerhard ertränkt hat? Oder Sie in den Kofferraum geworfen hat?«
»Nicht diese Art von Überwachung. Niemand hat die ganze Zeit ein Fernglas auf ihn gerichtet. Und außerdem, wer sagt, dass er Gerhard ermordet hat? Wann ist das passiert?«
Jack konnte da nur raten. »Ich vermute, Dienstagnacht.«
Levy lächelte kurz und nervös. »Da haben Sie es. Dienstag war er den ganzen Tag – und die ganze Nacht – für ein Langzeitexperiment in der Creighton-Klinik. Die Überwachung gilt seinem Blut.«
»Das verstehe ich nicht.«
Levy zögerte, fuhr dann aber fort: »Angesichts dessen, was Sie bereits wissen, sehe ich nicht, was für einen Unterschied es noch macht, wenn ich Ihnen das sage. Dieses Entlassungsprogramm ist so eine Art klinische Studie. Wir testen eine spezielle Medikamententherapie, die für eine besondere Kategorie gewalttätiger Krimineller entwickelt wurde.«
»Was für eine Art Therapie?«
»Das ist geheim. Alles, was ich sagen kann, ist, dass dadurch bestimmte gewalttätige Tendenzen unterdrückt werden sollen. Der Proband bekommt eine wöchentliche Injektion und dann werden Bluttests durchgeführt, um die Dosis des Medikaments in seinem Blut zu
Weitere Kostenlose Bücher