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Das Blutgericht

Das Blutgericht

Titel: Das Blutgericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Hilton
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Bürstenschnitt und der andere Mann in der Nähe bleiben sollten. Ich sagte: »Besser wäre es, wenn wir uns ungestört unterhalten könnten.«
    »Sie haben mich noch nicht umgebracht«, antwortete Jorgenson. »Das muss aber nicht heißen, dass Sie es nicht noch tun.«
    Rink lachte süffisant. »Glauben Sie denn, diese hilflosen Arschlöcher könnten uns davon abhalten?«
    »Hey!«, meldete sich Bürstenschnitt. Er trat näher und baute sich auf, dann wurde ihm aber bewusst, wie groß Rink war, und er fiel wieder in sich zusammen. Rink schaute ihn an, als ob er Scheiße am Schuh hätte.
    Jorgenson lächelte über die testosteronschwangere Atmosphäre. »Mr. Seagram ist ein hoch angesehener Personenschützer. Er kam mit den besten Empfehlungen von den Marines.«
    »Hurra«, knurrte Rink. »Was haben Sie denn bei den Marines gemacht, Seagram? Gekocht?«
    »Ich war in West Point«, gab der zurück.
    Rink schniefte unbeeindruckt. »Ja, dort haben sie auch Köche. Ganz anständige sogar, das muss ich zugeben.«
    Seagram sah aus, als ob er sich eine Backpfeife eingefangen hätte. Aber ich erkannte, dass es in ihm arbeitete. Rink hatte ihn beleidigt und ihm im gleichen Atemzug ein Kompliment gemacht. Rink grinste ihn an, um ihm zu zeigen, dass er ihn nur aufgezogen hatte. Es war die Art von Soldatenhumor, bei der man alle runterputzt, die nicht bei einem selbst in der Einheit waren. Seagram trollte sich ratlos.
    »Sind wir jetzt fertig?«, fragte Jorgenson.
    »Wir haben noch nicht einmal angefangen«, erklärte ich ihm.
    »Das stimmt. Ich weiß immer noch nicht, wer Sie sind.«
    »Wo ist Marianne?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Weil wir eher wegen ihr hier sind als wegen Ihnen.«
    »Darf ich fragen warum?«
    »Sie dürfen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Darf ich fragen, wer Sie sind?«
    »Ich bin Joe Hunter.«
    »Und er?« Jorgenson schaute zu Rink.
    »Er kann für sich selbst sprechen«, sagte Rink. »Meine Freunde nennen mich Rink. Aber Sie können mich Jared Rington nennen.« Er warf Seagram einen Blick zu. »Und für Sie Mr. Rington.«
    Seagram zischte etwas vor sich hin. Er drehte uns den Rücken zu, ging zur Wand und lehnte sich an ein Bücherregal. Der andere Mann, der während des Ganzen stumm geblieben war, blinzelte hektisch und schaute von Seagram zu Jorgenson. Ein klapperdürrer Junge mit abstehendem sandfarbenem Haar und Sommersprossen. Seinem frischen Gesicht nach konnte er die Highschool noch nicht lange hinter sich haben. Und in diesem Moment sah er so aus, als ob er viel lieber wieder dort wäre.
    »Was haben Sie für ein Interesse an mir?«, fragte Jorgenson.
    »Keins. Wir sind wegen Marianne gekommen.«
    Jorgensons Mundwinkel zuckten. »Marianne kennt Sie auch nicht. Sie hat mir erzählt, dass Sie im Garten mit ihr gesprochen haben. Aber sie sagt, sie hätte Sie nie zuvor gesehen. Stimmt das?«
    »Zweifeln Sie an ihr?«
    »Nein.« Jorgenson starrte mich an. »Ich liebe sie.«
    »Schöne Form von Liebe«, murmelte Rink.
    Jorgensons Blick zuckte zurück zu Rink. Vom Hals aufwärts schoss ihm die Farbe ins Gesicht, seine Wangen waren übersät mit roten Sprenkeln.
    »Was soll denn das heißen?«, wollte er wissen.
    Ich trat vor und legte die Faust auf den Schreibtisch. Zeit zum Eingreifen, dachte ich. Rink war nicht in der Verfassung, die Verhandlungen zu führen. »Vergessen Sie’s«, sagte ich. »Mich interessiert viel mehr, was letzte Nacht passiert ist. Der Mann kam in Ihr Haus, um Sie beide zu töten. Man hat uns beauftragt, Marianne zu beschützen. Sie sagen, Sie lieben sie. Wenn das der Fall ist, möchten Sie auch, dass Marianne geschützt wird. Es kommt mir also so vor, als hätten wir das gleiche Ziel.«
    »Wir brauchen Sie nicht«, mischte sich Seagram von der anderen Seite des Zimmers ein.
    »Nein?«
    »Ich traue meinen Leuten zu, uns zu beschützen«, meinte Jorgenson.
    »Das sollten Sie aber nicht. Ihre Leute haben Männern das Tor geöffnet, über die sie nichts wussten, und haben uns gestattet, unsere Waffen mit reinzubringen. Wir haben einen Wagen vor der Tür geparkt, der nach allem, was sie wussten, ohne weiteres vollgeladen sein könnte mit Sprengstoff.«
    Jorgenson lauschte nickend meinen Erläuterungen. Dann hob er den Finger: »Aber das war, nachdem ich Sie auf dem Überwachungsmonitor gesehen hatte. Ich habe Sie wiedererkannt. Wie Sie schon eingangs erwähnten: Wenn Sie mich töten wollten, hätten Sie es längst getan.«
    »Stimmt. Hätte ich.«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie

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