Das Blutgericht
Ausrüstung zur Verfügung. Nachdem er mit Ihnen gesprochen hatte, nahm er Kontakt zu mir auf. Er war der Meinung, Sie würden sich ein wenig irrational verhalten. Als Sie hörten, dass Ihre Zielpersonen letzte Nacht überlebt hatten, war er sich sicher, dass Sie diesen Missstand beheben würden. Das begrüße ich. Sie sind stolz auf Ihre Arbeit. Aber er konnte sich weiterhin des Eindrucks nicht erwehren, dass es ein grundlegendes Problem gäbe.«
»Das könnte man so sagen«, knurrte Dantalion.
»Sie dachten, ich hätte mein Wort gebrochen?« Petre hob seine gefalteten Hände und presste sie gegen die Lippen. »Ich kann verstehen, dass Sie zu diesem Schluss kommen mussten. Aber das war unrichtig, ich habe lediglich die Bestätigung abgewartet.«
»Ja«, sagte Dantalion, »die Bestätigung, dass ich tot bin.«
Petre runzelte die Stirn. »Wie kommen Sie darauf?«
»Wegen dem, was ich bei unserem Gespräch im Bayside Park gesagt habe.«
»Das habe ich verstanden als die Worte eines Mannes, der seine Verhandlungsposition verbessern wollte, nicht als unmittelbare Drohung. So etwas höre ich tagein, tagaus in jedem Bereich meines Geschäfts.«
»Versteckte Drohungen von normalen Geschäftspartnern zu bekommen, das ist eine Sache«, erklärte Dantalion, »etwas anderes ist es, wenn sie von einem Berufskiller stammen, meinen Sie nicht?«
Petre hob die Hand. »Nichtsdestotrotz habe ich sie nicht ernst genommen. Ihre Referenzen sind hervorragend. Ich habe nie daran gezweifelt, dass Sie den Auftrag wunschgemäß erledigen. Ich habe Sie nie als Bedrohung empfunden.«
»Und warum haben Sie dann einen Mann auf mich angesetzt, der mich töten sollte?«
Petre lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte die Hände in den Schoß. Nichts zu verbergen. »Das habe ich nicht.«
Dantalion beobachtete ihn. Schaute sich im Zimmer um, registrierte die Positionen der bewaffneten Männer. Auch sie hatten sich sichtlich entspannt. Ihre Waffen zielten immer noch auf ihn, aber nur grob in seine Richtung.
»Und wie erklären Sie dann, dass dieser Mann auftauchte? Er war vorbereitet auf mich, hätte mich fast erwischt. Nur dass ich besser war als er.«
»Mr. Seagram, bitte treten Sie jetzt ein«, sagte Petre. Dantalion machte eine Vierteldrehung und sah, wie der Mann mit dem Bürstenschnitt in das Zimmer kam. Er ging um Dantalion herum und blieb neben dem Schreibtisch stehen. Petre hob die Hand und gab ihm das Zeichen zu sprechen.
»Erklären Sie es ihm, Mr. Seagram.«
»Der Mann heißt Joe Hunter. Er arbeitet auf eigene Rechnung.«
»Also haben Sie jemand von außerhalb des Kreises Ihrer sonstigen Geschäftspartner angeheuert«, meinte Dantalion achselzuckend. Auch Dantalion hatte vorher nicht zu Petres Auftragnehmern gehört, deshalb war das keine große Überraschung.
»Er wurde nicht von uns angeheuert«, sagte Seagram.
»Und das soll ich Ihnen glauben?«, fragte Dantalion. »Lügen Sie mich nicht an. Ich habe gesehen, wie Sie mit Hunter gesprochen haben. Am Haupteingang.«
Seagram nickte Petre entschuldigend zu. »Das ging nicht gegen Sie, Sir. Sie können sich meiner Loyalität völlig sicher sein, aber offiziell arbeite ich für Bradley Jorgenson. Ich war bei Bradley, als Hunter und sein Partner am Eingang auftauchten. Unangekündigt, möchte ich hinzufügen.«
»Also hat Bradley ihn angeheuert?« Trotz seiner Vorbehalte schien das Dantalion plausibel.
»Nein.«
»Nein? Wer denn sonst?«
»Wie ich bereits sagte, arbeitet Hunter auf eigene Rechnung. Jemand anders muss ihn geschickt haben. Am wahrscheinlichsten ist noch, dass es Marianne Deans Vater war. Hunter ist hier, um Marianne zu schützen.«
Dantalion legte eine Hand auf seinen Bauch und strich sanft über das Buch unter seinem Sweatshirt.
Seagram fuhr fort. »Bradley und Hunter können sich nicht ausstehen. Trotzdem hat er sich reingedrängt und praktisch die Kontrolle über die Sicherheitsarrangements im Haus übernommen. Er und sein Partner, ein Arschloch namens Rink.«
»Zwei Leute, ist das alles?«
»Ich bin immer noch Leiter der Wachmannschaft, ganz egal, was Hunter auch meint«, sagte Seagram mit angespanntem Gesicht. »Bradleys Angestellte stehen unter meinem Kommando. Ich kann garantieren, dass es nur zwei Leute sind.«
Dantalion wendete seinen Blick von dem Mann ab. Er war eine Schande, ein Überläufer ohne Ehre. Sein Blick fiel auf Gabe Wellborn. Auch er gehörte in diese Kategorie. Er widmete seine Aufmerksamkeit wieder seinem Klienten –
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