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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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es sei eher so, dass du zu leicht lieben würdest und es zu oft schmerzlich für dich endet. Dass du all die, die du je liebtest, verloren hättest, wenn nicht durch Feindeshand, dann durch Zeit und Tod.«
    »Sie redet zu viel«, antwortete ich schroff.
    »Mag sein. Aber sie ist imstande, das Richtige zu sagen.« Ihr Lächeln ließ die Jahre aus ihren Zügen schmelzen. »Ich bin nur gekommen, um dir zu sagen, dass ich dir verzeihe. Um dir zu gestehen, dass ich das mit dem Muttermal auch erst Jahre später herausgefunden habe. Damals …« Sie seufzte. »Damals habe ich es noch nicht gewusst.« Sie trat an mich heran und nahm meine Hand. »Ich wäre gerne deine Enkeltochter gewesen«, sagte sie mit einem wehmütigen Lächeln. »Ich finde es schade, dass es nicht so ist.« Sie ließ meine Hand aus der ihren gleiten und wandte sich zum Gehen ab, doch ich hielt sie zurück.
    »Warte«, bat ich. Sie hielt inne und sah über ihre Schulter zu mir zurück.
    »Ich wäre lieber dein Gemahl gewesen«, gestand ich ihr bedrückt. »Ich bedaure, dass es nicht so gekommen ist.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dann wärest du nicht der geworden, der du heute bist«, sagte sie mit einem Lächeln. »Wie heißt es so schön? Dein Gebet? Astarte möge mir die Liebe zeigen und der Wanderer den Weg aus der Dunkelheit?« Sie trat an mich heran und strich mir sanft mit der Hand über die Wange. »Astarte hat ihren Teil erfüllt«, sagte sie mühsam. »Jetzt bist du dran. Es gibt schon zu viel Dunkelheit auf dieser Welt.« Ein letzter langer Blick von ihr, dann drehte sie sich um und ging zur Tür, um sie leise hinter sich zu schließen.
    Unwillkürlich sah ich zum Fenster hin. »Zokora?«, fragte ich, doch es kam keine Antwort. Richtig, sie war bei dem Verhör. Also war ich wohl doch allein.
    »Was habt ihr herausgefunden?«, fragte ich später Serafine, als sie die Tür hinter sich schloss und sich müde dagegenlehnte. Es war schon weit nach Mitternacht, und ich war froh, sie zu sehen, nur fand ich die Worte nicht, um es ihr zu sagen.
    »Alles«, seufzte sie und löste ihren Schwertgurt, um ihn und das Schwert dort fallen zu lassen, wo sie stand. Sie trat an den Tisch heran, hob eine Augenbraue, als sie sah, dass ich die Flasche fast geleert hatte, und stahl mir meinen Becher aus der Hand, um ihn mit einem Zug zu leeren.
    »War Folter nötig?«, fragte ich sie leise, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Sie waren auch so geständig, einmal bekundete Zokora Interesse daran, eines der Werkzeuge dort unten auszuprobieren, doch dazu kam es nicht, der Kerl sprudelte dann sofort wie ein ganzer Wasserfall. Das ist es nicht. Es ist der Umfang der Verschwörung, und wie rücksichtslos sie vorgegangen sind. Du hast von den Scheiterhaufen gehört, die Bruder Faban entfacht hat, bevor Leandra ihm bewies, dass er einem falschen Steinherz aufgesessen war?«
    Ich nickte nur. Blixens Bericht war umfassend gewesen.
    »Wir hörten jetzt die ganze Wahrheit. Vor allem über eines der Opfer, eine junge Sera mit Namen Nemris.«
    »Bei deren Verbrennung es fast zu einem Aufstand gekommen wäre?«
    Sie nickte und füllte sich meinen Becher mit dem letzten Tropfen nach.
    »Graf Render hat ihr Liebe vorgegaukelt, und sie waren schon verlobt. Sie belauschte zufällig ein Gespräch zwischen dem jungen Grafen und dem alten, hörte, wie der alte Graf sich selbst dafür verfluchte, dass er nicht schnell genug gewesen wäre, Prinzessin Eleonora zu erdolchen, bevor sie in den Graben sprang. Danach durfte Nemris nicht mehr leben … Bruder Faban sollte die Drecksarbeit erledigen und sie als Ketzerin der Weißen Flamme übergeben, aber zuvor musste man sicherstellen, dass sie ihm nichts darüber berichten konnte. Also sorgte man dafür … und zerstörte eine junge Sera, die nur den Fehler begangen hatte, falsch zu lieben. Und das auf eine Art und Weise …« Sie schüttelte sich angewidert. »Wir erfuhren das von dem alten Grafen. Er hat sich in den Stolz geflüchtet, beharrt darauf, das Richtige getan zu haben. Er hat es sich in seinem Wahn zurechtgelegt, und er war geradezu begierig darauf, uns von jedem seiner Winkelzüge zu berichten. Vielleicht hoffte er darauf, dass wir ihn dafür auch noch bewundern, es sah ganz danach aus. Es gab nur eine Überraschung.«
    Ich sah sie fragend an.
    »Nach dem Skandal damals riet er seinem Sohn, Leandra ebenfalls aus dem Weg zu räumen, die Überraschung war, dass sich der Sohn diesem widersetzte.« Sie schüttelte ungläubig den

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