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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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dass sie die Augen schließen musste, damit ihr nicht schwindelig wurde, obwohl das seltsam anheimelnd wirkende Dämmerlicht, das durch die Jalousie kroch, ihr gut tat. Die Nacht würde Erleichterung bringen. Die Dunkelheit würde sie gesund machen.
    Es war Donnerstag, und sie war wieder krank von der Schule nach Hause gekommen. Am Dienstag und Mittwoch hatte sie sich größtenteils fit gefühlt, obwohl sie jede Nacht tief und traumlos schlief und beim Aufwachen erschöpfter war als beim Zubettgehen. Vielleicht steckte auch wirklich nicht mehr dahinter, vielleicht war sie nur erschöpft. Vielleicht.
    Aber wenn Willow genauer darüber nachdachte, dann beschlich sie das Gefühl, dass doch mehr dahinter steckte. Würde sie etwa langsam verrückt? Schließlich war da diese Stimme. Diese Stimme, die überhaupt nicht wie ihr Gewissen klang, wenn sie ehrlich zu sich war. Diese Stimme, die anderen Menschen wehtun wollte.
    Und zwar nicht nur ein bisschen, wie wenn man jemanden beiseite schubsen will, der einem im Wege steht. Nein, so nicht. Und es war auch keiner jener unheimlichen Impulse, von denen manche Leute manchmal gepackt wurden. Etwa der Impuls, Direktor Snyder zu schlagen, nur um sein erstauntes Gesicht zu sehen. Ja, meine Damen und Herren, selbst die brave kleine Willow hatte eine rebellische Seele. Sie war nur sehr tief begraben.
    Aber das war es nicht. Das hier war viel, viel schlimmer.
    »Schätzchen?«, drängte Mrs. Rosenberg.
    Hör auf, mich zu nerven, hätte sie fast geschrien. Stattdessen zählte sie bis zehn, ballte die Fäuste und atmete tief durch. Mit ungeheurer Anstrengung gelang es ihr, die plötzliche Wut zu beherrschen und zu antworten.
    »Ich bin einfach hundemüde, Mom. Ich muss schlafen.«
    Es war doch wohl offensichtlich, dass sie müde war, oder etwa nicht! Schließlich lag sie im Bett!
    »Okay. Sag Bescheid, wenn du etwas brauchst.«
    »Mom?«, rief Willow von plötzlicher Angst erfüllt. Irgendetwas geschah mit ihr. Etwas sehr Unheimliches.
    »Ja, Willow?«
    Hau ab! Hau ab! Hau ab!
    Willow schluckte. »Könntest du bitte die Tür zumachen?«
    »Sicher, Schätzchen.«
    Und schließ ab. Denn wenn du es nicht tust, könnte es sein, dass ich aus dem Bett springe und... und...
    Willow keuchte, während die Wut in ihr hochkochte. Sie hörte, wie die Tür geschlossen wurde und biss die Zähne zusammen. Dann ballte sie die Fäuste und brach in Tränen aus. Schließlich lachte sie.
    Er würde sterben. Xander war sich ganz sicher. Aber manchmal war die Erfüllung der Lust wichtiger als das Überleben. Man musste sich nur die Männchen der Schwarzen Witwe ansehen - und die gesamte männliche Hälfte der menschlichen Spezies.
    »Cordelia? Die Klippe sagt Stopp«, stieß er ängstlich hervor, während er sich mit der einen Hand an die Armlehne des Beifahrersitzes und mit der anderen an die Mittelkonsole klammerte.
    »Xander, sag mir nicht, wie ich fahren soll«, fauchte Cordelia, während sie auf die atemberaubende Aussicht von Makeout Point zurasten. Weitere Autos reihten sich wie vor dem Sunnydale Drive-In aneinander. Nur dass sie - im Gegensatz zu Cordelia - vorhatten, den Nachthimmel und die Lichter der Stadt zu bewundern, statt mit ihnen eins zu werden. »Cordy«, flehte er, »ich bin noch so jung.«
    »Hast du überhaupt eine Ahnung, wie oft ich schon hier oben.« Sie schien zu begreifen, was sie da sagte - eine für ihre Verhältnisse wahrhaft erstaunliche Leistung - und schaltete sowohl ihr Auto als auch ihr Gehirn in einen höheren Gang. Der Wagen wurde schneller. »Ich weiß, was ich tue.«
    Xander fragte sich, wie viele Jahre seines Lebens vor seinem inneren Auge Revue passieren würden, bevor er durch die Windschutzscheibe flog. »Ich weiß, dass du es kaum erwarten kannst, endlich anzukommen und so weiter, aber, hey, Mädchen, zeig etwas mehr Selbstbeherrschung.«
    »Oh, Xander, ich weiß nicht, warum.«, presste sie hervor. Seine Augen sprangen fast aus den Höhlen, als er bemerkte, dass sie ihr Make-up im Rückspiegel überprüfte, statt auf die Büsche und Bäume zu achten, die sich ihnen rasend schnell näherten. ». warum ich so tief gesunken bin.«
    Er dachte an all die vielen Filme, die er gesehen hatte, in denen Kino- und TV-Stars aus fahrenden Autos sprangen, sich mit der Schulter abrollten und gesund und unverletzt wieder aufsprangen. Gut, dass er nicht im Fernsehen war. Gut? »Hilfe!«, schrie er und trommelte gegen das Fenster. »Xander, was ist dein Problem?«
    Sie trat auf die

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