Das Blutschwert
lächelnd.
Es war ein Vampir, ja. Ein großer, dunkelhaariger und im Moment menschlich wirkender Vampir. Und gut aussehend! Sehr, sehr gut aussehend!
»Hi, Buffy«, sagte Angel. Er nickte Giles zu. »Guten Abend.«
»Was geht ab?«, erkundigte sich Buffy betont gleichmütig.
»Ich war unterwegs.« Er zuckte die Achseln. »Eigentlich hatte ich gehofft, wir könnten.« In diesem Moment fiel eine Horde Vampire vom Himmel. Sie kreischten, als sie in einem Kreis um Buffy, Giles und Angel landeten. Es waren mindestens ein Dutzend mit bestialischen Gesichtern, die sich duckten - abwarteten. Nein, sie zeigten keine Eile. Sie verhielten sich ganz und gar nicht wie die typischen blutgierigen Leichname, mit denen es Buffy sonst immer zu tun hatte.
Die Jägerin sah sich um und musterte die seltsame Mischung der Vampire. Jung und alt, Vertreter verschiedener Rassen und beider Geschlechter. Aber sie unterschieden sich auch noch in anderer Hinsicht. Einige waren in Leichenhemden gehüllt, was darauf hindeutete, dass sie in Leichenhallen gelegen hatten und beerdigt worden waren, bevor sie als Untote wieder auferstanden. Andere trugen Straßen- oder Arbeitskleidung. Ein Mann trug nur einen Bademantel und Boxershorts. Er gehörte zu den Leuten, die ermordet und verschleppt worden waren und nie ein anständiges Begräbnis bekommen hatten.
»Das ist nicht gut«, flüsterte Buffy und starrte einen Mann in Schwarz und mit einem weißen Kragen an. Wer auch immer diese Toten zu Untoten gemacht hatte - er wollte sich ganz offenbar eine Armee zusammenstellen.
»Heute Morgen wurde ein Priester als vermisst gemeldet«, flüsterte Giles neben ihr. »Und eine ältere Dame in einem Jogginganzug.«
Der Priester näherte sich Angel, die ältere Joggerin knurrte Giles an, und der dicke Kerl im Bademantel maß Buffy mit einem bösartigen Blick.
»Mach dich auf etwas gefasst, Jägerin«, grollte der Vampir. »Der Meister hat Pläne mit dir. Du wirst eine äußerst nützliche Sklavin abgeben.«
Buffy wirbelte herum und traf den Bademantelträger mit dem Fuß am Kinn, sodass sein Kopf hart nach hinten geschleudert wurde. aber nicht hart genug, um ihm das Genick zu brechen, erkannte sie enttäuscht.
»Okay, Leute. Ehemalige Leute«, korrigierte sich Buffy. »Wenn ihr mir verratet, was hier vor sich geht, werde ich euch vielleicht am Leben lassen. Wer ist dieser Meister, den ihr alle so toll findet? Denn ich kannte mal einen Typen, der sich so nannte, aber alles, was von ihm übrig ist, liegt in irgendeinem Sandkasten verscharrt.«
Der Priestervampir lachte. »Bald wirst du es wissen. Wenn du vor
ihm auf die Knie sinkst und um dein Leben bettelst.«
Wie ein Mann griffen die Vampire an. Der Priester, der Typ mit dem Bademantel und ein junges Mädchen mit mehreren Nasenringen und gepiercter Lippe stürzten sich auf Angel. Aber hinter ihnen tauchten noch üblere Gestalten auf. Die nächsten drei Vampire trugen ihren besten Sonntagsstaat - die Anzüge, in denen sie beerdigt worden waren. Junge Burschen, die bei ihrem Tod nicht viel älter als Buffy gewesen sein konnten und ihr vage bekannt vorkamen. Buffy grübelte nicht länger darüber nach, woher sie sie kannte. Sie wollte es gar nicht genau wissen.
Giles wurde von der Dame im Jogginganzug und einem Jungen angegriffen, der höchstens vierzehn war, als er starb. Während Buffy die Attacke der Vampire abwehrte, behielt sie Giles im Auge, wie stets um seine Sicherheit besorgt. Aber wie immer wurde sie von seinen Kämpferqualitäten überrascht. Er erledigte die ältere Joggerin fast augenblicklich. Doch der Junge war von einem anderen Kaliber; er wirbelte wie ein Derwisch umher und ließ seine Hände und Füße kreisen.
Bumm! Eine Faust traf sie am Kinn. Es war kein harter Schlag, aber da die Kraft eines Vampirs dahinter steckte, brachte er sie ins Wanken.
»Das wird mir eine Lehre sein, besser aufzupassen«, murmelte sie vor sich hin und ging zum Gegenangriff über.
Das gepiercte Mädchen trat nach Angels Kopf, aber er blockte die Attacke ab, parierte und schmetterte sie zu Boden. Der Priester war direkt vor ihm, und Angel rammte ihm das Knie in die Magengrube und hämmerte mit beiden Fäusten auf seinen Rücken, sodass er ebenfalls zu Boden ging. Dann stürzte sich der übergewichtige Kerl im Bademantel auf ihn.
»Ich brauch’ einen Pflock!«, schrie er Buffy zu.
Aber Giles reagierte schneller.
Der Wächter wich einem Magenschwinger des Vampirjungen aus und rannte zum Beutel der
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