Das Blutschwert
unmöglichen Schuhe aus!«, rief Giles.
»Es tut mir Leid, aber dazu müsste ich mindestens eine Sekunde lang stehen bleiben.« Sie blickte wieder zu Xander hinüber und wäre fast in Tränen ausgebrochen. »Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie viel mich diese Schuhe gekostet haben?«
Giles schüttelte ungeduldig den Kopf.
»Eine Menge!« Sie stolperte weiter. »Was ist eigentlich mit Xander passiert?«
»Tja, ich glaube, Sanno ist aus dem Schwert heraus- und in Xander hineingefahren«, erklärte Giles besorgt.
»Und warum spricht er dann Englisch?«, fragte sie verwirrt.
»Ich nehme an, Sanno hat Zugang zu Xanders Wissen«, erwiderte Giles.
»Oh, sicher, das hätte ich mir auch denken können«, sagte sie sarkastisch, als sie endlich aus ihren Schuhen schlüpfte, »aber ich hab es nicht gedacht. Ich meine, ich weiß, dass er besessen ist, aber wie ist das möglich?«
»Cordelia, ich werde versuchen, es dir später zu erklären. Wir müssen uns beeilen!«
»Das ist alles, was ich für euch Männer bin«, sagte sie traurig. »Die Tussi, der man alles später erklärt.«
»Cordelia, komm!«, befahl Giles und zog sie mit sich.
»Die Tussi, die man wie einen dummen Dackel behandelt!« Sie lief hinter ihm her, ihre kostbaren Schuhe in den Händen.
Der stärker werdende Wind trieb Giles und Cordelia vor sich her.
Etwa sechs Meter vor ihnen drehte sich Xander um und lächelte sie an.
»Ich dachte mir, es ist besser, euch ein wenig anzutreiben«, informierte sie die donnernde Stimme. »Schließlich sollt ihr Zeugen der Vampirvernichtung werden. Chirayoju weiß noch nicht, dass ich mich befreit habe, aber wenn er es erkennt.«
»Sie sich selbst befreit?«, rief Cordelia. »Verzeihung, aber mein Freu. der Junge, den ich. Xander Harris hat Sie befreit, Mr. Santo.«
»Mein Name ist Sanno!«, donnerte die Stimme. Die Gestalt hob ihre Arme, und der Wind blies so stark, dass er Giles fast vom Boden hob. »Ich bin der Bergkönig.« Er senkte die Arme wieder und stapfte weiter. »Ich bin der Beschützer des Landes der aufgehenden Sonne!«
Obwohl der brausende Sturm sie zum Schwanken brachte, war Cordelia nicht bereit, aufzugeben. Giles fand ihre Starrköpfigkeit außergewöhnlich erfrischend, ganz im Gegensatz zu ihrem sonst so oberflächlichen Gebaren.
»Nun ja, äh, Sie befinden sich nicht im Land der aufgehenden Sonne, sondern im Land Sunnydale«, erklärte Cordelia. »Und hier gelten andere Regeln. Wir haben unsere eigene Vampirjägerin.« Sie bedeutete ihm mit einem Wink, er solle verschwinden. »Sie können also ruhig nach Hause gehen.«
»Schweig!«, donnerte Sanno. »Schweig endlich, sterbliches Mädchen!« Mit einem heftigen Windstoß schleuderte er Cordelia zu Boden und nagelte sie dort fest.
Sie schrie und wand sich, den Tränen nahe.
Giles sank auf ein Knie und neigte den Kopf. »Oh, Sanno, großer und magischer Kriegsherr. Vergib dem Weib«, sagte er demütig. »Sie ist sehr jung und unwissend. Sie handelt aus Angst um den Jungen, dessen Körper du bewohnst, denn sie weiß, was geschehen wird.« Er zischte Cordelia zu: »Entschuldige dich!«
»Es tut mir Leid«, wimmerte sie kläglich.
»Nun gut«, sagte Sanno.
Sofort ließ der Wind nach. Blinzelnd wischte sich Cordelia die Ponyfransen aus den Augen, wartete einen Moment und stand dann unbeholfen auf. Sie sah völlig erschöpft aus.
»Danke«, sagte sie.
Sanno wandte sich ab und stapfte davon.
Cordelia rannte zu Giles. »>Was geschehen wird Ich weiß nicht, was geschehen wird. Sie etwa?«
Giles wies auf die Gestalt. »Oh, mein armes Mädchen.« Er seufzte. »Ich fürchte, er wird mit Chirayoju kämpfen.«
Cordelia starrte erst Xander und dann Giles an. Sie sagte: »Was? Aber das ist doch Willow!«
Giles seufzte ein weiteres Mal. »Exakt.«
»Willow und Xander werden es mit den Fäusten austragen?«, fragte Cordelia. Sie wollte wohl sichergehen, dass sie alles richtig verstanden hatte.
»Wenn du so willst. ja. Aber ich rechne damit, dass sie weniger ihre Fäuste als vielmehr Magie einsetzen.« Er ergriff sanft ihr Handgelenk. »Komm. Wir dürfen ihn nicht aus den Augen verlieren.«
»Magie?«, wiederholte sie, während sie hinter ihm herstolperte. »Und woher wissen wir, wer von ihnen gewonnen hat?«
Welch ein Glück kann die Dummheit sein, dachte Giles. Er wollte nicht antworten, aber sie schüttelte ihn heftig.
»Giles!«
»Oh, nun ja.« Er blieb stehen und sah sie traurig an. »Ich nehme an, wenn einer von ihnen. verliert.« Er
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