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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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nicht Willows Stimme war. Es war die Stimme eines Dämons, und sie strapazierte Buffys Nerven wie Fingernägel, die über eine Tafel kratzen. »So wie du, Jägerin.«
    Willow schnippte mit den Fingern und trat langsam auf Buffy zu. Die anderen Vampire ließen sie los und wichen zurück. Sie bildeten einen Kreis, als wären sie Zuschauer beim Wrestling.
    »Du bist müde«, sagte Willow in einem seltsamen Singsang, der von dem Boden melodisch begleitet wurde. »Sehr müde.«
    Buffy kämpfte gegen die plötzliche Schläfrigkeit an. Sie spürte, wie die Kraft aus ihren Muskeln wich, und ihre Beine zitterten. Ihre Knie gaben nach.
    »Dein Herzschlag wird langsamer. Dein Blut gerinnt.«
    Buffy sackte zusammen. Sie konnte kaum noch die Augen offen halten.
    Dann erhob sich Willow mit ausgebreiteten Armen in die Luft, bis ihr Kopf die Decke berührte. Kugelblitze lösten sich von ihren Fingerspitzen und schlugen krachend in den Boden rund um Buffy ein, sodass die Dielen Feuer fingen.
    Der singende Boden kreischte jetzt.
    Die anderen Vampire wichen zurück, als sich das Feuer rasend schnell durch das trockene Holz fraß. Sie schienen darauf zu warten, dass einer von ihnen aus einem Fenster sprang, damit die anderen erfahren konnten, was besser war: Willows Zorn auf sich zu ziehen oder zu verbrennen.
    »Ich bin der Vampirzauberer Chirayoju«, donnerte Willow unter der Decke. »Nach langer Zeit habe ich endlich meinen Kerker verlassen. Und sobald du keine Gefahr mehr für mich bist, Jägerin, werde ich über diesen Ort herrschen.«
    »Sunnydale?«, murmelte Buffy. Schweißperlen rannen von ihrer Stirn, und plötzlich erkannte sie, dass die vom Feuer ausgehende Gefahr sie lange genug von Willows hypnotischer Stimme abgelenkt hatte, um sich von ihrem Einfluss zu befreien. Ihr Herzschlag verlangsamte sich nicht weiter, sondern beschleunigte sich abrupt. Und ganz bestimmt gerann ihr Blut nicht.
    »Wirklich, mit all diesen Spezialeffekten könntest du was Besseres erreichen«, spottete sie mit kräftiger Stimme. »Mit der Eroberung Sunnydales wirst du die anderen Vampirzauberer im Vampirzaubererland kaum beeindrucken, glaub’s mir. Sie werden deinen Mitgliedsausweis zerreißen und dich mit Schimpf und Schande aus dem Club werfen.«
    »Schweig!«, kreischte Chirayoju. Er fiel von der Decke und schoss direkt auf Buffy zu.
    »Sie fliegt durch das Feuer«, erkannte Buffy.
    »Willow!«, schrie sie. »Nicht!«
    Doch der Körper ihrer Freundin flog weiter auf sie zu. Buffy holte tief Luft und suchte nach einer Lücke in den Flammen. Etwa einen Meter links von ihr züngelten die Flammen nur auf Kniehöhe. Mit einem Satz sprang Buffy über die Flammen. Sie spürte die Hitze durch die Sohlen ihrer Stiefel.
    Chirayoju landete anderthalb Meter vor ihr und deckte sie mit einer Serie von Schlägen ein. Buffy wich ihnen geschickt aus und verteilte ihrerseits ein paar Kinnhaken, bis das Monster schmerzerfüllt aufschrie - diesmal jedoch mit Willows Stimme. Buffy zögerte.
    »Eine echte Herausforderung, nicht wahr?«, provozierte Chirayoju sie. »Du musst mich besiegen, ohne deine Freundin zu töten.« Er grinste höhnisch, während sich seine und Willows Gesichtszüge vermischten. »Aber dazu bist du zu schwach.«
    »Zu schwach?« Buffy rammte Willow den Ellbogen ins Gesicht. Das Ding in ihr wich stolpernd zurück.
    »Sie ist dir zu wichtig«, höhnte Chirayoju. »Mir ist nichts und niemand wichtig.«
    »Habt ihr das gehört, Leute? Ihr bedeutet ihm nichts!«, rief Buffy. Sie sah sich kurz im Zimmer um. Die anderen Vampire waren verschwunden. Kein Wunder. Schließlich stand das gesamte Gebäude in Flammen. Jede Sekunde konnte es einstürzen.
    Mit einem Knurren warf sich Buffy auf Chirayoju und trieb ihn weiter zurück. Doch ihr war gleichzeitig klar, dass das Feuer Willows Leben bedrohte.
    Was sollte sie tun? Chirayoju stellte eine weitaus größere Bedrohung dar, als dieser unbedeutende Kampf in einem toten Garten vermuten ließ. Buffy musste ihn aufhalten. Aber wie sollte sie das tun, ohne ihre beste Freundin zu opfern?
    Über ihrem Kopf lösten sich zwei Holzbalken von der Decke und krachten dicht neben ihr auf den Boden. Der Boden stöhnte wie ein sterbendes Tier, als die ersten Dielenbretter der Hitze nicht mehr standhalten konnten und aufklafften. Buffy wich zurück. Ein weiterer Balken stürzte herab, und Dachziegel fielen wie Bomben durch die Löcher in der Decke.
    Mit wilder Entschlossenheit stürmte die Jägerin auf Chirayoju zu, packte

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