Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
Vom Netzwerk:
Nachtwächter über den Rasen trabte, als hörte er in seinem Kopf die Titelmelodie von Mission: Impossible.
    Einen Moment später bogen Xander und Giles um die Ecke und klopften leise an die Tür. Cordelia öffnete. Sie huschten hinein, und dann schlossen sie wieder ab und legten alle Riegel vor.
    »Das verschafft uns drei Minuten«, sagte Cordelia fröhlich. »Was jetzt?«
    »Hmm?«, machte Giles und sah sie mit einem unschuldigen Ver-zeihung-war-dieses-Ding-zu-drehen-etwa-meine-Idee?-Gesicht an.
    »O nein«, drohte Xander ihm mit dem Finger. »Ich dulde keine Hmms, verstanden, Giles? Keine Hmms mehr. Was machen wir, wenn er zurückkommt?«
    »Nun ja«, meinte Giles nachdenklich. »Ich denke, Cordelia sollte so tun, als hätte sie zu viel Angst, um die Tür zu öffnen. Cordelia, am besten sagst du ihm, dass er aus Sicherheitsgründen draußen warten muss, bis die Polizei eintrifft.«
    »Das ist Ihr Plan?«, staunte Cordy. »Ich soll mich wie ein Trottel aufführen?«
    »Wenn du es so formulieren möchtest, ja.« Giles schob angriffslustig sein Kinn vor.
    »Das ist ein schlechter Plan«, entgegnete Xander, und Cordelia nickte zustimmend. »Nicht, dass du dich nicht wie ein Trottel aufführen könntest, Cor. Du hast es bekanntlich schon mehrmals geschafft.«
    Giles blinzelte. »Nun, wenn ihr einen besseren Plan habt, dann informiert mich bitte«, sagte er scharf, wandte sich ab und machte sich auf den Weg zu den Ausstellungsräumen.
    »Hören Sie«, erklärte Xander, während er Giles folgte, »mein Plan würde zumindest dafür sorgen, dass wir nicht in den Knast wandern, was - für den Fall, dass Sie es nicht wissen - kein moderner Ausdruck für >tropisches Paradies< ist.« Er schwieg und holte tief Luft. »Haben Sie das verstanden, Giles? Knast, schlecht!«
    »Xander.«
    »Komme schon!«
    Kurze Zeit später starrten sie das Schwert des Sanno an.
    »Faszinierend.«
    »Was meinen Sie, Mr. Spock?«
    Giles seufzte und warf Xander einen Seitenblick zu. Er war natürlich nicht völlig humorlos, aber der Junge wählte immer den unpassendsten Moment für seine eigenartigen Scherze.
    »Sieh dir das an.« Giles deutete auf das große Schwert an der Wand. »Das ist das Schwert, an dem Willow sich geschnitten hat. Das Schwert des Sanno. Im Stichblatt sind einige orientalische Schriftzeichen eingraviert.« Mit einem Kugelschreiber wies er auf den metallenen Handschutz zwischen der Klinge und dem Knauf des Schwertes. »Ich möchte zu gern wissen, was sie bedeuten.« Dann sah er genauer hin.
    Der Knauf selbst war mit Seidenbändern umwickelt, die auf beiden Seiten mehrere kleine Scheiben an ihrem Platz zu halten schienen.
    »Sieh mal einer an«, murmelte er vor sich hin. Geistesabwesend lauschte er, aber keine schrillen Schreie aus Cordelias Kehle verrieten, dass Eddie, der große Nachtwächter, zurückgekehrt war. In der Stille betete er inbrünstig, dass sie nur nicht vergessen hatte, sich an ihre Abmachung zu halten.
    »Was gibt es denn zu sehen?«, wollte Xander wissen.
    »Diese Seidenbänder, die die runden Scheiben an ihrem Platz halten, ohne sie zu verdecken.«
    »Ja.« Xander nickte. »Die sind mir schon bei anderen Schwertern hier aufgefallen.«
    »Richtig«, gab Giles zu. »Aber diese Schwerter sind katana, die aus einer späteren Ära stammen. Für eine derart alte Klinge sind die Bänder völlig untypisch. Dieser Stil wurde erst sehr viel später entwickelt. Außerdem weisen die Scheiben Gravuren auf, die denen am Stichblatt sehr ähnlich sind.«
    Xander schwieg. Giles drehte den Kopf und sah ihn an.
    »Sagten Sie nicht, Sie wüssten nichts über die japanische Geschichte oder Kultur oder was auch immer?«, fragte Xander.
    »Nun, von meinem Schulwissen ist mir nur sehr wenig im Gedächtnis haften geblieben, aber ich habe die Ausstellung besucht. Genau wie du.« Xander zuckte bloß die Schultern. »Ich habe gerade Claire Silvers Tagebücher zu Ende gelesen. Um präzise zu sein, auf dem Weg hierher haben wir etwas überaus Faszinierendes erfahren. Wie es scheint, wurde dieser Sanno, der Berggott, ebenfalls in das Schwert verbannt.«
    »Echt?« Xander starrte die Waffe entsetzt an. »Er steckt da drinnen?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Giles musterte ihn. »Aber ich denke schon.«
    »Vielleicht wurden diese kleinen Scheiben angebracht, nachdem er in das Schwert verbannt wurde. Vielleicht hat man es erst später getan, was erklärt, warum all dieses zusätzliche Zeug aus einer späteren
    Ära stammt.«
    »Vielleicht«,

Weitere Kostenlose Bücher