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Das boese Blut der Donna Luna

Das boese Blut der Donna Luna

Titel: Das boese Blut der Donna Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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mit Butter und Marmelade, gab den Katzen zu fressen – oje, Silvestro war nicht da, wer weiß, wo er sich die Nacht herumgetrieben hatte –, zog sacht die Wohnungstür zu, um Mau nicht aufzuwecken, schlich wie ein Dieb und ohne einen Blick hinein an Beppes Weinlokal vorbei und kam verschwitzt und leicht außer Atem im Präsidium an. Nicola war nicht da.  Vielleicht ist er schon nach Hause gefahren, hoffentlich.  Sie hatte ihr Büro kaum betreten, als Marco mit einem ungewohnten Gesichtsausdruck in der Tür stand. In den letzten Tagen war sie auf den Vizekommissar nicht besonders gut zu sprechen. Trotzdem bat sie ihn herein und wartete ab, was er zu sagen hatte.
    »Du bist sauer auf mich, Nelly, du hast mir den Kopf gewaschen, und du hattest recht. Ich habe mich dir gegenüber unmöglich verhalten. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, ich stehe in letzter Zeit ganz schön neben mir. Vielleicht sollte ich Palmieri bitten, mich in Therapie zu nehmen.«
    »Mal abgesehen davon, das Palmieris Honorar ziemlich gepfeffert sein dürfte, bin ich mit dir voll und ganz einer Meinung. Aber ich bin nicht mehr sauer auf dich, Marco. Zumindest nicht mehr so wie gestern.«
    »Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen, dass die Geschichte mit Luciana mich fertigmacht. Aber ich glaube nicht, dass du Lust hast, dich von mir vollheulen zu lassen, und außerdem will ich mich damit nicht herausreden.«
    »Wieso, was ist denn noch passiert?«
    Marco Auteri starrte auf einen Punkt an der Wand, als wäre dort etwas Lebenswichtiges zu sehen, seufzte und presste hervor:
    »Es ist aus. Es gibt kein Zurück mehr. Sie hat einen anderen und heiratet im September. Ende der Geschichte.«
    Man sah, dass er litt wie ein Hund. Nelly wusste nicht, was sie sagen sollte. »Das tut mir leid« ging gar nicht, obwohl es ihr tatsächlich sehr leid tat für ihren Kollegen. Stattdessen sagte sie: »Lass den Kopf nicht hängen. Das passiert nun mal, Beziehungen zerbrechen. Ich hatte geglaubt, ihr rauft euch noch mal zusammen, aber offenbar war der Riss zu tief.«
    Er machte den Mund auf, als wollte er etwas sagen, klappte ihn wieder zu und nickte nur. Die frische Wunde brannte, und um ihn aus seinem Selbstmitleid zu reißen, lenkte Nelly das Gespräch auf die Arbeit. Sie berichtete ihm, was der vorige Tag an Neuigkeiten gebracht hatte, natürlich ohne Claire und den Albtraum zu erwähnen. Die Annahme, es könnte ein erstes Opfer geben, von dem sie nichts geahnt hatten, ließ Marcos Spürsinn wieder wach werden.
    »Und die Ärsche von ›Mani amiche‹ haben das Verschwinden dieser Flores nicht gemeldet? Da steckt doch was dahinter, die muss man sich noch mal richtig zur Brust nehmen. Soll ich mich darum kümmern?«
    »Ja, ich möchte, dass du dich mit Avvocato Manara verabredest und ein bisschen mit ihm plauderst, bei ihm zu Hause.«
    »Wieso bei ihm zu Hause?«
    »Ich will, dass wir ein genaues Bild davon haben, wie er wohnt. Mir ist wichtig, dass du dir das persönlich anschaust und mir davon berichtest. Ach, und wir suchen ein Haus auf dem Land, im Hinterland womöglich, mit Rasen davor, frag mich bitte nicht, wer mich darauf gebracht hat. Ein ... ungewöhnlicher Informant. Komm schon, sieh mich nicht so an. Also, versuch rauszukriegen, ob Manara, Zanni oder vielleicht Don Silvano oder sonst irgendjemand, der regelmäßig bei ›Mani amiche‹ arbeitet, so ein Haus besitzt, und wo. Und red mit der Spurensicherung wegen des Lieferwagens vom ›Speranza‹. Wir sprechen uns, wenn du alles zusammenhast.«
    »Wird gemacht, Chef.«
    »Gut. Ich bin gespannt.«
    Kaum war Marco weg, fragte Nelly nach Gerolamo, der noch nicht aufgetaucht war und hatte ausrichten lassen, er verfolge eine Spur, die mit den Lieferwagen zu tun habe. Sie bedankte sich bei Valeria für die Recherche, lobte sie und merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Valeria blickte zu Boden und wich ihr aus.  Verflixt noch mal, was ist denn noch?  In letzter Zeit war die Stimmung im Büro immer unerträglicher geworden, es herrschte eine gereizte, aufgeladene Atmosphäre.  Ist es der glühende Sommer? Oder die Geschichte mit dem Serienkiller? Oder sind es alte Probleme, die hochkochen?
    »Stimmt was nicht, Valeria?«
    Nelly versuchte, möglichst neutral und freundlich zu klingen. Sie schätzte Valeria, sie mochte sie, aber diesem merkwürdigen Verhalten musste sie auf den Grund gehen.
    »Dottoressa Rosso, ich weiß nicht, ob ich mit Ihnen darüber sprechen soll. Ob das eine gute Idee

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