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Das boese Blut der Donna Luna

Das boese Blut der Donna Luna

Titel: Das boese Blut der Donna Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Cerrato
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er?«
    »In einer Garage um die Ecke. Er ist weiß. Das Boot liegt in Priaruggia.«
    »Wer hat Zugriff darauf?«
    »Na ja, wir vom Club, Gianluca inbegriffen. Und beim Boot – Mario und Pino. Aber auch ein paar Freunde von Gianluca, die ich gar nicht kenne, sind damit ein paar Mal rausgefahren.«
    »Gerolamo, schreib dir die Namen und Adressen der anderen auf, die den Lieferwagen und das Boot benutzt haben. Sind die Fahrzeuge mit einem Schriftzug oder mit einem Aufkleber versehen? ›Speranza‹ vielleicht?«
    »Ja, wie unser Club. In Schwarz. Der arme Gianluca war regelrecht besessen von diesem Wort. Er meinte, ohne Hoffnung könne man nicht leben.«
    »Die Spurensicherung muss sowohl den Lieferwagen als auch das Boot untersuchen, vorausgesetzt, sie sind an ihrem Platz. Es könnte sein, dass in Ihrem Lieferwagen die Leichen transportiert wurden.«
    Giuliano und Teresa wurden blass und starrten Nelly mit offenen Mündern an. Giagio wurde rot vor Wut.
    » Belinate  – Schwachsinn! Wollen Sie endlich begreifen, dass Gianluca mit dieser Geschichte nichts zu tun hat! Noch nicht mal Blut konnte der sehen! Ihr solltet lieber den richtigen Mörder suchen, statt Leuten auf den Sack zu gehen, die sich den Arsch aufreißen, um anderen zu helfen.«
    »Belinate hin oder her, Signor Anfosso, Sie werden meinem Assistenten Privitera und unseren Fachleuten von der Spurensicherung zeigen, wo der Wagen steht und auch wo das Boot liegt. Und wenn wir Ihnen auf den Sack gehen, dann nur, um herauszufinden, ob Ihr Freund Gianluca schuldig ist oder nicht, und gegebenenfalls den wahren Mörder zu finden. Da werden Sie doch wohl nichts dagegen haben, oder?«
    Grimmig schnaufend gab Anfosso Gerolamo die Namen, nahm einen Schlüssel aus der Schublade. Nelly bestellte Celsi her, dankte Teresa für ihre Hilfsbereitschaft und verließ mit Gerolamo, der die ganze Zeit über nicht ein Wort gesprochen hatte, das Lokal. Sie verabschiedeten sich knapp voneinander, und Nelly machte sich mit Zanni auf den Weg zu »Mani amiche«.
    In Don Silvanos Verein herrschte wie immer rege Betriebsamkeit. Menschen unterschiedlicher Nationalität kamen und gingen, im Innenhof spielten ein paar nordafrikanisch aussehende Jungen mit ein paar südamerikanisch wirkenden in Trikots und kurzen Hosen Basketball. Die Lacher und Frotzeleien hallten durch das Gebäude. Nelly wunderte sich über die Mischung und vor allem über die herzliche, freundschaftliche Atmosphäre. Zanni meinte, Don Silvano vollbringe Wunder, sein Ziel sei besonders die Freundschaft zwischen jungen Leuten unterschiedlicher Herkunft, und Sport sei der beste Kitt. Im Büro machte Zanni mit ernstem, verschlossenem Gesicht den Computer an und tippte Flores Echevarrías Namen ein. Doch die Datei des Mädchens war verschwunden.
    »Wie, verschwunden? Hatten Sie vorhin nicht gesagt, sie sei noch da?«
    »Na ja, das letzte Mal, als ich hineingesehen habe, war sie noch da. Was soll ich Ihnen sagen? Ich bin auch völlig platt.«
    »Wann haben Sie das letzte Mal hineingesehen? Und warum?«
    Einen Moment lang stand Zanni mit gesenktem Kopf da. Eine bleierne Last schien auf ihm zu liegen. Seine Verwirrung und Ratlosigkeit waren nicht zu übersehen.
    »Dottoressa Rosso, ich muss Ihnen etwas anvertrauen. Etwas, das niemand wissen soll. Etwas sehr Privates.«
    Er wand sich vor Verlegenheit, konnte kaum sprechen, verhaspelte sich.
    »Na los, Dottor Zanni, ich höre.«
    »Flores und ich ... wir liebten uns.«
    Er schluckte, wurde rot, auf seinem Gesicht erschien der einfältige Ausdruck hoffnungslos Verliebter, dann verzog er schmerzvoll den Mund.
    »Aber war sie nicht mit Avvocato Manara zusammen?«
    »Mit Chicco? Ach was, Sie haben doch das Foto gesehen und ihn kennengelernt, das glauben Sie doch wohl selbst nicht. Flores war jung und extrovertiert. Er eine alte Kirchenmaus. Als sie nach Genua kam, hat er sie unter seine Fittiche genommen, und dafür war sie ihm dankbar. Sie wissen ja, wie Männer sind, er hatte sich Hoffnungen gemacht. Um ihn nicht vor den Kopf zu stoßen, wollte sie ihm nicht sagen, dass sie mich liebte, und als wir es dann sagen wollten, ist sie plötzlich sang- und klanglos verschwunden. Nur die lächerlichen Postkarten hat sie geschickt.«
    Wütend riss er eine Schublade auf, kramte darin herum und holte drei abgegriffene Postkarten hervor, die offenbar x-mal hin und her gedreht worden waren. Eine war vom Castello Sforzesco, darauf stand: » Gracias a todos, con mi cariño , {12}  Flores«. Die

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