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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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schnalzte mit der Zunge. » Soph, fahr doch nicht gleich die Krallen aus, verdammt. Wir alle versuchen, dir zu helfen, wenn du uns nur lässt.« Jetzt schaute sie auf ihre Füße hinunter. » Und außerdem hat Toby recht. Die Jungs sind nicht blind.«
    » Tara, das ist Blödsinn!« Wie konnte Tara es wagen , über sie zu urteilen? Wie konnte eine Frau, die nur ein Kind hatte, wissen, wie es war, vier zu lieben?
    » Tut mir leid, wenn du es in den falschen Hals bekommst«, sagte Tara. Ihre ausdruckslose Stimme ließ weder Bedauern noch Missverständnis erkennen.
    Das wenige Licht, das sich durch den Nebel gekämpft hatte, verblasste jetzt, aber die Jungen, angeführt von Jake, spielten MacBride-Kricket, ein selbst entwickeltes Spiel mit ein paar kahlen Tennisbällen, Rowans altem Schul-Kricketschläger und– absurderweise– einem Basketballring anstelle eines Wickets. Sophie saß in der Schmutzdiele, streifte ihre Jacke ab und schälte Edie aus ihrem Overall. Will kam dazu, kauerte sich vor ihre Füße und zog Edie die Gummistiefel aus. Edie rutschte von Sophies Schoß herunter und krabbelte in die Küche.
    » Tara sagt, Kerry hätte sich als Babysitter für Edie angeboten, aber du hättest Nein gesagt«, sagte Will zu Sophies Knien. » Ich fände es wirklich schön, wenn du heute Abend mitkommen wolltest. Was trinken, ein bisschen frische Luft schnappen. Es würde dir guttun. Ich habe nichts dagegen zu fahren.«
    » Es ist bloß– ich finde, Edie ist noch nicht alt genug, um allein zu bleiben.«
    Sie wusste, was er dachte: Edie war älter, als Charlie es gewesen war, als sie ihn im Supermarkt zurückgelassen hatte. Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen, das als Waffe zu benutzen, und Sophie respektierte ihn dafür, dass er diesem Impuls widerstand.
    » Ich habe keine Babynahrung mit, von Fläschchen und so weiter gar nicht zu reden.«
    » Sophie, sie ist neun Monate alt. Sie hat heute Mittag eine Portion Babynudeln gegessen, die größer war als ihr Kopf. Sie wird kaum verhungern.«
    » Wir kennen Kerry nicht so gut.«
    » Wie ich sehe, ist Felix sehr vertraut mit ihr. Und was noch wichtiger ist, Edie liebt sie. Du hast doch gesehen, wie sie miteinander umgehen. Und was soll hier draußen überhaupt passieren?« Will schluckte schwer. » Bitte, Sophie, tu es für mich, für die Jungs, für uns … für dich. Setz nicht immer Edie an die erste Stelle. Es ist doch nur für einen Abend. Wie oft bekommen wir einen kostenlosen Babysitter? Edie ist verliebt in Kerry, das siehst du doch. Bitte , Sophie. Wir vermissen dich.« Sein Gesichtsausdruck erinnerte sie so sehr an Toby, dass sie nicht hätte widerstehen können, selbst wenn sie sich selbst nicht gelobt hätte, voll und ganz in ihre Ehe zurückzukehren. Sie empfand bittersüße Erleichterung, als sie kapitulierte– die Überflutungswiese, die sich für das größere Wohl der Stadt opferte.
    » Okay, in Ordnung«, sagte sie. » Edie kann hier bei Kerry bleiben. Ich komme mit euch.«
    » Wirklich?«, sagte er. Er kniete immer noch vor ihr, und es war ein seltsamer Widerhall der Position, die er eingenommen hatte, als er sie gefragt hatte, ob sie ihn heiraten wolle. Damals hatte er ihre Hände umfasst, aber diesmal streckte er ihr die Arme entgegen. Sie zögerte nur eine Sekunde lang, dann ließ sie sich hineinfallen und hielt ihn fest, zum ersten Mal seit Edies Geburt. Sein vertrauter Körper hatte sich vollständig verändert. Wie hatte es ihr entgehen können, dass er so stark abgenommen hatte? Wo einmal feste, schlanke Muskeln gewesen waren, spürte sie jetzt Rippen, ein Schlüsselbein, Rückenwirbel. Er umarmte sie fester.
    » Du weißt, wenn es wieder anfängt… wenn du noch mal krank wirst und nicht zurechtkommst– du weißt, dass ich hier bin, oder? Du weißt, du kannst mir vertrauen, und ich werde dir nie wieder wehtun? Du weißt, wie sehr es mir leidtut, oder? Weißt du das?«
    Sophie wollte den Kopf schütteln, aber unversehens nickte sie. Ihre Schulter war nass von seinen Tränen.
    Sophie stillte Edie, zog ihr den Pyjama an und stopfte sie in den Schlafsack, legte den Stoffhasen in die Ecke des Bettchens und breitete Feuchttücher, Windelcreme und Wickelmatte auf dem Boden aus, damit alles, was Kerry vielleicht brauchen würde, schnell und mühelos erreichbar war. Sie notierte ihre und Wills Handynummer in großen Ziffern, als wäre Kerry sehbehindert, und pinnte den Zettel über dem Telefon an die Wand. Kerry, sagte sie, solle sie sofort anrufen, wenn

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