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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kelly
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mich in meinen ersten Jahren in London so gut versorgt hatte, existierte immer noch, jetzt allerdings mit einer schicken neuen W ebsite und den entsprechenden Preisen. Ich erkannte keins der Mädels in ihren Katalogen. Ich durchforschte kurz die Bilder meiner Erinnerung, dachte kurz über die nach, mit denen ich verkehrt hatte, und wies ihnen Gründe für ihr Ausscheiden zu: Examen, Heirat, Ausweisung. Ich reduzierte das Angebot auf die angehenden Schauspielerinnen: Um W ill zu umgarnen, wäre ein gewisses Maß an Improvisation und darstellerischer Freiheit notwendig. Aber wie sich zeigte, reduzierte diese Einschränkung die Zahl der Mädels nur um knapp zehn Prozent. W enn alle diejenigen, die behaupteten, Schauspielschülerinnen zu sein, wirklich welche waren, musste es auf der Königlichen Akademie von Huren nur so wimmeln. Als Nächstes war ich unsicher, ob ich ein Mädchen vom Typ Sophies oder lieber das Gegenteil engagieren sollte. Ich hatte gelesen, dass verheiratete Männer, wenn sie untreu werden, zu Frauen neigen, die anders sind als ihre Ehefrau, aber W ill schien mir einer von denen zu sein, die einen bestimmten Typ bevorzugen, und daher fragte ich mich, ob eine jüngere V ersion Sophies vielleicht die bessere Idee wäre. Ich schwankte zwischen eisigen Blondinen und dunklen Schönheiten und vertraute schließlich auf meine eigene Erfahrung mit dem angenehmen Reiz des Kontrasts zwischen Tara und Kerry. Der Künstlername des Mädchens war Annabel, aber die olivdunkle Haut und die Mandelaugen ließen ahnen, dass es sich eher um eine Aisha, eine Layla oder eine Yasmin handelte.
    Das » Lomond« lag gleich hinter Piccadilly. Das Foyer war vollgestopft mit dicken Polstermöbeln und der Speiseraum mit dicken Amerikanern und dekoriert mit Hirschgeweihen und Aquarellen von Highland-Panoramen. Ich traf mich um halb sieben in der gemütlichen Bar mit Annabel.
    » Punkt eins«, sagte ich. » Ich bin nicht der Kunde.« Ich zeigte ihr ein Bild von W ill auf meinem Handy. Sie war noch nicht erfahren genug, um ihre Enttäuschung zu verbergen, aber ihre Miene hellte sich auf, als ich ihr versprach, ihr Honorar im Erfolgsfall zu verdoppeln. Ich erklärte ihr das Drehbuch, und wir gingen es zweimal durch.
    » Und wenn er nicht drauf einsteigt?«, fragte Annabel.
    Ich dachte daran, ihr zu sagen, ich würde trotzdem dafür sorgen, dass ich etwas für mein Geld bekam, aber ich wollte ihr den Ansporn nicht nehmen. » Keine Sorge. W ird er schon.«
    Will kam um sieben in die Bar. Er bestellte sich ein Bier und starrte ins Glas, ohne zu trinken. Der oberste Hemdknopf unter der Krawatte war offen, und er war unrasiert.
    Ich saß versteckt in einem Ohrensessel in der Ecke und konnte alles in einem Spiegel beobachten. Das » Lomond« war ein Laden, wo ein Mann hinter einem W hiskyglas unsichtbar ist, während eine Frau alle Blicke auf sich zieht. Als Annabel hereinkam, sah sie eine Sekunde lang so unverkennbar aus wie das, was sie war, dass ich schon Angst hatte, der Barkeeper würde sie bitten zu gehen, aber er erfüllte ihre Bitte um ein Glas Laurent Perrier und einen doppelten Bache Gabrielsen ohne Zögern. W ill schaute auf, als er den Namen des Cognacs hörte, würdigte das Mädchen aber kaum eines Blicks, obwohl sie sich auf den Barhocker neben ihm setzte. Ich rief Annabels Handy an und legte auf, als es klingelte.
    » O nein!… Ach wie schade! Ich habe mich so sehr drauf gefreut, dich zu sehen.«
    Ich war beeindruckt; ihre Enttäuschung wirkte nicht gespielt.
    » Ich habe gerade einen Brandy für dich bestellt. Na schön. W ir sehen uns demnächst.« Sie legte ihr Telefon auf den Tresen und drehte sich zu W ill um. » Mögen Sie Cognac?«
    » Oh, ah, oh…«
    » Die Person, für die ich ihn bestellt habe, kommt nicht, und ich mag das Zeug nicht.«
    » Ich glaube, das wäre nicht…« Sein Blick wanderte durch die Bar, als suche er jemanden, der ihn retten würde. Ich drückte mich tiefer in meinen Sessel.
    » Bitte, ich würde mich freuen.« Annabel schob das Glas auf der Theke zu ihm hinüber. Als seine Lippen es berührten, war der Rest unausweichlich. Sie bestellte ihm noch drei Cognacs und trank ihren Champagner halb aus. Ihre Hand streifte sein Knie, und dann ließ sie sie dort liegen. Als er seinen Zimmerschlüssel aus der Tasche zog und die Rechnung abzeichnen wollte, bezahlte ich meine eigene Rechnung bar und bezog mit meiner Kamera meinen Posten im Fenster des Starbucks gegenüber.
    Annabel führte wunderbar Regie:

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