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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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bleiben.
    Er hoffte auf Allenbecks Hilfe, doch als er zu Nummer fünfzehn kam, stand die Tür offen, und ein rothaariges Mädchen saß nackt und allein auf dem Bett. Sie starrte ihn stumm mit offenem Mund an und legte die Hände über ihre Brüste. Hinter ihm im Flur ging eine Tür auf, und ein voll bekleideter Mann trat heraus. Er warf einen Blick von dem Mädchen auf Johns Schulter zu der Pistole in seiner Hand und zog sich schnell wieder in das Zimmer zurück.
    Er spürte, wie sich Maggies Bauch in Krämpfen gegen seine Schulter drückte, als sie würgte, und dann rann warmes Erbrochenes an der Rückseite seines Hosenbeins herunter, und er hörte es auf den Boden platschen und roch den säuerlichen Gestank. Er verlagerte ihr Gewicht ein weiteres Mal und ging hinaus auf den Treppenabsatz. Die Musik und das Stimmengewirr vom vorderen Raum waren jetzt lauter, doch selbst durch den Lärm hindurch hörte er das Gelächter und die Unterhaltung von der Nische unter der Treppe. Die Gassentür unten an der Treppe schien ungeheuer fern zu liegen. Auf halbem Weg die Treppe hinunter kam ein lachender Mann in Sicht, und als er aufblickte und John die Pistole auf ihn richten sah, blieb ihm das Lachen in der Kehle stecken.
    »Was ist, Stevie?« fragte eine Stimme. »Kriegst du mal wieder den bösen Blick von Big Bertha?«
    Der Kassierer mit den Ärmelhaltern und ein magerer Mann mit Schnurrbart und einer Pistole an der Hüfte erschienen neben dem Mann namens Stevie, beide lächelnd, und dann sahen sie John auf der Treppe und ihr Lächeln verschwand.
    Er zielte direkt auf das Gesicht des bewaffneten Mannes und sagte: »Hände hintern Nacken, mein Freund. Und zwar schnell.« Der Mann funkelte ihn an, zögerte und gehorchte dann. John hielt die Pistole auf ihn gerichtet, während er die restlichen Stufen hinunterging und dem Mann namens Stevie befahl, sich mit dem Gesicht zur Wand umzudrehen und die Hände hinter seinem Nacken zu verschränken. Zu dem Kassierer sagte er: »Nimm die Pistole von deinem Freund und steck sie in meinen Gürtel. Und zwar schnell und vorsichtig.«
    Der Mann mit dem Schnurrbart wich von dem Kassierer zurück, als wollte er ihm die Waffe verwehren. John trat vor und schlug ihm mit dem Pistolenlauf übers Gesicht. Der Mann fasste sich mit beiden Händen an die gebrochene Nase und sank auf die Knie, während das Blut zwischen seinen Fingern hervorströmte. John verschob Maggies Gewicht auf seiner Schulter und sagte: »Tu es.« Der Kassierer nahm dem Mann die Pistole ab und schob sie mit spitzen Fingern in Johns Gürtel. Es war ein prächtiges Kentucky-Modell mit einem Perkussionsschloss.
    Ein Mann kam aus dem vorderen Raum durch die behängte Tür herein, sah alle nacheinander an und hob wortlos die Hände.
    John hieß den Kassierer die Tür zur Gasse öffnen, dann befahl er ihnen allen, sich auf ihren Händen auf den Boden zu setzen. Als der Mann mit dem Schnurrbart die Hände von seiner Nase nahm, quoll ihm das Blut über Mund und Kinn und sein Hemd. Seine tränenden Augen loderten vor Schmerz und Hass.
    »Ich erschieß den ersten Hurensohn, der seinen Kopf aus dieser Tür hier steckt«, sagte John. Er ging rückwärts in die Gasse hinaus und schlug die Tür mit einem Tritt zu.
    2 Das näher gelegene Ende der Gasse mündete in die hell erleuchtete und sehr belebte Straße vor dem Hole World Hotel. Er eilte mit hämmerndem Herz in die andere Richtung, der Dunkelheit entgegen, horchte nach Alarm und Rufen von Verfolgern, doch er hörte nur den Vergnügungslärm in der Straße hinter ihm und das leise grollende Rumpeln von nahendem Donner.
    Wie Lebewesen huschten die Schatten in dem schnell wechselnden Licht des Viertelmondes, der durch herannahende Gewitterwolken raste. Er folgte der Gasse über eine schmale Straße hinüber, ohne auf die Stimme zu achten, die rief: »Vier Kröten für Ihr Paket, Käpt’n«, oder auf die Männer, die darüber lachten. Jetzt schlängelte sich die Gasse hinter unbeleuchteten Gebäuden und Reihen doppelstöckiger verfallener Lagerhäuser entlang, und plötzlich verschwand der Mond in vorbeieilenden schweren Wolken, und in der jähen Finsternis wäre John beinahe gegen eine Steinmauer gerannt. Einen verzweifelten Augenblick lang dachte er, er sei in eine Sackgasse geraten und müsse umkehren, doch dann erkannte er, dass die Gasse nach links und rechts abzweigte. Er wusste nicht, welche Richtung er einschlagen sollte, hatte das Gefühl, dass er sich ganz und gar verirrt hatte,

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