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Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eni E. Zeller
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zusammen. Wir leben im 21. Jahrhundert, da gibt es keine Geister, außer in Kinofilmen.
         Trotzdem, auf irgendeine Weise war ihr das alles nicht geheuer. Zumal auch bei ihr seltsame Dinge geschehen sind, und noch immer geschehen. Weshalb hörte sie keine Geräusche? Warum war es in ihrer Wohnung so still wie in einem Grab? Was waren das für seltsame Träume, die sie Nacht für Nacht quälten? Und dann dieser mysteriöse Unfall mit Tiffany. Etwas stimmte nicht, das spürte sie genau.
         Die Antwort konnte ihr nur eines geben, das Tagebuch. Sie setzte sich hin und las weiter.
     
     
     
    ***
     
     
     
        5 Uhr 15. Die Sonne geht auf. Zum Glück. Die letzten Stunden habe ich damit verbracht, durch die offenstehende Küchentür in den Korridor zu starren. Hatte nicht einmal die Kraft meine Gefühle und Gedanken aufzuschreiben.
         Es war hier so still wie auf einem Friedhof ... und das ist es eigentlich noch. Obwohl das Morgengrau sich für mich beruhigend über die Dächer der Häuser legt, höre ich kein Vogelzwitschern, kein Auto fahren, rein gar nichts. Trotzdem bin ich froh, dass es hell wird. Ich möchte nur noch eines, gleich diese verdammte Wohnung verlassen. Leider muss ich meine Tiere alleine lassen. Der Gedanke bricht mit beinahe das Herz. Hoffentlich passiert ihnen nichts – oh Gott.
         Egal ob ich zu spät zur Arbeit komme oder nicht, ich werde erst wieder durch die Wohnung gehen, wenn es draußen richtig hell geworden ist. Das kann nicht mehr lange dauern.
     
     
         6 Uhr 20. Ich bin angezogen. Vorsichtig bin ich durch die Wohnung gegangen. Als ich vor dem Schlafzimmer stand, hab ich mir vor Angst beinahe in die Hose gepinkelt. Mein Herz schlug bis in den Hals hinauf. Zuerst schaute ich hinein, ohne einen Fuß zu bewegen. Doch es schien alles normal, also ging ich hinein, zog mich rasend schnell an und ging genauso hurtig hinaus.
         Meine Vögel hab ich in die Küche mitgenommen, sollte in meiner Abwesenheit etwas vorfallen, kann Felix sie beschützen.
     
     
         Es ist 10 Uhr 30. Mittagspause. Natürlich kam ich eine Dreiviertelstunde zu spät. Bettina, unsere Stationsleiterin, hat einen Riesenaufstand gemacht. Ich wäre für die Station nicht mehr tragbar, meinte sie in einem hochnäsigen Tonfall. Ich schaute sie nur an, sagte nichts. Was sollte ich auch sagen. Vielleicht: Hallo, ich verliere den Verstand oder möglicherweise ist ein Geist in meinem Haus. Die hätte sich vor Lachen gekrümmt und mich auf die Neurologie geschickt. Also muss ich das jetzt hinnehmen. Irgendwie hat sie ja recht. Ich bin nicht mehr tragbar.
         Der nette Patient lebt noch. Er wurde in ein Einzelzimmer verlegt. Wenn er es schafft, den Kopf zu bewegen, kann er zumindest auf der rechten Fensterseite die Bäume sehen. Außerdem flüstert er immer irgendetwas vor sich hin. Als ich in seinem Zimmer war, um nach ihm zu sehen, war das Flüstern ein wenig lauter. Ich beugte mich zu ihm hinab und habe tatsächlich einige Bruchstücke verstanden. Es klang wie Waal, Laal oder Gaal. Jedenfalls so ähnlich.
         Auf meine Arbeit kann ich mich so gut wie gar nicht konzentrieren. Meine Gedanken sind zu Hause. Ob alles in Ordnung ist?
         Um 14 Uhr 15 habe ich Feierabend. Dann fahre ich so schnell wie möglich nach Hause.
     
     
     
    ***
     
     
     
        Nele Form schüttelte den Kopf und presste die Lippen zusammen.
         »Wenn das alles ist, dann haben wir ausgesprochen wenig in den Händen, Thomas. Das kann auch reiner Zufall sein, mit den Katzen.«
         »Glaubst du das wirklich?«, mischte sich Joschi ein. Er saß neben ihr, hatte lässig ein Bein über das andere geschlagen und den Kopf in den Nacken gelegt. »Du bist doch sonst auch so ne Schlaubergerin«, meinte er mit halb zugekniffenen Augen. »Drei Frauen schmeißen ihre Katzen in die Kühltruhe, bevor sie sich einen Strick um den Hals legen. Ich finde, das ist kein Zufall.« Er wandte sich an Kommissar Rausch. »Wie siehst du das?«
         Thomas lehnte sich bequem in seinem Chefsessel zurück. Er stützte die Arme auf und legte die Finger aneinander.
         »Tja, eigentlich habt ihr beide recht. Natürlich ist es nicht normal, wenn drei Frauen vor ihrem Tod das Gleiche machen. Allerdings könnte es auch Zufall sein. Angenommen ich hätte vor, mich umzubringen, dann schmiss ich vielleicht auch mein Tier, wenn ich eins hätte, in die Truhe. Hört sich blöd an, ist aber so mancher

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