Das Böse im Haus: Mystery Thriller (German Edition)
sind keine Idioten. Das sind Menschen die Probleme haben und mit keinem darüber Sprechen können.«
»Und ob die Probleme haben! Bei denen sind die Probleme im Kopf, die haben alle zusammen ne Schraube locker. Aber locker! Ist unnormal, bei einem Radiosender anzurufen, um zu erfahren, ob man besessen ist oder nicht.«
Als Thomas das hörte, wurde er ungehalten.
»Hört auf! Alle beide. Zufällig weiß ich, dass ›Ghost under‹ ein sehr interessantes Programm ist. Ich habe bereits mehrere Male zugehört, wenn Nele auf Sendung war; wenn das ihr Hobby ist, hab ich nichts dagegen. Außerdem geht es da nicht um Besessenheit, sondern um Geisterscheinungen.«
Joschi drehte sich ihnen zu. Er ignorierte Thomas Mahnung und wendete sich an Nele.
»Ja. Ich hab auch Geisterscheinungen. Jeden Morgen, wenn ich auf dem Klo sitze. Meine Scheiße sieht aus wie ein braunes Gespenst. Kannst du mir da vielleicht helfen, Nele?«, sagte er albern und gackerte lachend.
Nele verdrehte abermals die Augen.
»Du bist ein Schwein!«
Joschi fuhr sich mit der Hand über seinen Glatzkopf.
»Ja ich weiß, aber ein Schönes.«
In dem Moment ging die Tür auf und ein dicklicher Kollege von der Früherkennung trat ein. Er trug eine Aktennotiz bei sich, die aus einen weißen Bogen Papier bestand.
»Wir haben was gefunden.«
Rausch setzte sich aufrecht.
»Ach ja. Schieß los.«
»Alle drei Frauen hatten eine Katze.«
»Na und? Das ist aber dürftig.«
Der Kollege lehnte sich lässig an Joschis Stuhllehne.
»Schon, aber jetzt kommt’s – auch die Katzen sind tot.«
Thomas zog die Augenbrauen nach oben und ließ sie dort einen Moment verweilen.
»Tot? Meinst du eingeschläfert?«
Der Kollege schüttelte den Kopf, dann reichte er ihm den Zettel entgegen. Thomas las rasch mit gesengtem Kopf das Geschriebene durch. Anschließend schaute er zunächst seinen Kollegen an und danach seine Assistenten.
»Was ist? Mach es nicht so spannend«, sagte Nele.
»Die ganze Geschichte wird immer mysteriöser. Anscheinend wurden alle drei Katzen, na ja, ich will es mal so ausdrücken, ermordet.«
»Ermordet?«, fragte Nele kopfschüttelnd. »Wie meinst du das denn jetzt?«
»Die armen Tiere wurden lebendig eingefroren – von ihren Besitzerinnen. Kurz bevor sie sich das Leben nahmen.«
***
Als Lisa die Haustür aufschloss, kam es ihr vor, als sei sie gerade aus einem Albtraum erwacht. Sie fühlte sich kraftlos und müde. Trotzdem musste sie zuerst die eingetrockneten Blutflecken im Hausflur entfernen. Sie füllte einen Eimer mit kaltem Wasser und machte sich an die Arbeit.
Im Hausflur begegnete ihr niemand. Sie hörte aus den anderen Wohnungen zwar ab und zu ein Geräusch, doch meistens blieb es still. Lisa putzte den Flur bis zur Eingangstür, dann schleppte sie den Eimer hinauf in ihre Wohnung. Er kam ihr schwerer vor als gewöhnlich. Das Wasser roch süßlich, darum wollte sie es sofort in die Toilette schütten. Mit frischem Wasser beseitigte sie die Blutflecken in ihrer Wohnung, sie war froh, als die deutlich sichtbaren Verschmutzungen verschwunden waren.
Nach getaner Arbeit setzte sie sich in die Küche. Der Computer lief noch. Sie schaltete ihn aus. Es war seltsam ruhig in ihrer Wohnung ohne Tiffany. Jetzt hatte sie keinen, um den sie sich kümmern musste. Das war ein komisches Gefühl.
Plötzlich fiel ihr Blick auf das Tagebuch, in welchem sie ja eigentlich schon vor ein paar Stunden lesen wollte, wenn nicht Tiffanys Unfall dazwischen gekommen wäre. Also gut , dachte sie. Der heutige Tag ist ohnehin kaputt – warum nicht.
Sonntag, 19. Juni 2011
6 Uhr 15 morgens. Es ist Sonntag, mein freier Tag. Dennoch konnte ich nicht ausschlafen. So müde wie jetzt war ich schon lange nicht mehr. Meine Augen brennen wie Feuer, in meinem Kopf pocht es. Ich sitze in der Küche. Eine schöne Küche, voll eingerichtet mit allem Drum und Dran. Blöd ist nun, dass es keinen Gefrierschrank gibt, sondern eine Gefriertruhe. Warum? Das frag ich mich, seitdem ich die Wohnung besichtigt habe.
Ich könnte im Sitzen einschlafen. Dessen ungeachtet werde ich nun einen Kaffee kochen und frühstücken. Hat ja alles sowieso keinen Zweck. Ich muss mich
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