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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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wollte ich das nächste Thema weder ansprechen noch überhaupt daran denken. Aber es blieb mir nichts anderes übrig. »Was ist mit Cleo? Haben Sie die auch behandelt?«
    Zum ersten Mal machte Collins ein trauriges, ja, wirklich todtrauriges und niedergeschlagenes Gesicht. »Das war ein schwerer Schock. Ich fasse noch immer nicht, wie sie so etwas Drastisches tun konnte.«
    »Nicht nur, dass sie es getan hat, sondern auch noch vor laufenden Fernsehkameras.«
    »Ich weiß. Nichts wies auf einen drohenden Zusammenbruch hin. Sie hatte sich sehr gut erholt.«
    »Offenbar doch nicht so gut. Haben Sie Ihre neuen Techniken bei ihr angewendet?«
    »Nein«, erwiderte er, aber ein kleines Zögern vor der Antwort verriet mir, dass er vermutlich log.
    »Sind Sie sicher?«, hakte ich nach.
    »Natürlich.«
    Ich glaubte ihm trotzdem nicht. »Die richterliche Anordnung würde auch ihre Krankenakte einschließen, das ist Ihnen sicher klar. Nur für den Fall, dass Sie sich entscheiden, sie mir unaufgefordert auszuhändigen, da die Patientin inzwischen auch verstorben ist.«
    »Natürlich.«
    »Könnten Sie vielleicht nachsehen, ob Dr. Young eine Liste der Patienten hat, die bereit sind, mit mir zu sprechen? Mein Partner wird später vorbeikommen, um sie zu vernehmen.«
    »Selbstverständlich. Ich werde dafür sorgen, dass Mary ihm die Liste gibt.«
    Ich erhob mich, Collins ebenso.
    »Danke, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben, Doctor«, sagte ich.
    »Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen zu plaudern. Schade, dass ich Ihnen nicht besser behilflich sein konnte«, entgegnete er.
    »Nun, das können Sie, Doctor, wenn Sie es schon erwähnen. Sie könnten für mich Kopien Ihrer Mitschriften und anderer Aufzeichnungen im Zusammenhang mit Mikeys Therapie anfertigen. Auch der Videoaufzeichnungen von Sitzungen und der Therapieunterlagen. Insbesondere von der Schall-Licht-Therapie. Es würde mich sehr viel weiterbringen.«
    Das schien ihn nicht zu erschrecken. »Einverstanden. Ich kümmere mich darum.«
    »Könnte ich die Sachen vielleicht mitnehmen, wenn ich fahre? Auch Dr. Youngs Akten über Mikey?«
    »Es wird wohl ein wenig länger dauern, das alles zusammenzutragen. Und was Dr. Youngs Akten angeht, muss ich zuerst mit ihm sprechen.«
    »Ich habe eine richterliche Anordnung bei mir, die Sie zur Herausgabe dieser Unterlagen verpflichtet. Möchten Sie sie sehen?«
    Er warf mir einen kurzen Blick zu. »Ja, möchte ich.«
    Ich reichte sie ihm. »Ich lasse die Sachen an Ihr Büro faxen oder per FedEx schicken, sobald alles beisammen und kopiert ist«, antwortete er, nachdem er sie rasch gemustert hatte. »Einverstanden?«
    »Ausgezeichnet. Und noch einmal vielen Dank, dass Sie Zeit für mich hatten.«
    Sein Telefon läutete, was mir Gelegenheit gab, meine Wasserflasche zu stibitzen und mich unauffällig hinauszuschleichen. Der Mann hatte Zach erwähnt, und dazu hatte er nicht das geringste Recht. Ich konnte und wollte jetzt nicht daran denken. Und außerdem hatte er mich als Blacks neueste Gespielin bezeichnet. Der Typ ging mir auf den Wecker.
Mein Name ist Trouble
    Sein nächstes Projekt war ein Junge namens Jeff. Jeff benutzte seinen echten Namen und neigte ein wenig zur Besserwisserei. Dennoch war er bei den meisten beliebt. Sogar Tee mochte ihn. Er hatte Humor und brachte einen zum Lachen, auch wenn man eigentlich gar nicht so gut drauf war. Insbesondere in der Gruppentherapie, doch in der Akte des Arztes stand, dass er seinen Schmerz hinter Gelächter verbarg. Hauptsächlich litt er an Depressionen, aber es steckte möglicherweise auch eine Art bipolare Störung dahinter. Jedenfalls hatte Jeff seine spaßige Seite, so viel stand fest.
    Tee hatte Jeff ausgesucht, weil er so unheimlich gerne Gras rauchte. Und was noch besser war: Jeff hatte einen Lieferanten in der Universitätsstadt Columbia ganz in der Nähe. Jeff und sein Lieferant trafen sich zur Übergabe stets mitten in der Nacht draußen am Tennisplatz. Tee hatte im Internet und auch in einigen Büchern gelesen, dass Cannabis die Empfänglichkeit bereitwilliger Probanden erhöhte. Und Tee hatte nur bereitwillige Probanden. Sie schlugen sich regelrecht darum, als Versuchskaninchen herhalten zu dürfen, und wurden sauer, wenn er sie nicht schnell genug drannahm. Das Leben war ein Paradies.
    Im Moment lag Jeff auf Tees Bett, hatte einen Jointhalter in der Hand und sog einen tiefen Zug von dem Rauch ein. Er behielt ihn so lange in der Lunge, bis er husten musste. Jeff hatte das

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