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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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unwahrscheinlich halten. Dazu muss man wohl ein ganz besonderer Mensch sein.«
    »Hast du seinen Dad benachrichtigt?«
    »Das wollte Charlie übernehmen. Dafür werde ich ihm ewig dankbar sein. Er kennt den Typen persönlich.«
    »Glaubst du, er hätte etwas dagegen, wenn ich mir den Tatort im Restaurant mal anschaue?«
    »Das willst du nicht, vertrau mir.«
    »Gehst du jetzt wieder hin?«
    »Ja, wir haben noch gar nicht richtig angefangen.«
    »Ich fasse auch nichts an. Charlie hat mir bei deinen Fällen in der Vergangenheit gewissermaßen eine Blankovollmacht gegeben. Vielleicht kann ich ja helfen. Schließlich war ich einmal Mikeys Arzt.«
    Ich seufzte. Aber er hatte recht. Charlie hat sich schon immer für Blacks persönliche Einschätzung derjenigen unter meinen Fällen interessiert, die Züge von Psycho/Sado/Einfach-nur-fies aufwiesen. Vermutlich, weil unsere Behörde auf diese Weise kostenlos in den Genuss einer Expertenmeinung kam. Also nickte ich und stieg aus dem Humvee. Inzwischen sah ich, wie Bud unter den Straßenlaternen auf dem Fußweg auf uns zukam. Wir gingen ihm entgegen und trafen hinter Bucks Transporter mit ihm zusammen.
    »Charlie hat gerade angerufen. Joseph Murphy und seine Familie sind gerade auf dem Rückflug aus England und befinden sich irgendwo über dem Atlantik. Sie haben Urlaub in London gemacht. Also bleibt es doch an uns hängen, ihnen die Nachricht zu überbringen. Charlie muss morgen nämlich in aller Früh nach Washington und kann deshalb nicht vor Ort sein.«
    »Spitze. Wir sind echte Glückspilze. Sonst noch was gefunden?«
    »Nicht viel. Alle, die in den umliegenden Läden arbeiten, kennen Murphy natürlich. Doch keiner hatte privat etwas mit ihm zu tun. Sie halten ihn für einen sympathischen schrägen Vogel, der eine fantastische Pizza macht, insbesondere die mit dem Namen Mikey’s Special.«
    Oh ja, hinter dieser Bemerkung verbarg sich ein grausamer Scherz, doch wir konnten beide nicht darüber lachen. »Bei mir war es das Gleiche. Sarah vom Buchladen Stonecrest Book and Toy wusste, dass er mehrere asiatische Freundinnen hatte, kannte aber keine Namen. Offenbar war er bei den Mädchen sehr beliebt.«
    »Und was jetzt?«
    »Wir gehen wieder rein und schauen uns noch einmal um. Vielleicht hat Buck ja etwas Wichtiges entdeckt.«
    Wir drei betraten das Lokal. Keiner merkte etwas zu dem widerwärtigen Geruch nach verbranntem Menschenfleisch an, der noch immer in der Luft hing. Die Spurensicherungsexperten waren zu sehr mit dem Abnehmen von Fingerabdrücken, dem Filmen und dem Fotografieren beschäftigt, um uns zu bemerken. Zum Glück war die Leiche längst fort und verpackt zum Transporter der Rechtsmedizin gebracht worden. Das war eine Autopsie, auf die ich mich ganz und gar nicht freute. Nicht, dass ich das je tat.
    Im nächsten Moment nahm Buck uns zur Kenntnis und wies sofort mit dem Zeigefinger hinter uns auf die Decke. Wir alle drehten uns in die angegebene Richtung. »Vicky hat beim Filmen eine gut versteckte Überwachungskamera entdeckt. Vielleicht solltet ihr nachschauen, ob ihr oben Monitore findet. Hier unten sind keine. Wir haben bereits gesucht. Mit ein bisschen Glück stoßt ihr ja auf Liveaufnahmen von der Ermordung des armen Mädchens.«
    Das war offenbar die gute Nachricht. Als ich in die Ecke hinaufspähte, konnte ich nichts feststellen. Das Ding war wirklich gut versteckt. Warum sollte jemand heimlich eine Videokamera in einer Restaurantküche installieren? Damit die Köche keinen Pizzateig stibitzten? »Hast du oben irgendwelche Monitore bemerkt?«, fragte ich Bud.
    »Natürlich nicht. Aber ich habe auch nicht darauf geachtet«, entgegnete er.
    »Wahrscheinlich sind sie in einem Küchenschrank oder Wandschrank versteckt«, stürzte sich Black ins Getümmel. »Das mache ich in einigen meiner Häuser.«
    »Dann könnten wir ja noch eine Chance haben, Jungs«, erwiderte ich.
    Wir eilten wieder nach oben, wo wir erkannten, dass die Überwachungsmonitore tatsächlich gut getarnt waren. Wir brauchten etwa zehn Minuten, um sie zu finden. Wie sich herausstellte, standen sie hinter dem riesigen mitternachtsblauen Wandbehang im Esszimmer. Ich hatte ihn sehr bewundert, wäre jedoch nie darauf gekommen, dass sich ein Geheimnis dahinter verbergen könnte. Doch er verdeckte eine Tür, die in einen etwa vierzehn Quadratmeter großen begehbaren Wandschrank führte. Dort entdeckten wir nicht nur die Kamera, die auf Küchenblock und Öfen gerichtet war, sondern noch fünf

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