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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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gewöhnt.
    »Nicht viel«, antwortete sie. »Er schien recht nett zu sein. Vielleicht ein bisschen exzentrisch. Ich weiß nur, dass er eine ganze Reihe von Freundinnen hatte und dass die Mädchen hier sagten, einige von ihnen hätten recht nuttig ausgesehen. Einmal hat er Carman angebaggert, als er hier war. Doch sie hatte kein Interesse.«
    Carmans Glück, denn vielleicht war sie ja nur noch am Leben, weil sie vernünftig genug gewesen war, ihn abzuwimmeln. »Was hat sie auf den Gedanken gebracht, er könnte mit Nutten zu tun haben?«
    »Hauptsächlich ihre Kleidung. Ungefähr so wie meine letzte Kundin, nur schlimmer. Sie haben doch bestimmt den schwarzen Tanga des Mädchens unter den Shorts gesehen, als sie sich umgedreht hat. Heutzutage laufen die Jugendlichen halb nackt rum.« Sie lächelte zwar, aber ihr Blick blieb ernst.
    Leider hatte ich erwähnten Tanga tatsächlich gesehen, allerdings versucht, den abstoßenden Anblick auszublenden. Ich hatte beinahe den Eindruck, dass junge Mädchen sich inzwischen nuttiger kleideten als die Nutten selbst, sodass man sie kaum noch auseinanderhalten konnte. Nur Bud gelang es zumeist, er hatte dafür wirklich einen Riecher. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden Gruppen war, dass die Nutten an Straßenecken herumlungerten, während die Jugendlichen iPod-Stöpsel in den Ohren hatten.
    »Sie haben Perlenschmuck erwähnt«, sagte ich. »Können Sie den näher beschreiben?«
    »Wenn ich mich recht entsinne, trug er Armbänder aus blauen und weißen Perlen. Das ist mir deshalb aufgefallen, weil es so viele auf einmal waren. Das fand ich ziemlich seltsam, vor allem bei einem Typen wie ihm.«
    »Wissen Sie, was die Armbänder zu bedeuten haben? Oder vielleicht, woher er sie hat? Warum er sie anhatte?«
    »Nein, ich habe es nur bemerkt, weil er fünf oder sechs an jedem Handgelenk trug. Wahrscheinlich hat es mit seinem Interesse an Esoterik zu tun. Aber bis jetzt habe ich das sonst noch bei niemandem gesehen.«
    »Wie läuft denn seine Pizzeria? Machen sie gute Umsätze?«
    »O ja. Ich hole mir normalerweise dort mein Mittagessen und stelle mir an der Salatbar einen Salat zusammen. Doch ich nehme ihn meistens mit und esse mit Carman im Hinterzimmer. Allerdings sehe ich Mikey nur selten draußen bei den Gästen. Ich glaube, er ist für die Küche zuständig.«
    Ja, das konnte man laut sagen. Gut durchgebraten. »Also ist das Restaurant gut besucht. Droht, soweit Sie wissen, keine Insolvenz oder andere finanzielle Schwierigkeiten?«
    »O nein, die Geschäfte laufen glänzend. Insbesondere mittags. Die Leute, die in der Umgebung arbeiten, essen entweder dort oder im Steak and Shake, ein paar Straßen weiter. Aber auch abends hat Mikey genug Gäste. Viele Geburtstagsfeiern für Kinder und so. Die Pizza ist gut, zumindest besser als bei den Ketten, finde ich. Chicago-Stil, also die dicke, mit vielen verschiedenen Belägen. Die Salatbar ist auch ausgezeichnet sortiert, alles ist immer frisch. Am Samstagabend ist am meisten los. Manchmal gibt es eine Warteschlange, und die Gäste sitzen draußen auf den Bänken. Am Sonntag ist geschlossen, ein wenig ungewöhnlich heutzutage.«
    »Was ist mit Angestellten? Kennen Sie die persönlich?«
    »Nur ein paar. Samstags beschäftigt er einige Schüler als Aushilfen. Vielleicht weiß Carman ja, wie sie heißen.«
    »Ich nehme an, dass Carman nicht hier ist.« Sarah schüttelte den Kopf. »Könnten Sie sie bitten, mich anzurufen?«, fragte ich. »Und mir zu sagen, ob sie einen der Mitarbeiter beim Namen kennt? Wissen Sie sonst noch etwas, Sarah?«
    »Nun, eine der Kellnerinnen dort könnte seine Freundin sein. Sie war einmal mit ihm hier, wenn ich mich recht entsinne. Sie hatte eine Jacke von der Missouri State University an. Vielleicht studiert sie ja da. Am Wochenende im Sommer, wenn die Touristen hier sind, kommen viele Studenten her, um in den Restaurants zu jobben. Entweder wegen der Trinkgelder oder einfach nur so zum Spaß.«
    »Und Sie erinnern sich nicht an Namen von Mädchen, mit denen er gegangen ist? Haben Sie je eine Asiatin gesehen?«
    »Ja, nämlich die von der Missouri State, die ich gerade erwähnt habe. Die sah asiatisch aus.« Sie runzelte die Stirn. »Ja, und wenn ich es mir genauer überlege, war da noch eine, die ständig mit Mikey zusammen war. Ein hübsches kleines Ding, aus China oder so.«
    »Wissen Sie den Namen?«
    Sarah schüttelte den Kopf. »Sie war vor kurzer Zeit hier und hat ein paar Liebesromane

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