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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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verzog das Gesicht. »Ja, Sir, kein Problem«, entgegnete ich.
    »Wir müssen mit den Jugendlichen sprechen, die bereit dazu sind«, wandte ich mich an Pete. »Danke für Ihre Hilfe. Vielleicht müssen wir noch mal mit Ihnen reden. Einverstanden?«
    »Gerne.«
    »Könnten Sie Dr. Collins ausrichten, dass ich mich bei ihm melden und einen Gesprächstermin vereinbaren werde?«
    »Ja, Ma’am, wird erledigt. Und viel Glück. Hoffentlich finden Sie heraus, warum Mikey das getan hat. Ich kann es noch immer nicht fassen.«
    »Was halten Sie davon, sich zu erkundigen, ob jemand von den Jugendlichen jetzt sofort mit uns reden will?«, meinte ich. Dabei sah ich mich im Zimmer um und überlegte, ob in den Wänden womöglich Mikrofone oder Kameras versteckt waren. Da ich das stark vermutete, fügte ich hinzu: »Können wir uns vielleicht draußen unterhalten? Das Wetter ist wunderschön.«
    »Okay. Ich kümmere mich um die Patienten. Draußen unter den Bäumen stehen ein paar Picknicktische, wenn Sie die Gespräche lieber draußen führen möchten. Allerdings ist es ziemlich heiß. Soll ich Ihnen ein paar Wasserflaschen bringen?«
    Die warfen hier mit den Wasserflaschen nur so um sich. Ob sie Ozarka-Aktien besaßen? »Okay, super, Pete. Klingt gut.«
    Auf dem Weg nach draußen läutete Buds Telefon. Er warf einen Blick aufs Display. »Es ist Brianna aus Rom«, verkündete er. »Stört es dich, wenn ich rangehe?«
    Ich lächelte. »Grüß sie ganz lieb von mir. Ich warte an den Picknicktischen, ob jemand aufkreuzt. Wir treffen uns dann am Auto.«
    Bud nahm das Gespräch rasch an und steuerte auf die Vorderseite des Klinikgebäudes zu. Während ich zu den Picknicktischen schlenderte, sah ich mich nach dem Gebäude um, wo die armen, selbstmordgefährdeten Jugendlichen sich alles von der Seele redeten. Dabei fragte ich mich, wie viele von ihnen in einem Jahr wohl nicht mehr am Leben sein würden.
Mein Name ist Trouble
    Bald brach der Abend des Basketballtrainings an. Viele Teilnehmer erschienen, was Tee sehr freute. Vor allem, dass die kleine Asiatin namens Lotus auch dabei war. Sie kam zu spät hereingeschlurft und hielt sich stets mitten in einer Gruppe weiterer Asiatinnen, von denen zwei wirklich hübsch waren. Sogar noch hübscher als sie. Allerdings fiel ihm auf, dass Lotus ihn nicht aus den Augen ließ. Sie versuchte zwar, es zu verbergen, und zwar sogar recht geschickt, doch hin und wieder trafen sich ihre Blicke trotzdem. Dann wandte sie sich immer mit einer zornigen Bewegung ab, als hasse sie ihn wie die Pest, nur dass das bei scharfen Bräuten – zumindest seiner eingeschränkten Erfahrung nach – normalerweise genau das Gegenteil bedeutete.
    Außerdem stellte er bei dieser Gelegenheit fest, dass ziemlich viele Asiaten in Oak Haven in Behandlung waren, und er fragte sich nach dem Grund. Missouri war, soweit er wusste, nicht unbedingt für seinen hohen asiatischen Bevölkerungsanteil bekannt. Einer der Asiaten war der Betreuer und nicht viel älter als die Patienten. Er hieß Yang Wei und fügte ganz offen hinzu, dass das sein wirklicher Name sei. Yang Wei hatte sich, im Gegensatz zu fast allen anderen in der Klinik, die ein Alias benutzten, keinen Decknamen ausgesucht. Etwas daran, dass er das offenbar nicht für nötig hielt, weckte Tees Neugier, und es interessierte ihn, warum die übrigen Jugendlichen wohl in der Psychiatrie gelandet waren. Insbesondere die kleine Lotus, nicht dass das eine große Rolle gespielt hätte. Er würde sie so richtig durchvögeln, auch wenn sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte.
    Als sich alle versammelt und sich mit ein paar Testwürfen aufgewärmt hatten, gab Yang Wei den Ball an Tee weiter und sagte, sie würden sich zu Anfang einen Partner suchen und jeder gegen jeden spielen. Anschließend würden sie Mannschaften zusammenstellen. Tee grinste in sich hinein. Yang Wei mochte lang und mager sein, ahnte aber nichts von Tees Fähigkeiten in sämtlichen Sportarten, von seiner unglaublichen Koordination zwischen Hand und Auge und von den vielen Pokalen, die er allein im Basketball gewonnen hatte.
    Natürlich machte Tee ihn zur Schnecke, aber es war ganz schön knapp. Yang Wei war nämlich ziemlich gut. Danach kam er auf Tee zu. »Du bist echt eine Kanone, Kleiner. Schnell wie der Blitz«, sagte er.
    »Ja, das ist mein Spitzname auf dem Platz. Blitz.«
    »Ist Tee dein wirklicher Name?«
    »Nope. Den behalte ich für mich. Du erfährst ihn früh genug, wenn wir zusammen in der

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