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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Nationalliga spielen.«
    »Was hältst du von einer Cola?«
    »Klar.«
    Sie saßen zusammen auf der Zuschauertribüne und beobachteten die anderen beim Spielen. Inzwischen trat Lotus gegen Horse an. Dass mit der Drei-Punkte-Linie war nicht übertrieben gewesen. Er sah zu, wie sie sechs Bälle am Stück im Korb versenkte, wobei sie kaum das Netz streifte. Doch am spannendsten fand er, wie ihr bei jedem Wurf das kurze Oberteil hochrutschte, sodass ihre straffe Taille in Sicht kam. Wahrscheinlich stemmte sie Gewichte, um solche Bauchmuskeln zu bekommen. Mann, ihr Waschbrettbauch war beinahe so gut definiert wie seiner.
    Yang Wei öffnete seine Coladose und behielt dabei die anderen im Auge. »Und wie gefällt es dir in unserer glücklichen kleinen Gemeinschaft Oak Haven?«, fragte er.
    »So übel ist es nicht. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt.«
    Yang Wei grinste. »Wenigstens bist du ehrlich.«
    Tee stellte fest, dass Yan Weis Englisch perfekt war. Er klang wie ein ganz normaler Amerikaner. Ob er wohl in den USA geboren war? Doch Tee hakte nicht weiter nach. »Ja, normalerweise nehme ich kein Blatt vor den Mund«, erwiderte er stattdessen.
    »Du bist in meine Therapiegruppe eingeteilt. Nicht immer, aber hin und wieder, der Abwechslung halber.«
    »Okay. Bist du gut in diesem Analysemist?«
    »Du bist ganz schön direkt, Tee, mein Junge. Aber um deine Frage zu beantworten: Ich bin sehr gut. Mein Ziel ist, dass die Sitzungen euch Spaß machen sollen. Nun, eben nicht so anstrengend wie die anderen.«
    »Aber du bist noch kein Doc?«
    »Nope. Doch ich arbeite hart daran. Lange dauert es nicht mehr.«
    »Bist du Amerikaner chinesischer Abstammung oder kommst du direkt aus China?«
    »Ich bin in China geboren.« Sie beobachteten, wie Lotus wieder einen perfekten Korb warf. »Aber ich bin zusammen mit Lotus abgehauen. Sie ist meine kleine Schwester.«
    »Echt? Das wusste ich gar nicht.« Außerdem könnte es die Sache für mich verkomplizieren, fügte Tee in Gedanken hinzu.
    »Ja, wir waren wegen eines internationalen Basketballwettkampfs in St. Louis und haben es geschafft, unseren Bewachern zu entwischen.«
    Nun, das war wirklich interessant. Andererseits wusste er, dass Yang Wei nicht ohne Hintergedanken freundliche Konversation mit ihm betrieb. Er versuchte, Tees Vertrauen zu gewinnen, damit dieser später mehr aus sich herausging. Allerdings hatte Yang Wei bereits den Fehler gemacht, Tees Intelligenz zu unterschätzen, doch das war eher ein Vorteil. »Haben sie versucht, euch wieder einzufangen?«, erkundigte er sich.
    »Falls ja, haben sie uns noch nicht gefunden.«
    »Und wie seid ihr hier mitten in der Provinz gelandet?«
    »Lotus konnte sich einfach nicht damit abfinden, dass sie ihre Heimat nie wiedersehen wird. Anfangs hatte sie große emotionale Probleme damit, und so schlugen uns die Leute, die uns Asyl gegeben haben, vor, sie solle sich doch hier behandeln lassen. Dann haben sie mir eine Anstellung in der Klinik besorgt, damit wir zusammenbleiben konnten. Das war vor einigen Jahren. Seitdem werden auch andere Flüchtlinge hierher geschickt, um Druck abzubauen und sich in der neuen Kultur einzugewöhnen. Viele von uns entwickeln eine Paranoia, weil die Regierung Leute losschickt, um uns zu suchen. Lotus lebt in ständiger Angst vor einem Mordanschlag. Sie hat für die chinesische Olympiamannschaft trainert. Basketball der Frauen, eine der beiden Aufbauspielerinnen. Eine steile Karriere. Warte nur, bis du einen Tempogegenstoß von ihr siehst.
    »Wow, das ist ja eine ganz tolle Sache, Yang Wei. Außerdem finde ich sie wunderschön. Ich habe auch ein paar Schwestern, aber die sehen alle zum Kotzen aus.«
    Yang Wei nickte lachend. »Ja, sie ist wirklich wunderschön. Doch sie hat auch viele Probleme. Allmählich wird es besser. Die Ärzte gehen sehr gut mit ihr um.«
    »Du auch?«
    »Ich bin kein Arzt, aber ich habe einen Draht zu ihr. Sie und eine Halbschwester sind das Einzige, was ich noch habe. Unsere restliche Familie sitzt in Shanghai fest.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. »Ich habe deine Akte gelesen«, sagte Yang Wei schließlich. »Mann, du hast ja einiges hinter dir.«
    Zunächst antwortete Tee nicht, beschloss aber dann, das Spiel mitzumachen. Da es ein Leichtes für ihn sein würde, von hier zu verschwinden, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, war es vielleicht ratsam, gleich zu Anfang den Grundstein für seine wundersame Heilung zu legen. »Ja, mein Dad macht sich große Sorgen um mich. Er

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