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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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nicht ähnlich.«
    Black bedachte mich mit einem kritischen Blick. »Das ist keine Beleidigung, Claire. Sie war eine wunderschöne Frau.«
    »Ich erkenne trotzdem keine Ähnlichkeit.«
    »Mach die Tasche auf, Claire.«
    Als ich es tat, entdeckte ich darin ein neues Gürtelhalfter für meine Glock 9 Millimeter, eingefettet und einsatzbereit. Am Rand war es mit schicken Stickereien versehen und ich hoffte nur, dass es nicht mein Name war. Oder noch schlimmer: meine Initialen, verschlungen mit denen von Black. Black liebte es, alles mit einem Monogramm zu versehen. »Gut, Black, endlich etwas Nützliches. Ist das Ding auch von Hermès?«
    »Die sind noch nicht in der Waffenbranche«, erwiderte Black grinsend. »Aber, glaube mir, das ist das beste Leder der Welt. Ich dachte, du könntest deine Waffe zur Abwechslung mal am Gürtel tragen.«
    »Danke. Ich finde es wunderschön. Die Tasche ist auch toll. Da kann ich ja Jules Verne reinsetzen, wenn ich ihn zu Harve bringe.«
    »Das müsste klappen. Allerdings bieten sie inzwischen auch Designer-Tiertransportbehälter an, falls du einen möchtest.« Ich fand das ziemlich albern und lauschte eine Weile, während Black mit jemandem am Funk Pilotenchinesisch sprach. »Wir können uns in Taney ein Auto mieten und in die Stadt fahren«, sagte er kurz darauf zu mir.
    »Du bist einfach eine Wucht, Black. Wirklich praktisch, jemanden wie dich zu kennen.«
    »Ich habe außerdem Booker damit beauftragt, etwas über diesen Psychiater mit dem Buch herauszufinden, der dich interessiert. Dr. Collins. Ich bin ihm zwar schon begegnet, kenne ihn aber nicht gut. Und rate mal, was ich in Erfahrung gebracht habe. Er veranstaltet gerade ein Seminar im Chateau on the Lake in Branson. Ich dachte, du möchtest vielleicht dort übernachten und versuchen, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Also habe ich die Präsidentensuite für uns reserviert.«
    John Booker war ein alter Kumpel von Black aus Armyzeiten und ein mit allen Wassern gewaschener Privatdetektiv. »In der Klinik haben sie mir erzählt, dass er in nächster Zeit in Branson sein wird. Doch das ist wirklich ein riesiger Glückszufall, ein echter Durchbruch. Aber schließlich weiß ich, dass es eben so etwas wie schicksalhafte Bestimmung gibt. Und ich sage es noch einmal: Black es ist wirklich praktisch, jemanden wie dich zu kennen.«
    »Stets zu Diensten.«
    »Danke, ebenfalls.«
    »Ich werde darauf zurückkommen, Grace.«
    Ich schmunzelte. Doch bald würden wir landen, und ich überlegte, wie wir weiter vorgehen sollten. Eigentlich wollte ich erst mit den Eltern des Mädchens sprechen, wenn ich absolut sicher sein konnte, dass sie auch wirklich unser Opfer war. Aber, verdammt, vielleicht würde ich nicht darum herumkommen. Hoffentlich würde Buck die Haarprobe bis zum Vormittag verglichen haben, damit ich das Gespräch und die Benachrichtigung hinter mich bringen und am Abend wieder zu Hause am See sein konnte. Nicht, dass ich etwas dagegen gehabt hätte, eine oder zwei Nächte mit Black in einer der luxuriösesten Ferienanlagen von Branson zu verbringen. Ich musste einräumen, dass es Schlimmeres gab.
    Black hatte einen eleganten schwarzen Lincoln für uns vorfahren lassen. Er setzte sich ans Steuer, und los ging es zu Chateau on the Lake, Luxusresort, Wellnesshotel und Tagungszentrum. Ich hatte zwar schon von dem eleganten Etablissement mit Blick auf den Table Rock Lake gehört, jedoch noch nie einen Fuß in das Gebäude oder auch nur auf das Grundstück gesetzt. Das Hotel war im Stil eines europäischen Schlosses erbaut, hatte etwa zehn Stockwerke, war hell erleuchtet und mit Unmengen von Swimmingpools ausgestattet. Die Klientel war gehoben. Etwa eine Viertelstunde später bogen wir rechts in eine steile Auffahrt ein, umrundeten eine von plätschernden Wasserfällen und Hängepflanzen strotzende Kurve und erreichten den runden Vorplatz. An der Tür nahmen drei livrierte Portiers Habachtstellung ein und begrüßten uns mit einem breiten Lächeln. Sie prügelten sich beinahe darum, mir die Tür aufzuhalten, offenbar hatten sie gewittert, dass Black großzügig Trinkgelder verteilte. Allerdings waren sie freundlich, wirkten jedoch ein wenig enttäuscht, weil Black nur einen Lederrucksack bei sich hatte, den er selbst schulterte. Wie ich ihn kannte, war er vermutlich voller Geld.
    Wir schoben uns durch einige luxuriöse Kristallglastüren und schauten uns um. »Ist dieser Laden keine gefährliche Konkurrenz für die Cedar Bend Lodge?«, fragte

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