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Das Boese in uns

Das Boese in uns

Titel: Das Boese in uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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keine große Sache, und habe geantwortet, dass ich es natürlich gewusst hätte und dass ich sie ebenfalls liebe. Dann haben wir uns weiter die Zeichentrickfilme angesehen, als wäre nichts gewesen.«
    »Wow.« Ich muss grinsen. »Du hast wirklich alle Positionen abgedeckt.«
    Er nimmt wieder meine Hände in seine. Seine Hände sind groß und rau und voller Schwielen.
    »Ich bin ein anständiger Kerl, Smoky. Ich betrüge nicht. Im Grunde bin ich ehrlich. Ich bin loyal. Aber ich habe auch meine Fehler. Ich kann manchmal arrogant sein, ein selbstgerechtes Arschloch. Es geschieht nicht oft, aber wenn es passiert, dann garantiere ich dir, dass es dich stinkwütend macht.«
    »Ich weiß, dass du nicht perfekt bist, Tommy, aber ...«
    »Lass mich ausreden. Ich nehme keine Drogen, und ich rauche nicht, aber ein-, zweimal im Jahr besaufe ich mich bis zur Besinnungslosigkeit. Vielleicht sollte ich das nicht tun, aber so ist es nun mal. Es ist mein einziges Laster. Du hast mich nie wirklich betrunken gesehen.«
    »Ich bin sicher, ich kann damit umgehen.«
    »Das glaube ich auch. Aber du solltest es trotzdem vorher wissen. Wenn ich so betrunken bin, werde ich scharf, aber der Sex ist egoistisch, und ich kriege einen Koller, wenn du mir sagst, dass du kein Interesse hast, mit einem Betrunkenen zu schlafen. Und am nächsten Morgen habe ich dann ein schlechtes Gewissen.« »Was noch?«
    Er schweigt. Streichelt meine Hände, wieder und wieder. »Ich habe fünf Menschen getötet, Smoky, im Rahmen meines Jobs. Und zweimal habe ich Freude dabei empfunden. Ich meine nicht Befriedigung, sondern richtige Freude.« Er sieht mich wieder an. »Von allen meinen Fehlern ist das wahrscheinlich der, der mir am meisten Kummer macht.«
    Ich schaue diesen Mann an und sehe in ihm etwas von mir selbst. Für mich war Tommy immer stark und sanft zugleich, kaum aus der Ruhe zu bringen und ein Mann, der stets überlegt, bevor er handelt. Das stimmt auch alles, doch er hat auch ein wenig von einem Wilden in sich, die Fähigkeit, sich die Hände schmutzig zu machen mit dem Blut eines Feindes und Befriedigung darüber zu verspüren.
    »Ich kann dir aus Erfahrung sagen - solange es dir Kummer macht, bist du wahrscheinlich noch gesund.« »Das sage ich mir auch.«
    Unsere Blicke begegnen sich erneut. »Ich liebe dich, Tommy.«
    Allein diese Worte zu sagen verschafft mir unglaubliche Erleichterung. Ich hatte eine tonnenschwere Last auf den Schultern. Das hier ist nicht die Liebe, die Matt und ich hatten. Matt kannte mich schon als Kind, noch bevor ich Menschen getötet habe. Matt gab mir den ersten Kuss. Er war mein Halt, meine Verbindung zu der Welt außerhalb meiner Arbeit, er und Alexa, und das war etwas Wunderbares.
    Seit damals hat das Leben mit einer Axt auf mich eingehauen. Teile von mir wurden amputiert oder verkrüppelt. Ich habe Menschen furchtbare Dinge angetan - Menschen, die es sicherlich verdient hatten -, und ich habe diese Dinge manchmal viel zu sehr genossen, nehme ich an. Ich habe die Ungeheuer beobachtet, und sie haben mich beobachtet. Sie sind unbeeinflusst geblieben.
    Ich nicht. In mir steckt jetzt ein bisschen von ihnen, ein klein wenig Ungeheuer, und ich bezweifle, dass ich es jemals wieder loswerde.
    Tommy sieht es in mir - und in sich selbst -, und wir teilen diese Bürde. Wie ich hat er begriffen, dass all diese Dunkelheit wie eine Droge ist, dass es ein unglaubliches Gefühl von Macht verleiht, die Entscheidung über Leben und Tod eines anderen treffen zu können, und dass die Grenze zwischen Gut und Böse manchmal haarfein ist.
    »Okay. Cool«, sagt er und grinst angesichts dieser Untertreibung.
    »Ich habe noch eine Überraschung für dich«, sage ich. »Und sie gefällt dir vielleicht nicht.« »Was für eine Überraschung?«
    »Ich will alles, Tommy. Mit Haut und Haar. Ich will mein Zuhause wiederhaben. Und will mit dir zusammen wohnen.«
    Er blinzelt überrascht. Für einen Moment werde ich nervös. Dann verzieht er die Lippen zu einem Lächeln. Er küsst mich.
    »Einverstanden.«
    Jetzt bin ich es, die blinzelt. »Ehrlich? Einfach so?« »Wir sind seit zwei Jahren zusammen, Smoky. Ich würde das nicht >einfach so< nennen.«
    »Gutes Argument. Dann ist es also ein Ja?« »Sicher ist es ein Ja.«
    Er nimmt mein Gesicht in die Hände, und der Kuss, den er mir diesmal gibt, enthält all die Leidenschaft, die wir zurückgehalten haben.
    Ich löse mich von ihm und frage atemlos: »Nachdem wir das... mit der Liebe ... jetzt geklärt

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