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Das Boese in uns

Das Boese in uns

Titel: Das Boese in uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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akzeptiert, wie ich jetzt bin - ich habe sie trotzdem geliebt, ich konnte nicht anders. Immerhin hat sie mein Geheimnis stets bewahrt. Das große Geheimnis. Sie hat mich weiter geliebt, selbst nach dieser schrecklichen Sache, jenem schmachvollsten Akt, den ich jemals begangen habe ...
     
    Ich runzle die Stirn. Der Eintrag ist zu Ende. Ich streiche mit dem Finger über die Innenseite und merke, dass Seiten aus dem Tagebuch herausgerissen wurden. Ich blättere die weiteren Seiten durch.
    Dann sehe ich es.
    Und erstarre.
    Meine Hände zittern, als ich das Tagebuch weiter aufklappe, um genauer hinzusehen, um sicher zu sein, dass ich tatsächlich sehe, was ich sehe.
    Ganz oben auf einer Seite. Ein handgemaltes Symbol.
    Ein Schädel und gekreuzte Knochen.
    Darunter steht:
     
    WAS SAMMLE ICH? Das ist die Frage, und diese Frage ist der Schlüssel. Beantworte sie schnell, oder es werden noch mehr Menschen sterben.
     
    Ich lasse das Tagebuch auf den Schreibtisch fallen. Mein Herz schlägt rasend schnell.
    Das ist er. Er war hier, in ihrer Wohnung. Der Mann aus dem Flugzeug.
    Der Mann, der Lisa umgebracht hat.
     

Kapitel 7
    »Also lässt er Hinweise zurück.« Alan meint es als Feststellung, und er hört sich nicht gerade glücklich an.
    »Und er hat eine Frist gesetzt. Schnappt mich, oder ich töte weiter.«
    In dem Augenblick, als mir klar wird, dass der Täter ein Serienkiller ist, bleibt alles stehen. Es ist ein Augenblick vollkommener Stille. Der Atem stockt, die Erde hört auf sich zu drehen, und ein leises Summen erfüllt meinen Kopf und pulsiert durch meine Adern.
    Es ist ein furchtbarer, aber notwendiger Augenblick, in dem ich die Bürde meines Berufs auf mich lade: Bis ich ihn (oder sie, Singular oder Plural) gestellt habe, geht das Töten weiter. Jeden Mord, der von nun an begangen wird, habe auch ich zu verantworten.
    Es ist eine Sache zu wissen, dass die Psychopathen, die wir jagen, so lange töten, bis wir sie erwischen. Doch es ist eine vollkommen andere Sache, wenn sie dir klipp und klar sagen, dass sie bereits das nächste Opfer ins Visier genommen haben. Es ist eine ganz andere Größenordnung, was den Druck betrifft.
    »Verdammt.« Alan seufzt. »Ich bin diese Arschlöcher leid. Begreifen die denn niemals, dass sie bloß ganz gewöhnliche Mörder sind?«
    »Für sie ist es jedes Mal neu.«
    »Ja, klar. Was hast du jetzt vor?«
    Ich habe zuerst Alan angerufen, ohne großartig darüber nachzudenken. Ich musste mit jemandem reden, musste jemandem erzählen, was ich gefunden habe. Inzwischen verebbt der Adrenalinschock allmählich.
    »Woran arbeitest du gerade, Alan?«, frage ich.
    »Der Kerl hat sein Flugticket mit einer Kreditkarte bezahlt. Es ist eine gültige Karte, ausgestellt vor ein paar Jahren. Ich habe eine Adresse und bin auf dem Weg dorthin.«
    Meine Zuversicht sinkt.
    »Wie lautet der Name auf der Kreditkarte?«
    »Richard Ambrose.«
    »Der echte Richard Ambrose ist tot, Alan, wer immer er war.« »Ich weiß.«
    Hätte der Killer seine Identität völlig neu erfunden, wäre die Kreditkarte erst in jüngerer Zeit ausgestellt worden.
    »Er hat wahrscheinlich jemanden gefunden, der seiner eigenen Personenbeschreibung nahe kam«, überlege ich laut. »Das hilft uns vielleicht ein Stück weiter.«
    »Möchtest du, dass ich zu diesem Ambrose fahre? Oder soll ich zu dir kommen?«
    »Fahr zu Ambrose, ich komme hier schon zurecht.«
    »In Ordnung. Ned und ich sehen uns die Sache an, dann melden wir uns bei dir.«
    In seiner Zeit beim Morddezernat hat Alan von seinem Mentor gelernt, dass das Notizbuch der beste Freund eines Ermittlers ist und dass ein Freund einen Namen haben sollte. Alan gab seinem Notizbuch den Namen »Ned«. Dieser Name ist bis heute geblieben. Im Laufe der Zeit habe ich viele Inkarnationen Neds aus den unterschiedlichsten Innentaschen kommen sehen. Ned war stets ein zuverlässiger Freund.
    »Okay, Alan.«
    »Bist du sicher, dass du zurechtkommst?« »Absolut. Mach weiter wie geplant.«
     
    »Eieieiei«, murmelt Callie, nachdem ich ihr alles erzählt habe. »Unser verrückter Hansel, der uns eine Spur aus blutigen Brotkrumen hinterlässt.«
    James hatte recht: Der Killer nimmt irgendetwas von seinen Opfern. Er hat es selbst geschrieben.
    »Wie kommt ihr voran?«, frage ich.
    »Wir sind mit dem Staubsaugen fertig. Keine Ahnung, wie sehr uns das weiterhilft, bevor nicht ein Labor den Inhalt des Beutels untersucht hat. Ich konnte keine Fingerabdrücke finden, nur ein paar verwischte

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