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Das Boese in uns

Das Boese in uns

Titel: Das Boese in uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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Bereiche auf den Lehnen, wo man normalerweise Abdrücke erwarten würde.«
    »Er hat sie wahrscheinlich selbst abgewischt.«
    »Ja. Ein Dummkopf ist er nicht. Aber das hatten wir ja gleich vermutet.«
    »Jede Wette, dass er im System ist.«
    »Wieso?«
    »Er lässt bewusst Hinweise für uns zurück, Callie. Wir sollen wissen, dass er da ist. Er will, dass wir ihn jagen. Warum macht er sich dann die Mühe, seine Fingerabdrücke zu verwischen? Ich nehme an, weil er weiß, dass sie uns direkt zu ihm führen würden.«
    »Hmmm. Falls ja, ist es zwar nicht unmittelbar beweisdienlich, aber es hilft weiter. Es bedeutet, dass der Kerl entweder aktenkundig oder Regierungsangestellter ist ... oder dass er beim Militär war.«
    »Das ist doch schon was. Noch mehr?«
    »Bis jetzt nicht. Wir werden gleich die Sitzkissen abnehmen. Und ich muss noch das Gepäckfach über der Sitzreihe nach Fingerabdrücken untersuchen, dann sind wir hier fertig.«
    »Ich möchte, dass ihr als Nächstes hierher kommt. Wir müssen das Haus nach Spuren absuchen.«
    Callies Antwort ist ein übertrieben dramatisches Seufzen. »Keine Ruhepause für die zukünftige Braut, oder wie?«
    Ich muss kichern. »Entspann dich. Marilyn arbeitet doch sicher noch an der Logistik des schönsten Tages in deinem Leben?«
    Marilyn ist Callies Tochter, und sie hat die Planung der Hochzeitsfeier übernommen.
    »Es ist nicht Marilyn, um die ich mir Sorgen mache. Es ist ihre Gehilfin.«
    Ich runzle die Stirn. »Ihre Gehilfin?«
    »Kirby Mitchell.«
    Ich hebe die Augenbrauen. »Du meinst ... unser Strandhase Kirby?«
    »Kennst du sonst noch eine Kirby?«
    Kirby Mitchell ist ein exzentrischer weiblicher Bodyguard. Ich hatte sie vor ein paar Jahren angeheuert, um ein potenzielles Opfer zu beschützen. Kirby ist Anfang dreißig, einsfünfundsechzig groß, blond und blauäugig. Sie sieht aus wie eines der hübschen, braun gebrannten kalifornischen Strandbunnys. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine ganz andere Kirby. Sie ist in Wirklichkeit eine Ex-CIA-Agentin - oder »irgendwas in der Art«, wie sie gerne immer wieder sagt. Gerüchten zufolge hat sie in Zentral- und Südamerika mehrere Jahre als Auftragskillerin für die Regierung der Vereinigten Staaten gearbeitet, bevor sie sich in dieser Branche selbstständig gemacht hat. Ich hege nicht die geringsten Zweifel an den Gerüchten um Kirby. Sie ist trotz ihres Zahnpasta-Lächelns und ihrer ständig guten Laune ein eiskalter Profi und tödlich wie eine Klapperschlange.
    Außerdem ist sie loyal und humorvoll und hat es irgendwie fertiggebracht, sich in unser Team einzuschmuggeln.
    »Wieso ausgerechnet Kirby?«, frage ich.
    »Für einen weiblichen Profikiller hat sie einen sehr guten Geschmack, Smoky. Superb.«
    »Verstehe.«
    »Allerdings benötigt sie jemanden, der auf sie aufpasst, weißt du?«
    »Oh ja, ich weiß.«
    Kirby ist skrupellos, wenn es um die Umsetzung spontaner Entschlüsse geht, und ihr moralischer Kompass benötigt hin und wieder den einen oder anderen Stubser.
    Callie seufzt. »Ich bin sicher, dass alles in Ordnung kommt. Wenn jemand versucht, sich ungebührlich an uns zu bereichern, soll Kirby ihm nicht allzu sehr wehtun, hab ich ihr gesagt.«
    »>Nicht allzu sehr wehtun?<«, frage ich.
    Ich kann Callie beinahe grinsen hören. »Welchen Sinn hat es, eine Profikillerin als Hochzeitsplaner zu beschäftigen, wenn du sie nicht einmal dazu benutzen kannst, Dienstleister einzuschüchtern?«
     
    Ich rufe Rosario Reid an und informiere sie in aller Kürze über unsere bisherigen Ergebnisse. Sie schweigt ein paar Sekunden.
    »Er ... er war dort? Der Mann, der meine Lisa ermordet hat, war in ihrer Wohnung?«
    »Ja.«
    Neuerliches Schweigen. Ich weiß, was sie empfindet. Trauer, Wut, unbezähmbaren Hass. Den ohnmächtigen Wunsch, den Mistkerl zu zerquetschen, der ihrer Tochter das angetan hat, der ungestraft durch Lisas Wohnung und durch ihr Leben spaziert ist und ihr, Rosario, das Kind nahm.
    »Rosario, ich muss diese Frage stellen: Wissen Sie vielleicht, worüber Lisa in ihrem Tagebuch geschrieben hat? Das große Geheimnis, das sie erwähnt?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    Wirklich nicht? Oder lügst du mich an?
    Ich lasse das Thema auf sich beruhen - für den Augenblick.
    Rosario seufzt. »Was werden Sie als Nächstes tun?«, fragt sie.
    »Sobald meine Leute mit dem Flugzeug fertig sind, kommen sie hierher in Lisas Wohnung. Sie werden das Haus von oben bis unten auf den Kopf stellen.«
    »Ich

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