Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition)

Titel: Das böse Spiel der Natalie Hargrove (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
Vom Netzwerk:
vorzubeugen und zuzusehen, wie ich die Beine unter dem kurzen grauen Rock übereinanderschlug. So einer war er also.
    »Ich habe dein Bild in der Zeitung gesehen«, erklärte er. »Und ich habe mich über eure Schule informiert und versucht, ein Gespür für die Dinge hier zu bekommen. Du kannst dir wahrscheinlich denken, dass man mich engagiert hat, um die Ereignisse des letzten Wochenendes aufzuklären.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.«
    Officer Parker kratzte sich an seinem markanten Kinn. »War Justin Balmer ein Freund von dir?«
    »Nicht wirklich«, erwiderte ich. »Er hat mit meinem Freund Football gespielt.«
    »Das habe ich gehört.« Er sah auf seinen Notizblock und dann zu mir. »Und wie lange bist du schon mit deinem Freund zusammen?«
    »Ich frage mich, was das mit Ihrer Ermittlung zu tun hat«, sagte ich und erwiderte seinen Blick. Seine braunen Augen wirkten gleichzeitig heiß und kalt, wie eine Autofahrt im Winter mit heruntergelassenen Fensterscheiben und voll aufgedrehter Heizung.
    Officer Parker kam um den Schreibtisch herum, sodass ich den Moschusduft seines Aftershaves riechen konnte. Er lächelte schmallippig.
    »Ich will gleich zur Sache kommen, Prinzessin«, sagte er. »Die Sache hier stinkt nach mehr als einem betrunkenen Jungen, der seine Pillen verloren hat. Vielleicht hast du gehört, dass wir einen Verdächtigen haben, in Verbindung mit einem Film, der in dieser Nacht entstanden ist.«
    Ich schüttelte den Kopf, doch ich umklammerte die Armlehne fester. Das war gut. Die Polizei wertete Baxters Band bereits als Beweismittel.
    »Natürlich macht dieser Film allein den Fall noch nicht wasserdicht«, fuhr er fort. »Außerdem gibt es ein kleines Problem damit.« Er leckte sich über die Lippen. »Kannst du dir vorstellen, was dieses Problem ist?«
    »Ich bin mir nicht sicher, was Sie meinen«, sagte ich und schlug erneut die Beine übereinander.
    Parker betrachtete sie. »Du scheinst mir ein nettes Mädchen zu sein. Und Baxter Quinn war kein begnadeter Kameramann.« Er lachte, leise und anzüglich. »Die kleinen … Indiskretionen auf dem Film sollte man also nicht gegen dich verwenden.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Verdammt! Ich hatte mir so viele Gedanken um Baxter und den Film gemacht, dass ich völlig die leidenschaftliche Szene vergessen hatte, die er von Mike und mir an diesem Abend gedreht hatte. Es wäre ja auch zu schön gewesen, das Video gegen Baxter verwenden zu können. Ich konnte nicht glauben, dass dieser schmierige Cop mit dem allzu wissenden Zwinkern im Auge damit stattdessen jetzt auch gegen mich etwas in der Hand hatte.
    »Ich möchte ja nicht, dass dein Ruf ruiniert wird, jetzt wo du alles erreicht hast, was du wolltest«, sagte Parker schließlich.
    »Was ich wollte?«, fragte ich. Okay. Wie viel wusste er tatsächlich? Ich fühlte mich so machtlos und bloßgestellt, als könnte die ganze Schule in meine Gedanken sehen, so wie sie durch die Glaswände in dieses Büro sehen konnte.
    »Die Krone«, antwortete er schlicht.
    Ich atmete aus.
    »Sieh mal«, sagte Officer Parker. Er war mir nahe genug, dass ich seinen Atem auf meiner Wange spüren konnte. »Niemand spricht von Erpressung. Ich persönlich sehe keinen Grund, das Sexvideo eines Amateurs vor Gericht einzusetzen. Es sei denn …«
    Er hatte mir die Hand aufs Knie gelegt. Ich sah mich um. Warum ging denn niemand am Aquarium vorbei, der sah, was für ein widerlicher Typ der Kerl war?
    »Was wollen Sie von mir?«, zischte ich.
    »Du kennst die Schüler an der Palmetto«, sagte er, nahm seine Hand weg und kreuzte die Arme vor der Brust. »Wenn du mir andere Beweise lieferst, um den Fall abzuschließen, dann können wir so tun, als ob dieser Film nie existiert hätte.«
    »Und was ist mit Baxter? Was ist, wenn er zurückkommt?«
    Officer Parker hob in einer abwehrenden Geste die Hände. »Sein Wort gegen meines? Dieses Band ist bereits bei den Polizeiasservaten sicher verwahrt, Prinzessin. Ein durchgeknallter Schüler mit einem Drogenproblem wird daran nichts ändern können.«
    Er streckte die Hand aus, und als ich ihm meine reichte, zog er sie an seine Lippen. »Wir bleiben in Kontakt, da bin ich sicher.«
    Als ich aus dem Büro kam, hätte ich am liebsten geduscht. War da vielleicht mehr auf diesem Video, als er rausgelassen hatte? Vielleicht wollte er ja nur sehen, wie weit er gehen musste, damit ich einknickte? Und was war passiert, als er mit Mike gesprochen hatte?
    Leises

Weitere Kostenlose Bücher