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Das Böse unter der Sonne

Das Böse unter der Sonne

Titel: Das Böse unter der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Inspektor. «Mein Gott, Sir, das passt. Ich frage mich…»
     
    Hercule Poirot saß auf dem höchsten Punkt der Insel im Gras. Nicht weit zu seiner Linken war die Eisenleiter, die zur Feenbucht hinunterführte. Am oberen Ende lagen ein paar große Steine, wie er feststellte, hinter denen man sich sehr gut verstecken konnte. Vom Strand selbst konnte man wenig sehen, da die Felsen zu weit überhingen.
    Hercule Poirot nickte bedächtig. Die Teile seines Puzzles passten fast alle zusammen. Im Geist ging er sie noch einmal durch und bemühte sich, jedes einzelne getrennt vom anderen zu betrachten.
    Ein Morgen in der Badebucht, ein paar Tage vor Arlena Marshalls Tod.
    Ein, zwei, drei, vier, fünf verschiedene Bemerkungen, die an jenem Morgen gemacht wurden.
    Der Abend, an dem Bridge gespielt wurde. Er, Patrick Redfern und Rosamund Darnley saßen am Spieltisch. Christine ging hinaus, als sie Dummy wurde, und hatte ein bestimmtes Gespräch gehört. Wer war zu dieser Zeit noch in der Halle gewesen? Wer hatte gefehlt?
    Der Abend vor dem Verbrechen. Die Unterhaltung mit Christine auf dem Felsen und die Szene, die er auf dem Rückweg ins Hotel beobachtet hatte.
    Gabrielle Nummer 8.
    Eine Schere.
    Ein Pfeifenstück.
    Eine Flasche, die zu einem Fenster hinausgeworfen worden war.
    Ein grüner Kalender.
    Ein Paket Kerzen.
    Ein Spiegel und eine Schreibmaschine.
    Ein Knäuel hellrote Wolle.
    Eine Mädchenarmbanduhr.
    Wasser, das aus der Badewanne abläuft.
    Alle diese Punkte, die dem Anschein nach nicht zusammengehörten, mussten zusammenstimmen. Es durften keine Fragen offen bleiben.
    Und dann, als alle Fakten richtig eingeordnet waren, zum nächsten Schritt: seine eigene Überzeugung, dass es auf der Insel das Böse gab.
    Das Böse…
    Er blickte auf die vollgetippten Bogen in seiner Hand hinunter. Weiter unten hieß es da:
     
    « Nellie Parsons wurde in einem einsamen Wäldchen bei Cho b ham erwürgt aufgefunden. Bis heute keine Hinweise auf den T ä ter. »
     
    Und Alice Corrigan?
    Poirot las sehr gründlich alle Einzelheiten über die Ermordung von Alice Corrigan durch.
     
    Hercule Poirot saß noch immer bei der Leiter, die zur Feenbucht hinunterführte, als Inspektor Colgate auftauchte. Poirot mochte ihn. Das zerfurchte Gesicht, die klugen Augen, seine ruhige Art gefielen ihm.
    Inspektor Colgate ließ sich neben ihm im Gras nieder. Während er einen Blick auf die mit Schreibmaschine vollgetippten Bogen in Poirots Hand warf, fragte er: «Konnten Sie mit diesen Fällen etwas anfangen, Sir?»
    «Ich habe die Berichte genau gelesen – ja.»
    Colgate stand wieder auf, ging zu den großen Steinen, spähte dahinter und kam zurück. «Man kann nicht vorsichtig genug sein», bemerkte er, während er sich setzte. «Ich möchte nicht, dass wir belauscht werden.»
    «Sie denken an alles», sagte Poirot.
    «Ich verschweige Ihnen nicht, Monsieur Poirot, dass ich mich auch schon für diese Fälle interessiert habe, obwohl ich vielleicht nicht auf den Gedanken gekommen wäre, wenn Sie nicht nach ihnen gefragt hätten.» Er schwieg nachdenklich. «Vor allem die eine Geschichte hat mich beschäftigt», sagte er dann.
    «Alice Corrigan?»
    «Ja, Alice Corrigan. Ich habe bei der Polizei von Surrey nachgefragt – ich wollte alle genauen Einzelheiten erfahren.»
    «Erzählen Sie, mein Freund: Das interessiert mich, das interessiert mich sogar sehr!»
    «Das dachte ich mir schon. Alice Corrigan wurde im Cäsarhain auf der Blackridge-Heide erwürgt aufgefunden, keine zehn Meilen vom Marley-Wäldchen entfernt, wo man die tote Nellie Parsons entdeckte. Beide Orte liegen keine zwölf Meilen von Whiteridge entfernt, wo Mr Lane Pfarrer war.»
    «Erzählen Sie mir mehr über den Tod von Alice Corrigan.»
    «Zuerst brachte die Polizei von Surrey ihren Tod nicht mit dem von Nellie Parsons in Zusammenhang. Der Grund war, dass sie den Ehemann für den Täter hielten. Ich weiß nicht, warum. Er war wohl das, was die Zeitungen ‹mysteriös› nennen. Man wusste nicht viel über ihn, wer er war und woher er stammte. Sie hatte ihn gegen den Willen ihrer Eltern geheiratet und besaß etwas eigenes Geld. Und sie hatte eine Lebensversicherung zu seinen Gunsten abgeschlossen. All das genügte, um ihn verdächtig erscheinen zu lassen. Sie stimmen mir doch bei, Sir?»
    Poirot nickte.
    «Aber als man dann zum Kern der Sache kam, stellte sich heraus, dass der Ehemann eine weiße Weste hatte. Die Leiche wurde von einer Anhalterin gefunden, eine dieser sportlichen

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