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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
vielleicht seinen Bruder nicht ermorden lassen sollen.«
    »Ich muss meinen Ruf wahren.« Maslow nahm einen Schluck von seinem Wodka. »Pjotr wusste, auf welche Scheiße sich sein Bruder einließ – aber hat er ihn davon abgehalten? Egal, seinen Bruder auszuschalten, war geschäftlich notwendig. Pjotr hat das viel zu persönlich genommen. Und es hat sich gezeigt, dass er fast genauso leichtsinnig war wie sein Bruder.«
    Da war es wieder, dachte Bourne, diese Seitenhiebe gegen Pjotr Zilber. Die Frage war, ob das irgendetwas mit Zilbers geheimem Netzwerk zu tun hatte. »Was für Geschäfte hatten Sie mit ihm?«
    »Ich wollte Pjotrs Netzwerk. Durch den Krieg mit den Azeri war ich gezwungen, einen neuen sicheren Weg für unseren Drogenhandel zu finden. Zilbers Netzwerk war die ideale Lösung.«
    Bourne stellte seinen Wodka beiseite. »Warum sollte Zilber irgendetwas mit der Kazanskaja zu tun haben wollen?«
    »Jetzt haben Sie verraten, wie wenig Sie eigentlich wissen«, sagte Maslow und musterte ihn neugierig. »Zilber brauchte Geld für seine Organisation.«
    »Sie meinen sein Netzwerk.«
    »Ich meine genau das, was ich sage.« Maslow sah Bourne lange und fest in die Augen. »Pjotr Zilber gehörte zur Schwarzen Legion.«
    Wie ein Seemann, der einen aufkommenden Sturm spürt, verzichtete Devra darauf, Arkadin noch einmal nach seinem verstümmelten Fuß zu fragen. Sie wandte den Blick von seinem Fuß ab und sah den toten Heinrich an, der in der Sonne lag, ohne sie noch genießen zu können. Sie spürte die Gefahr, die neben ihr lauerte, und dachte an ihren Traum, in dem sie das unbekannte Wesen verfolgt hatte und sie dabei so große Angst bekam.
    »Du hast das Päckchen«, sagte sie. »Ist jetzt alles vorbei?«
    Einen Moment lang sagte Arkadin nichts, und sie fragte sich, ob sie zu spät versucht hatte, ihn abzulenken, ob er es jetzt auf sie abgesehen hatte, weil sie ihn danach gefragt hatte, was mit diesem verdammten Fuß geschehen war.
    Arkadin war von einer solchen Wut erfüllt, dass er am ganzen Leib zitterte und seine Zähne klapperten. Es wäre so leicht gewesen, sich ihr zuzuwenden, zu lächeln und ihr das Genick zu brechen. Völlig mühelos. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab und bewirkte, dass er sich beruhigte. Es war sein eigener Wille. Er-wollte-sie-nicht-töten. Jedenfalls nicht jetzt. Er saß gern hier mit ihr am Strand, und es gab so wenig in seinem Leben, was er mochte.
    »Ich muss noch den Rest des Netzwerks ausschalten«, sagte er nach einer Weile. »Obwohl es wahrscheinlich gar keine Rolle mehr spielt. Verdammt, das Netzwerk wurde von einem jungen leichtsinnigen Kerl aufgebaut, und seine Leute waren Drogenabhängige, Spielsüchtige und Schwächlinge. Es ist ein Wunder, dass es überhaupt funktioniert hat. Bestimmt wär’s irgendwann von allein zusammengebrochen.« Aber was wusste er schon? Er war einfach nur ein Soldat, der in einem unsichtbaren Krieg kämpfte. Es war nicht seine Sache, zu fragen, warum er dies tat.
    Er zog sein Handy hervor und wählte Ikupows Nummer.
    »Wo bist du?«, fragte sein Chef.
    »Ich bin am Strand«, meldete Arkadin.
    »Was? Am Strand?«
    »Kilyos. Das ist ein Ferienort in der Nähe von Istanbul«, erläuterte Arkadin.
    »Ich hoffe, du amüsierst dich gut, während wir hier am Verzweifeln sind.«
    Arkadins Haltung änderte sich schlagartig. »Was ist passiert?«
    »Der Hundesohn hat Harun umbringen lassen, das ist passiert.«
    Arkadin wusste, wie viel Harun Iljew seinem Chef bedeutete. Der Mann war so wichtig für Ikupow wie Mischa für ihn. Ein Felsen, jemand, der ihn davor bewahrte, in den Abgrund seiner Fantasien und Erinnerungen zu stürzen. »Ich habe immerhin eine gute Nachricht«, meldete Arkadin. »Ich habe das Paket.«
    Ikupow atmete kurz ein. »Endlich! Mach es auf«, befahl er. »Sag mir, ob das Dokument drinnen ist.«
    Arkadin kam der Aufforderung nach, er brach das Siegel und nahm den Plastikdeckel von der Papprolle ab. Drinnen fand er vier eng zusammengerollte blassblaue Blätter mit architektonischen Plänen. Rasch warf er einen Blick darauf.
    Der Schweiß trat ihm auf die Stirn. »Ich sehe Baupläne vor mir.«
    »Es ist das Ziel des Anschlags.«
    »Die Pläne«, sagte Arkadin, »sind vom Empire State Building in New York City.«
     
     

BUCH DREI

Kapitel achtundzwanzig
     
    Es dauerte zehn Minuten, bis Bourne eine ordentliche Verbindung mit Professor Specter bekam, danach weitere fünf Minuten, bis ihn seine Leute aus dem Bett geholt hatten. Es war fünf

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